Heizöl zum Wochenanfang etwas günstiger

5. November 2018, Peter Dudda

Heizöl zum Wochenstart etwas günstiger 05.11.18

Die Ölpreise haben über das Wochenende weiter nachgegeben. Auch wenn hierzulande die Dürre-bedingte Entkopplung der Heizölpreise anhält, gibt es zum Wochenstart deutliche Preisabschläge. Die Märkte scheinen weiter gut versorgt – trotz der heute in Kraft getretenen neuen Sanktionen gegen den Iran.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Iran-Sanktionen: Lieferausfälle bleiben überschaubar oder werden kompensiert
  • Vereinigte Arabische Emirate heben Produktion um 25% an
  • Anzahl US-Bohranlagen stabil
  • Brent bei 72,66 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 672,75 US-Dollar
  • Euro bei 1,1383 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 92,16 Euro / 100L

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Zweite Sanktionswelle gegen Iran tritt in Kraft
 Saudi-Arabien erwägt Produktionskürzungen
 Sicherheitslage im Irak angespannt – Ölindustrie bedroht

 Trump will angeblich Handelsstreit mit China beilegen
 USA baut weiteres Export-Terminal für Öl
 Russland weitet Förderreserven aus
 Russland will wohl Tauschgeschäft mit Iran umsetzen

 Indien und Südkorea erhalten Sondergenehmigungen von USA für iranisches Öl
 USA fördern auf Rekordniveau
 Saudi-Arabien und Russland haben Ölförderung um 1,5 Mio. Barrel pro Tag angehoben
 Libyen mit ausbaufähiger Ölförderung
 Irak auf Exporthoch – mit noch freien Kapazitäten
 OPEC und IEA erwarten sinkende Nachfrageentwicklung
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 72,66 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag lag noch bei 72,82 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 72,83 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 672,75 US-DollarDer Vergleichswert am Freitag lag bei 687,75US-Dollar, der Schlusspreis bei 678,25 US-Dollar.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 05.11.2018 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die US-Sanktionen gegen den Iran stellten in den vergangenen Monaten einen wesentlichen Faktor bei der Preisbildung an den Ölmärkten dar. Die US-Administration setzte sich mit ihrer Sanktionspolitik das Ziel, den Iran keinen Tropfen Öl mehr exportieren zu lassen. Heute ist die zweite Sanktionswelle in Kraft getreten, entgegen der Spekulationen der vergangenen Monate, bleiben die Ölpreise nahezu unbeeindruckt – die Kurse fallen tendenziell eher.  

Sicher stellen die iranischen Lieferausfälle einen großen Einschnitt in die globale Versorgungssicherheit mit Öl dar. Entsprechend lassen sich die Preissteigerungen erklären, welche die Ölpreise Anfang Oktober auf den höchsten Stand seit vier Jahren schnellen ließen. Doch das Umfeld hat sich geändert: War die Versorgungslage über den Sommer tatsächlich noch knapp, haben nun alle großen Ölförderer ihre Förderhähne weiter aufgedreht. So vermelden Russland und die USA Rekordmengen bei ihrer Ölproduktion und auch Saudi Arabien, immerhin drittgrößter Ölförderer der Welt, plant den steten Ausbau seiner Förderung. Die iranischen Lieferausfälle, deren Höhe im Prinzip weitestgehend unbekannt sind, werden durch dieses Gebaren aus Analystensicht mehr als kompensiert.

Doch auch vom Sanktionsgeber selbst kommt etwas Entspannung in der Causa Iran. Wurden Ausnahmen von den Sanktionen ursprünglich noch mit einigem Getöse aus Washington abgewehrt, können nun nach aktuellen Stand mindestens acht Länder von Ausnahmen profitieren. Unbestätigten Meldungen soll es sich unter anderem um China, Indien und Japan handeln, welche ihre Ölexporte aus dem Iran zuletzt weitestgehend eingestellt hatten. Über die Gründe warum die US-Führung die Ausnahmen zulässt kann nur spekuliert werden. Unter Umständen könnte es an den in dieser Woche in den USA stattfindenden Mid-Term-Wahlen liegen. Zwar wird die Wählergunst nicht an der Zapfsäule entschieden, doch steigende Benzin- und Heizölpreise stehen keiner Regierung gut zu Gesicht – vor allem wenn sie wie die US-Regierung aktive Mitverantwortung an der Höhe der Ölpreise trägt.   

Im Inland bekommen wir von den sinkenden Ölpreisen am Weltmarkt nicht viel mit. Wie auch schon in den letzten Wochen gibt es keine nennenswerte Entspannung bei den Pegelständen an den wichtigsten Flüssen für den Öltransport. Vor allem am Rhein ist die Lage weiter besonders kritisch. Die Transportschiffe, welche weite Teile Süd- und West-Deutschlands mit Öl und Ölprodukten versorgen, können nur noch zu einem Bruchteil beladen werden. Die Frachtkosten sind in der Folge in die Höhe geschnellt, die Aufschläge werden direkt auf die Verbraucherpreise aufgeschlagen. Zusätzlich belastet die saisonbedingt hohe Nachfrage die Situation. Heizölkäufer müssen sich in den betroffenen Regionen in jedem Fall auf lange Lieferzeiten, von teilweise mindestens 40 Tagen einstellen.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Wochenstart kostete der Euro 1,1383 US-Dollar, Freitag um die gleiche Zeit waren es 1,1419 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde zuletzt am Freitagnachmittag bei 1,1417 US-Dollar festgesetzt.

An den Devisenmärkten ist es zum Vormittagshandel noch sehr ruhig. Aus den USA stehen Stimmungsdaten aus dem Dienstleistungssektor auf den Programm. Auch die Mid-Term-Wahlen in den USA werden im Wochenverlauf auf besonderes Interesse an den Devisenmärkten stoßen. Noch viel wichtiger könnte allerdings die FED-Sitzung am Donnerstag sein. Von dort wird erwartet, dass die FED ihre Zinspolitik weiter steigender Zinsen verfestigt. Der US-Dollar könnte damit weiteren Auftrieb erlangen, der Euro zum Leid inländischer Heizölverbraucher entsprechend weiter nachgeben.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 92,16 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es 93,38 Cent, am Freitag und über das Wochenende 92,84 Cent.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Peter Dudda - Autor

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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