Heizölpreis sinkt – leicht gebremst

15. Dezember 2015,

Heizoelpreis sinkt 15-12-2015

Der Heizölpreis wird auch heute sinken, wenn auch weniger stark als in den letzten Tagen. Die Ölpreise sind zwar leicht gestiegen, aber die weiter fallende Notierung für Gasoil und der gestiegene Eurokurs führen zu einem erneuten Preisnachlass beim Heizöl.

Ölpreisentwicklung

Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent liegt aktuell bei 37,75 US-Dollar pro Barrel und damit in etwa auf dem Niveau vom Wochenstart. Ein günstigeres Bild ergibt sich bei der für den inländischen Heizölpreis entscheidenden Notierung von ICE Gasoil. Diese ist weiter gesunken und liegt aktuell bei 333,75 US-Dollar pro Tonne.

Die Gasoil Notierung bildet im Grunde den Preis für Destillate ab, also Heizöl und Diesel. Durch den vergleichsweise milden Winter in Europa und Nordamerika ist insbesondere die Heizöl-Nachfrage global betrachtet äußerst schwach.

Die geringere Nachfrage in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten erhöht den Verkaufsdruck bei Gasoil. An der Tankstelle erkennt man die unterschiedliche Entwicklung der Produkt-Notierungen daran,  dass der Preisabstand zwischen Diesel und Benzin steigt.

Insbesondere die zunehmende Auslastung von Lagerkapazitäten ist für Produzenten problematisch. Mit jedem Tag Überversorgung wird mehr Lagerraum beansprucht, sodass Öl zu immer niedrigeren Preisen angeboten werden muss.

Die Ölpreisentwicklung der kommenden Tage und Wochen wird voraussichtlich durch drei wichtige Ereignisse beeinflusst, die allesamt morgen in den USA anstehen. Als erstes kommen die offiziellen Ölbestandsdaten, welche wahrscheinlich den geringsten Einfluss haben werden.

Zwar rechnet man mit Abbauten bei den Rohölbeständen, das wäre angesichts des anstehenden Jahreswechsels und der Besteuerung von Bestandszuwächsen aber auch nicht ungewöhnlich. Würden mit den Abbauten beim Rohöl Bestandszunahmen bei den Produkten einhergehen, wäre der preisstützende Effekt noch geringer.

Das zweite wichtige Ereignis ist der Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed. Der überwiegende Teil der Analysten auf dem Finanzmarkt rechnet damit, dass die Notenbank das Zinsniveau leicht anheben wird.

Fraglich ist einerseits, inwieweit eine geringe Anhebung des Leitzinses bereits im aktuellen Euro-Dollar Wechselkurs eingepreist ist und was geschehen würde, wenn die Notenbank sich gegen die Zinswende noch in diesem Jahr entscheidet.

Klar ist dagegen, dass sich Öl bei einem steigenden Dollarkurs für Käufer außerhalb der USA verteuert, da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird. Das würde die Ölpreise (in Dollar) tendenziell weiter belasten.

Das letzte wichtige Ereignis ist der Ausgang der US Haushaltsdebatte. Es gilt mittlerweile als wahrscheinlich, dass sich Republikaner Demokraten auf die Aufhebung des 40 Jahre alten Exportverbotes für Gas und Öl einigen.

Das stützt aktuell schon den Preis für das amerikanische WTI-Öl, da es dann auch an internationale Abnehmer verkauft werden könnte. Auf der anderen Seite würde die Aufhebung den europäischen Ölpreis-Index Brent eher belasten, da das Angebot auf dem internationalen Ölmarkt zunimmt.

Der Preisunterschied zwischen Brent und WTI liegt für Februar-Lieferungen bei nicht mal einem US-Dollar. Zum Vergleich, vor drei Jahren war WTI noch über 20 US-Dollar günstiger als Brent und im Schnitt dieses Jahres lag der Preisunterschied bei etwa fünf US-Dollar.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs ist wieder über 1,10 US-Dollar gestiegen. Aktuell ist ein Euro noch 1,1019 US-Dollar wert. Robuste Konjunkturdaten aus der Eurozone gaben dem Eurokurs etwas Auftrieb.

Vor dem morgigen Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed ist das weitere Aufwärtspotenzial des Euro jedoch eher begrenzt.
Der überwiegende Teil der Analysten rechnet damit, dass die Fed ihre Nullzinspolitik beendet, die seit der Finanzkrise im Jahr 2008 praktiziert wurde. Eine Anhebung des Leitzinses würde den US-Dollar vermutlich stützen und den Euro entsprechend schwächen.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis sinkt von einem Tiefststand zum nächsten. Eine 3.000 Liter standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt nur noch 44 Cent pro Liter Heizöl.

Durch die anstehenden Ereignisse könnte es bei den Ölpreisen morgen zwar noch weiter abwärts gehen, eine Gegenbewegung ist nach den kräftigen Verlusten der letzten Tage und Wochen aber auch nicht ganz unwahrscheinlich.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich auch innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.