Heizölpreise Trend und Prognose KW 48

30. November 2015,

Heizoelpreis Woche gleich kw4815

Bis zur Wochenmitte konsolidierte sich der Ölpreis, was mit einer Phase steigender Heizölpreise verbunden war. Der Trend der Heizölpreise richtete sich dann aber wieder abwärts. Die Prognose für die Ölpreise bleibt günstig, allerdings steht auch der Euro weiter unter Druck.

Heizölpreise Trend

Die Ölpreisentwicklung richtete sich zuletzt abwärts. In den letzten beiden Wochen rückten die Tiefststände aus dem August dieses Jahres immer wieder in greifbare Nähe. Die Abwärtsbewegung wurde in der letzten Woche allerdings durch den US Feiertag „Thanksgiving“ ausgebremst.

In der ersten Hälfte der vergangenen Woche sind die Heizölpreise gestiegen. Vor „Thanksgiving“, das für viele amerikanische Händler mit einem langen Wochenende verbunden ist, trennte man sich von risikoreichen Positionen. Da zuvor verstärkt über Short-Positionen auf fallende Ölpreise spekuliert wurde, mussten diese Positionen durch Zukäufe ausgeglichen werden.

Short-Positionen sind im Grunde Wetten auf fallende Preise. Händler verkaufen mehr Ware als sie zukaufen, um im fallenden Markt zu einem späteren Zeitpunkt günstiger nachzukaufen und so Gewinne zu realisieren. Das war in der ersten Wochenhälfte dann der Fall.

Die Ölpreise sind also gestiegen, ohne dass die fundamentale Marktsituation sich geändert hat. Zwar mehren sich vor dem OPEC Meeting am kommenden Freitag wieder Forderungen einiger Mitglieder die Produktion zu kürzen um so die Ölpreise steigen zu lassen, am Ölmarkt rechnet man aber kaum mit einem solchen Schritt.

Ein Strategiewechsel der OPEC benötigt die Zustimmung aller Mitglieder. Aktuell existieren innerhalb der OPEC zwei Lager. Auf der einen Seite stehen die großen Ölproduzenten um Saudi-Arabien. Sie wollen die Überproduktion aufrecht erhalten, um damit den eigenen Marktanteil zu steigern und andere Ölproduzenten aus dem Markt zu drängen.

Das andere Lager sind Länder wie Algerien, Venezuela, Libyen und der Iran. Sie verlangen eine Produktionskürzung, damit die Ölpreise wieder ansteigen. Sie benötigen die steigenden Ölpreise für den Staatshaushalt und Investitionen um die Fördermengen zu halten oder auszubauen.

In der zweiten Wochenhälfte sind die Heizölpreise dann in etwa auf das Niveau vom Wochenbeginn gesunken. Ein Liter Heizöl kostet im bundesweiten Durchschnitt unter 54 Cent. Insbesondere im Süden Deutschlands ist Heizöl wieder deutlich günstiger.

Die Heizölpreise hatten sich zuletzt regional unterschiedlich entwickelt. Durch das Niedrigwasser des Rheins sind die Frachten für die Schiffsversorgung im November auf neue Rekordhochs gestiegen. Dies hatte die Heizölpreise entlang der Rheinschiene nach oben getrieben.

Die Regenfälle in den vergangenen Wochen ließen die Pegelstände steigen. Dadurch können Schiffe mit mehr Ladung fahren, sodass die Frachtpreise pro Tonne fallen. Die Heizölpreise im Süden haben sich denen im Norden in der Folge wieder angenähert.

Heizölpreise Prognose

Globale Ölbestände auf Rekordniveau, Zweifel am Nachfragewachstum in Verbindung mit der Aussicht auf steigende Exporte des Iran sorgen dafür, dass viele Marktteilnehmer auch für 2016 von einer überversorgten Marktlage ausgehen, insofern die OPEC ihre Produktion nicht künstlich kürzt.

Das wird beim OPEC Treffen am kommenden Freitag erneut thematisiert werden. Innerhalb der OPEC gibt es verschiedene Ansichten zur aktuellen Preispolitik. Kommentare die auf eine Beschränkung der Produktion hindeuten, haben im weiteren Wochenverlauf das Potenzial, die Ölpreise steigen zu lassen.

Zudem sollte die Versorgungslage in Verbindung mit den Lagerkapazitäten wieder in den Mittelpunkt des Marktgeschehens rücken. Und die Versorgungslage bleibt weiter komfortabel,  weltweit wird mehr Öl gefördert als verbraucht.

Die landesweiten Rohölbestände liegen in den USA nur noch geringfügig  unter dem absoluten Rekordwert von Ende April. In der Folge werden Lagerkapazitäten auf dem Festland knapp. Als Alternative dienen Öltanker, die immer  längere Routen auf sich nehmen, um den Verkäufern Zeit zu verschaffen, Abnehmer für ihr Öl zu finden.

Man wird daher auch in der kommenden Woche auf die US Ölbestände blicken, die am Mittwoch veröffentlicht werden. Sollten diese erneut signifikant steigen, ist ein weiteres Abrutschen des Ölpreises wahrscheinlich.

Wichtige Signale könnten zusätzlich vom Finanzmarkt kommen. Die gegensätzlichen Erwartungen einer baldigen Zinswende in den USA einerseits und weiterer geldpolitischer Lockerungen in der Eurozone andererseits stärken den Dollar und schwächen den Euro.

Am Donnerstag steht die Zinssatzentscheidung der Europäischen Zentralbank an und am Freitag eine Rede von Yannet Yellen, der Chefin der amerikanischen Notenbank Fed.

Folgt EZB Chef Draghi seinen Ankündigungen zur Ausweitung der expansiven Geldpolitik, dürfte dies den Eurokurs im Wochenverlauf weiter schwächen. Verliert der Euro gegenüber dem US Dollar, wird das in Dollar gehandelte Öl für Abnehmer aus der Eurozone teurer, sodass das Kaufinteresse abnehmen sollte. Das könnte die Ölpreise zusätzlich belasten, aber gleichzeitig auch ein weiteres Absinken der Heizölpreise verhindern.

In der kommenden Woche spricht also relativ viel für weiter sinkende Ölpreise. Allerdings spricht ebenso viel für einen nachgebenden Eurokurs, sodass die Heizölpreisentwicklung den Ölpreisen nicht eins zu eins folgen würde. Neue Tiefststände beim Heizölpreis halten wir daher auch für weniger wahrscheinlich, aber nicht unmöglich.

Die Heizölpreise erreichten das bisherige Jahrestief im August bei einem Eurokurs von 1,15 US Dollar. Da der Euro jetzt zehn Cent unter dem Wechselkurs vom August liegt, müssten die Ölpreise noch sehr deutlich sinken, damit wir neue Tiefststände bei Heizölpreis sehen.

Wer noch genug Heizöl im Tank hat und auf fallende Ölpreise spekulieren will, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.