Heizölpreise zum Jahresstart günstiger
2. Januar 2019, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Russland: Produktionskürzungen bleiben hinter den Vereinbarungen
- Baker Hughes: Aktive US-Ölbohrplattformen abermals im Plus
- DOE-Vorwoche: US-Ölbestände stabil
- Brent bei 53,14 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 497,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1479 US-Dollar
- Heizölpreis gefallen auf 64,51 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudi-Arabien kürzt Öl-Exporte vorrangig gen USA
▲ OPEC+ beschließt stärkere Förderkürzungen
▲ Auch Kanada kürzt die Ölförderung
▲ USA und China machen Pause im Handelsstreit – vorerst
▲ Abschaltung des größten libyschen Ölfelds
▶ DOE-Daten neutral
▶ China nimmt US-Ölimporte wieder auf
▶ Sanktionen gegen Iran
▼ Russland hält vereinbarte Förderkürzungen nicht ein
▼ EIA Monatsbericht: US-Ölproduktion legt im Dezember und Januar deutlich zu
▼ OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt 2019
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 53,14 US-Dollar. Der Vergleichswert vom Montag (Handel am Dienstag aufgrund von Feiertag geschlossen) lag bei 54,54 US-Dollar. Der Vortagsschlusspreis wurde am Montagabend bei 53,80 US-Dollar festgelegt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 497,00 US-Dollar. Am Montag waren es 501,50 US-Dollar. Der Schlusspreis wurde am Silvesterabend bei 510,75 US-Dollar festgelegt.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die aktuelle Preisentwicklung im Überblick
Nach einem turbulenten und volatilen Handel, hatten die Ölpreise zum letzten Wochenende vor dem Jahreswechsel abermals nachgegeben. Auslöser war eine Randbemerkung des russischen Energieministers Alexander Nowak, wonach Russland seine mit der OPEC vereinbarten Förderkürzungen zumindest kurzfristig nicht einhalten werde.
Auch wenn es die aktuellen Kurse zu Brent und Gasoil nicht verraten, war der Handel zwischen Weihnachten und Neujahr äußerst volatil. So waren nur wenige Marktteilnehmer aktiv, das Marktgeschehen unterlag damit nur einer geringen Anzahl von Transaktionen. In der Folge fielen die Kurse an den Ölbörsen kurz nach Weihnachten ziemlich unerwartet auf ein neues Langzeittief, um sich dann innerhalb kürzester Zeit gleich wieder zu erholen. Die Schwankungen sorgten beispielsweise bei der Sorte Brent für einen zeitweiligen Verlust von 8%. Auch in dieser Woche wird weiter von einem schwächeren Handel mit entsprechenden Preisschwankungen ausgegangen. Eine nachhaltige Entwicklung kann mit Blick auf die Turbulenzen der letzten Wochen jedoch nahezu ausgeschlossen werden.
Der Interessensfokus der Markteilnehmer wird in den nächsten Tagen und Wochen vor allem auf der OPEC und ihrer Partner liegen. Die US-Energy Information Administration (EIA) hatte für den Januar bereits Anfang Dezember einen globalen Ölnachfragerückgang von mehr als drei Millionen Barrel pro Tag vorausgesagt. Die OPEC+ -Gemeinschaft hat zugleich eine Produktionskürzung für das erste Quartal 2019 festgelegt, welches mit einer Kürzungssumme von 1,2 Millionen Barrel pro Tag deutlich darunter liegt. Daraus ergibt sich im Januar eine globale Überversorgung von knapp 2 Millionen Barrel pro Tag. Die steigenden Bestände, vor allem in den USA, könnten damit für weitere Preisnachlässe in den nächsten Wochen sorgen.
Geht es nach den Prognosen der EIA, soll sich der nicht untypische Effekt einer Nachfrageabschwächung zum Jahresbeginn bereits wieder im Februar aufheben. Sollte die OPEC ihre Förderkürzungen tatsächlich umgesetzt bekommen, würde das wiederum für eine Unterversorgung und damit steigende Ölpreise im Februar sprechen. Diese isolierten Rechnungen haben aber nur bei einer stabilen globalen Konjunkturentwicklung Bestand. Sollte sich die Abdämpfung der Weltwirtschaft wie zuletzt fortsetzen, könnte das eine sinkende Ölnachfrage und damit steigende Ölbestände bedeuten. Zu guter Letzt spräche das für eine Fortsetzung des Trends sinkender Ölpreise.
Der baldige Heizölkauf im Januar kann damit die grundsätzlich richtige Entscheidung sein – vor allem wenn man sich von den teils undurchsichtigen Marktrisiken unabhängig machen will.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1479 US-Dollar. Am Montag waren es noch 1,1441 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde zuletzt am Montagnachmittag bei 1,1450 US-Dollar festgesetzt.
