Heizölpreise zum Wochenstart unverändert
17. Dezember 2018, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- China will wieder US-Öl importieren
- Baker Hughes: 4 aktive US-Ölbohranlagen weniger
- Aktienmärkte spiegeln schleppende Weltwirtschaft wider
- Brent bei 60,24 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 554,50 US-Dollar
- Euro bei 1,1308 US-Dollar
- Heizölpreis bei 69,96 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Saudi-Arabien kürzt Öl-Exporte vorrangig gen USA
▲ OPEC+ beschließt Förderkürzungen um 1,2 Mio. B/T
▲ Kanada kürzt Ölförderung
▲ USA und China machen Pause im Handelsstreit – vorerst
▲ Venezuela fördert alarmierend weniger Öl
▲ Abschaltung des größten libyschen Ölfelds
▶ China nimmt US-Ölimporte wieder auf
▶ DOE revidiert API: US-Bestände stabil
▶ USA baut weiteres Export-Terminal für Öl
▶ Sanktionen gegen Iran
▼ OPEC & EIA: Förderkürzungen werden Überangebot nicht nachhaltig begrenzen
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt in 2019
▼ Iranische Ölexporte auf 5-Jahrestief
▼ EIA: Januarnachfrage deutlich niedriger
▼ Sondergenehmigungen der USA für iranisches Öl
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 60,24 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag betrug noch 61,09 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 60,28 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 554,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitag lag 561,50 US-Dollar, der Schlusspreis bei 556,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Dass die internationalen Ölpreise eng mit den Entwicklungen an den Aktienmärkten zusammenhängen, zeigte sich am Freitag einmal mehr besonders deutlich. Der amerikanische Index Dow Jones verlor zusammen mit dem S&P 500 insgesamt 2 Prozent an Wert und reagierte auf nachlassende Notierungen an den anderen bedeutenden Märkten. Diese Entwicklung wird als direkte Antwort auf die sich allgemein abkühlende Situation der Weltwirtschaft interpretiert, von der der Ölpreis natürlich nicht verschont bleibt.
Hier kommt hinzu, dass die Aussagen in den Monatsberichten von IEA, EIA und OPEC immer noch nachwehen – vorrangig, da es noch keine Gegenbeweise für die Annahme geben kann, dass die OPEC+-Kürzungen im kommenden Jahr wesentlich stabilisierende Wirkung auf die Preise haben werden.
Weitere Nachrichten mit Anschubkraft blieben am Freitag aus. Die sinkende Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen laut Baker Hughes sind eine folgerichtige Entwicklung aus den sinkenden Preisentwicklungen. Denn mit dem Baker Hughes-Wert wird deutlich, dass die US-Ölfirmen nun rechnen, ob sich die Erschließung neuer Ölquellen momentan überhaupt lohnt. Nach dem zweiten Rückgang in Folge lautet die Interpretation heute Morgen: Es lohnt sich nicht.
China nutzt den „Burgfrieden“ im Handelsstreit mit den USA, um wieder US-Öl zu importieren. Die Lieferung per Schiff dauert länger und so will Peking schon jetzt die Bestellungen auslösen, damit die Schiffe nicht plötzlich auf dem Seeweg doch wieder mitten in die Handelsauseinandersetzungen geraten und Einfuhrzölle für eine teurere Außenhandelsbilanz sorgen.
Diese Nachricht hat bisher keinen direkten Richtungswert für die Märkte, wird aber bei genau beobachtet. Seit August hat es keine US-Ölimporte in China mehr gegeben, zuvor lag der Wert bei 510.000 B/T im Juli. Da genaue Zahlen zur beabsichtigten Importmenge fehlen und die Frage immer im Raum steht, welchen Schritt die USA als nächstes gehen, muss dieser Fakt aktuell neutral eingestuft werden.
Diese Neutralität liegt trotz aller Preisabschwungstendenzen heute Morgen auch dem Ölmarkt zugrunde. Es fehlt schlicht an Impulsen. Doch die allgemeine Stimmung ist weiter auf fallende Preise ausgerichtet. Davon können inländische Heizölkäufer natürlich nur profitieren, auch wenn der Euro genauso unter der schlechten Wirtschaftsstimmung leidet wie zuvor der Dollar. Darum heben sich die Tendenzen an den Öl- und Devisenmärkten heute Morgen praktisch genau auf.
Wir empfehlen dennoch, vor den Feiertagen die Heizöllieferung auszulösen, insbesondere, wenn sich der Tank leert. Denn Sie sichern sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von überraschenden Wendungen am Markt unabhängig.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1308 US-Dollar, Freitag um die gleiche Zeit waren es 1,1353 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag wurde bei 1,1285 US-Dollar festgesetzt.
Auch wenn es dem Euro offensichtlich am Freitag noch schlechter ging als heute Morgen, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Wirtschaftsstimmung allgemein eingetrübt ist. Am Freitag wurden Daten zur Stimmung in den Unternehmen veröffentlicht, die im Wesentlichen die allgemeine Stimmung an den Märkten widergeben: Es steht schlecht um die Weltwirtschaft.
Ein sehr beredtes Symbol dafür sind beispielsweise die Gelbwesten-Proteste in Frankreich, bei denen es um die Benzinsteuer und wirtschaftliche Auswirkungen der Regierungsentscheidungen von Macron geht.
Auch das Thema Brexit ist natürlich nicht vom Tisch. Die Turbulenzen und Wirtschaftsprobleme sind allerdings kein europäisches Problem, wie das Absacken aller großen Aktienindizes am Freitag bewies.
Die Handelswoche im Überblick
Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:
Montag, 17.12.2018
- Verbraucherpreisindex, Eurozone
Dienstag, 18.12.2018
- Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA
- Ifo-Geschäftsklimaindex, Deutschland
Mittwoch, 19.12.2018
- EIA Rohöl-Lagerbestand, USA
- Zinssatzentscheidung, USA
- FOMC-Bericht, USA
Donnerstag, 20.12.2018
- Arbeitsmarktdaten, USA
Freitag, 21.12.2018
- BIP, USA
- Konsumdaten, USA
- Rede Fed-Chef Powell, USA
- Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
*Termine ohne Gewähr
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,96 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es ebenfalls 69,96 Cent.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.