Die Heizölpreis-Entwicklung zum Wochenende

20. April 2018, Peter Dudda

Heizoelpreise_unverändert_20042018

Am Donnerstag markierten die Ölpreise neue Langzeithochs. Der Ölmarkt scheint nun überhitzt und ein Nachgeben der Preise scheint nicht unwahrscheinlich. Erfahren Sie bei uns alles zu den Auswirkungen auf die Heizölpreise zum Wochenende.

Ölpreisentwicklung

Am Donnerstag sorgten die überraschenderweise gesunkenen US-Lagerbestände an Rohöl und Ölprodukten sowie eine deutliche Nachfragezunahme für deutlichen Preisdruck. Die Ölpreise markierten zeitweise neue Langzeithochstände. ICE-Gasoil, der maßgebliche Indikator für die Heizölpreis-Entwicklung, notierte zeitweise sogar über der Marke von 650 US-Dollar.

Die steigende Preisentwicklung wurde neben den kurzfristigen US-Beständen auch von geopolitischer Seite befeuert. So steht der seit Wochen bestehende diplomatische Schlagabtausch zwischen dem Iran und den USA weiterhin im geopolitischen Fokus der Händler. Auch die Entwicklung in Venezuela bleibt weiterhin ein stark stützender Preisfaktor. Venezuela leidet seit geraumer Zeit unter einen schweren Wirtschaftskrise. In der Folge fehlt es an Investitionen in die Infrastruktur der Öl-Industrie und die Produktion ist stetig rückläufig.

Erst die Einschätzung des Internationalen Währungsfonds (IWF), wonach das aktuelle Preisniveau von Öl nicht zu rechtfertigen sei, sorgte gestern zum späten Handel für Preisdruck. Erste Händler setzten kurz vor Handelsschluss auf Gewinnmitnahmen, die Gewinne des Tages wurden so bereits aufgezehrt. So ergibt sich ein Preisbild, das dem von Donnerstagmorgen nahezu gleicht.

Heizölkäufer können so von nur leicht gestiegenen Heizölpreise profitieren. Zum Freitagmorgen scheinen sich die Kurse an den Ölbörsen zu konsolidieren und nachzugeben. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, könnte Heizöl übers Wochenende sogar wieder etwas günstiger zu haben sein.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Freitagmorgen bei 73,64 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag lag noch bei  73,90 US-Dollar, der Schlusspreis für Donnerstag wurde noch bei 73,78 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen vor dem Wochenende bei 644,50 US-Dollar und liegt damit nahezu auf dem gleichen Niveau des frühen Handels vom Donnerstag. Schlusspreis wurde am Donnerstag bei 651,00 US-Dollar festgelegt.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 20.04.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

OPEC-Treffen am Freitag: Preise werden nicht das Thema sein

Als Reaktion auf das globale Öl-Überangebot und das niedrige Ölpreisniveau, schlossen die Mitglieder der Organisation erdölexportierender Staaten (OPEC) und weitere Partner Ende 2016 ein Förderkürzungsabkommen. Der Deal ist mittlerweile in der dritten Verlängerung und läuft noch bis zum Ende diesen Jahres. Mit Blick auf die Kurstafeln sind die Ziele des Abkommens nach allgemeiner Einschätzung bereits erreicht. Das Preisniveau von Brent liegt bereits deutlich über dem damals ausgemachten Niveau von 55-60 US-Dollar je Barrel und auch das globale Öl-Angebot ist bereits deutlich verknappt.

Vor dem nächsten offiziellen OPEC-Gipfel im Juni, kommen die am Abkommen Beteiligten Partner bereits heute schon zu einem Treffen zusammen. Auf der Agenda stehen in erster Linie die Quotentreue der einzelnen Partner, die aktuelle Lage an den Ölmärkten und die Ausformulierung von Empfehlungen für die OPEC-Vollversammlung. Eine Verlängerung des Deals, gar eine konkrete Strategie für die Fortführung des Deals stehen für heute entsprechend nicht auf der offiziellen Agenda.  

Der Termin im Juni hat indes besondere Relevanz. Er wurde bei der letzten Verlängerung des Deals zum Ende des vergangenen Jahres durch Russland als Bedingung durchgesetzt. Damals wollte sich Russland die Tür offen halten, den Deal im Juni gegebenenfalls nachzuverhandeln oder gar vorzeitig auszusetzen. Eine Beendigung des Abkommens soll für heute ebenso nicht wie Gespräche über eine Fortführung wohl nicht zur Debatte stehen. Es ist aber auch klar, dass die Verantwortlichen nicht aufhören diesen Aspekt zu betonen, denn eine Beendigung des Deals ohne eine tragfähige Exit-Strategie würde zu heftigen Turbulenzen an den Ölmärkten führen.
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung in dieser Woche noch wichtig ist

  • IWF: Der internationale Währungsfond geht für 2019 von einem niedrigerem Durchschnittspreis für die europäische Referenzölsorte Brent aus als in 2018. Geht es nach den Einschätzungen des IWF, könnte das Barrel im nächsten Jahr durchschnittlich etwas mehr als 58,24 US-Dollar kosten, in diesem Jahr sollen es 62,31 US-Dollar sein. Der IWF begründet diese Einschätzung mit einer sich abzeichnenden Ausweitung des globalen Öl-Angebots. Dabei sollte der IWF vor allem den Blick in Richtung der USA gewandt haben, denn nicht wenige Markbeobachter gehen in diesem Jahr von einem US-Ölboom aus.
     

Fazit – Wie geht es mit den (Heiz-)Ölpreisen weiter?

In dieser Woche haben sich die Heizölpreise im Vergleich zum Preisniveau von letzter Woche kaum verändert. Allerdings steht auch keine Gefahr eines US-Luftangriffs in Syrien mehr im Raum, der zur letzten Woche die Preise noch in die Höhe trieb. Die aktuelle Woche hat allerdings gezeigt, auch ohne Geopolitik ist die Stimmung an den Märkten zur Zeit weiter preissteigernd. Dennoch kann die Lage als überhitzt eingeschätzt werden und es besteht das Potenzial für Preissenkungen, vor allem durch Gewinnmitnahmen. Heizölverbraucher sollten sich allerdings des Risikos bewusst sein, wenn sie auf sinkende Preise setzen. Die vergangenen Wochen haben einmal mehr deutlich gemacht wie schnell die Preise auch in einem sich konsolidierenden Umfeld plötzlich anziehen können.
 

Entwicklung Eurokurs

Ist die Europäische Gemeinschaftswährung seit der Wochenmitte auf der Stelle getreten, musste sie gestern leichte Verluste hinnehmen.  Zum Freitagmorgen startete der Euro mit 1,2346 US-Dollar in den Handel.  Am Donnerstagmorgen lag der Kurs noch bei 1,2380 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,2382 US-Dollar festgelegt.

Aufgrund einer impulsarmen Nachrichtenlage wird eine Orientierung für Anleger heute schwer werden und der Euro könnte sich weiter in dem engen Band zwischen 1,23 und 1,24 US-Dollar zum Wochenende hin bewegen.
 

Heizölpreisentwicklung

Die Rechnung aus einem Euro der nicht vom Fleck kommt und einem stabilen Ölpreis sorgt heute für ein einfaches Bild: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 65,89 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 65,70 Cent.

Machen Sie es als informierter Heizölkäufer am besten wie der Markt schon zum Wochenbeginn: Nutzen Sie das Aufatmen und sichern Sie sich das möglicherweise beste Preisniveau der Woche. Mit dem heutigen Heizölkauf machen Sie sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.