Im letzten Jahr hat der Euro insgesamt nachgegeben. Zum Jahresanfang 2018 lag der Kurs noch im Bereich der Marke von 1,20 US-Dollar. Über die Feiertage und zwischen den Jahren war an den Devisenmärkten nur wenig Aktivität. Dominierend war vor allem der Shutdown und damit die vorübergehende Schließung vieler Regierungsbehörden in den USA, welcher den US-Dollar im Vergleich zu allen anderen Leitwährungen unter Druck brachte. Selbst die Annäherung zwischen China und den USA in Sachen Handelsstreit stützt den Dollar nur bedingt. Für heute und den Rest der Woche wird wie an den Ölmärkten auch an den Devisenmärkten mit einem ruhigen Handel gerechnet.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Russland hält Förderkürzungen im Januar nicht ein, zeigt aber Bereitschaft für OPEC-Sondertreffen
- Baker Hughes: Anzahl aktiver Ölbohranlagen steigt auf 885
- DOE-Daten der Vorwoche: Kein klarer Richtungsimpuls
Russland liegt hinter Kürzungsquoten zurück
Russland gilt neben den USA und Saudi Arabien als einer der größten Ölfördernationen der Welt. Seit Ende 2016 arbeitet das Land eng mit der OPEC für eine geordnete Beschränkung der eigenen Ölförderung zusammen. Auch am jüngsten Deal über eine Förderkürzung in der Höhe von täglich 1,2 Millionen Barrel für Januar bis Juni, ist Russland beteiligt.
Das Russland allerdings nicht mehr ganz bei der Sache ist, zeigten jüngste Äußerungen des russischen Energieministers Alexander Nowak. Das Kürzungskontingent Russlands beträgt nach dem jüngstem Abkommen eigentlich knapp 230.000 Barrel pro Tag. Nach Nowak werde allerdings tatsächlich nur zwischen 121.000 und 200.000 Barrel im laufenden Halbjahr gekürzt. Im Januar soll die Kürzungshöhe bei der Ölförderung sogar nur bei maximal 60.000 Barrel pro Tag liegen. Andere am Deal beteiligte Staaten könnten das nun zum Anlass nehmen, es mit ihren eigenen Quoten ebenfalls nicht allzu genau zu nehmen.
In diesem Umfeld scheint es etwas überraschend, dass Nowak zugleich einräumt, dass Russland für die Teilnahme an einem außerordentlichen OPEC-Meeting bereit ist. Bereits in der letzten Woche regte der Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate solch ein Sondertreffen noch vor dem nächsten offiziellen Gipfel im April dieses Jahres an. Das solch ein Treffen überhaupt stattfinden soll zeigt klar an, dass die OPEC bereits jetzt nicht von der Wirkung ihrer Maßnahmen zur Herstellung eines ausgeglichenen Marktes überzeugt ist.
Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen steigt
Die Anzahl aktiver Ölbohranlagen in den USA gilt als wichtiger Langzeitindikator zur Einschätzung des Wachstums der US-Ölförderung. So dauert es doch von der Erschließung einer Ölquelle bis zur tatsächlichen Bereitstellung des Öls zwischen sechs und neun Monaten. In der vergangenen Woche ist die Anzahl aktiver Anlagen um 2 auf nunmehr 885 Anlagen gestiegen. Noch vor einem Jahr waren es 742 Anlagen, das bisherige Langzeithoch lag im zurückliegenden November bei 888 Anlagen. Damit setzt sich der Trend des US-Ölbooms wie von den Märkten erwartet wohl uneingeschränkt weiter fort.
DOE-Daten revidieren API
Aufgrund der Feiertage kam die Veröffentlichung der US-Bestandsdaten in der letzten Woche des Jahres 2018 aus dem Takt. Die Daten des American Petroleum (API) Institutes wurden so erst am vergangenen Donnerstag veröffentlicht, die Daten des Department of Energy (DOE) gewohnt einen Tag später. Der Vollständigkeit halber möchten wir Ihnen diese nicht vorenthalten. Wie auch schon in den Vorwochen, wurde die API-Prognose durch den DOE-Bericht revidiert. Hintergrund ist dabei die tiefere und breitete Datengrundlage des DOE. So fließen in den Bericht im Gegensatz zu den API-Zahlen auch Im- und Exportdaten, sowie Daten zur Nachfrageentwicklung im US-Markt mit ein.
Die DOE-Daten im Überblick
Insgesamt kann der letzte DOE-Bericht des Jahres 2018 eher neutral interpretiert werden. Eher preistreibend ist die Entwicklung bei der Nachfrage und bei US-Ölförderung zu sehen. Auch die Ölmärkte reagierten eher verhalten auf die Zahlen.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 64,51 Cent pro Liter Heizöl. Über den Jahreswechsel waren es noch 64,92 Cent. Wir empfehlen unseren Kunden sich den aktuellen Preisabschlag heute zu Nutze zu machen. Das gilt vor allem dann, wenn sich der Tankfüllstand langsam dem Ende zuneigt.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.