Heizölpreis sinkt zehnten Tag in Folge

10. Dezember 2015,

Heizoelpreis sinkt 10-12-2015

Heute wird der Heizölpreis erneut sinken, zum zehnten Mal in Folge. Der Euro stieg gestern Abend kurzzeitig über 1,10 US-Dollar und auch die Ölpreise haben etwas nachgegeben. In einigen Regionen kostet der Liter Heizöl heute weniger als 45 Cent.

Ölpreisentwicklung

Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent liegt aktuell bei 40,55 US-Dollar pro Barrel und damit in etwa auf dem Niveau vom Vortag. Weiter nachgegeben hat dagegen die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil. Diese liegt aktuell bei 363 US-Dollar pro Tonne. Ein weiteres Rekordtief.

Zum Vergleich, vor einem Jahr lag die Notierung von ICE Gasoil bei über 600 US-Dollar. Das ist auch der Grund, warum Heizöl und auch Diesel an der Tankstelle aktuell so günstig sind.

Für das weitere Abfallen Gasoil Notierung verantwortlich sind vor allem die Produkt-Bestände. Laut den gestern veröffentlichten offiziellen Ölbestandsdaten des DOE (Department of Energy, Energieministerium der Vereinigten Staaten) sind die Destillate Bestände (Heizöl, Diesel) in den USA wieder enorm gestiegen.

Die Nachfrage nach Heizöl und Diesel ist global betrachtet sehr schwach für diese Jahreszeit. Die Temperaturen sind außergewöhnlich mild und weder in Europa noch in den USA ist ein Kälteeinbruch in Sicht.

Zudem rechnet man in den Regionen der USA mit der höchsten Konzentration von Ölheizungen auch mittel- bis langfristig mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Das spricht für einen unterdurchschnittlichen Heizöl-Verbrauch und erhöht damit den Druck auf die Gasoil Notierung.

Ein zusätzlicher Faktor sind die guten Raffineriemargen, insbesondere beim Benzin. Die Raffinerie-Betreiber wollen so viel wie möglich Benzin produzieren. Dabei kann man Raffinerie-Prozess allerdings nicht vermeiden, dass gleichzeitig auch große Mengen Destillate hergestellt werden. Die geringere Nachfrage in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten erhöht den Verkaufsdruck und führt in der Folge zu sinkenden Preisen.

Für Verwirrung sorgten die DOE Daten zur Veränderung der Rohölbestände. Laut dem Bericht sind die Rohölbestände in den USA signifikant gesunken. Gleichzeitig haben die Raffinerien aber weniger Rohöl verarbeitet, die Öl-Importe haben zugenommen und die Ölförderung in den USA ist nur geringfügig gesunken.

Die Rohölbestände hätten rein rechnerisch also steigen müssen. Wegen dieser Diskrepanz fanden die gesunkenen Rohölbestände dann auch weniger Beachtung am Markt.

Sollten die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden, ist ab Januar ist mit einer weiteren Zunahme des Öl-Angebotes zu rechnen. Andere OPEC-Länder haben bereits mit massiven Preissenkungen für Januar-Lieferungen auf die erwartete Rückkehr der iranischen Ölexporte regiert. Das iranische Öl könnte den Preiskampf am Ölmarkt zu Beginn des nächsten Jahres noch einmal intensivieren.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs ist gestern kurzzeitig über 1,10 US-Dollar gestiegen und wird aktuell bei 1,0964 US-gehandelt. Aussagen eines  EZB-Ratsmitglieds hatten der Gemeinschaftswährung weiteren Auftrieb gegeben.

 In den Aussagen ging es um überzogene Erwartungen von Marktanalysten vor dem letzten EZB Zinsentscheid und um die geringe Wahrscheinlichkeit einer weiteren Ausweitung des Anleihenkaufprogramms durch die Europäische Zentralbank.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis sinkt den zehnten Wochentag in Folge. Eine 3.000 Liter standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt nur noch 47 Cent pro Liter Heizöl. In einigen nördlichen Regionen kostet ein Liter Heizöl bereits weniger als 45 Cent.

Wo die Reise hingeht, ist aktuell sehr schwer zu beurteilen. Klar scheint zu sein, dass die überversorgte Marktlage länger andauern wird als bisher erwartet und dass zu Beginn des nächsten Jahres der Preiskampf sogar noch zunehmen könnte.

Nachhaltig steigende Ölpreise sind daher aus aktueller Sicht nicht wahrscheinlich, eine kurzzeitige Gegenbewegung beim Ölpreis ist nach den kräftigen Verlusten der letzten Tage aber auch nicht gänzlich unwahrscheinlich.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich auch innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.