Abwärtstrend bleibt bestehen, weicher Euro verhindert stärkere Nachlässe beim Heizöl

5. Januar 2015,

Heizoelpreis gefallen 05012015

Trotz kurzzeitiger Aufwärtskorrekturen zum Jahresbeginn bleibt die Grundlage für weiter sinkende Ölpreise, nämlich die globale Überversorgung, bestehen. Zwar ist nach den Feiertagen mit einem steigenden Handelsinteresse zu rechnen, Analysten rechnen jedoch nicht mit einer höheren Ölnachfrage im Jahr 2015. Die Heizölpreise orientieren sich wie auch die Ölpreise nach unter. Der schwache Euro hat die Preissenkungen für Heizöl jedoch etwas ausgebremst.

Trotz der Produktionsausfälle in Libyen ist das Rohöl-Angebot insgesamt nicht gesunken. Der Irak und Russland haben im Dezember so viel Öl gefördert wie seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr. Gerade bei der Produktion des Iraks sehen Experten Steigerungspotenzial. Ende des Jahres konnte sich die Zentralregierung mit der halbautonomen nördlich gelegenen Region Kurdistan zu einer Aufteilung der Einnahmen aus den Rohölexporten einigen.

Eine Kürzung des Öl-Angebots ist weiterhin nicht absehbar. Sollte die Nachfrage, wie erwartet niedrig bleiben, werden höchstwahrscheinlich auch die Ölpreise weiter sinken und die Überversorgung würde sich weiter verstärken.

Der Euro gerät immer weiter unter Druck. Zum Wochenauftakt sank der Kurs zeitweise auf 1,1864 Dollar, den tiefsten Stand seit 2006. Seitdem konnte sich der Euro etwas erholen, die 1,20 Dollar-Marke ist aber noch nicht überwunden. Die Ursache der Kursverluste sollen zum einen auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB und zum anderen auf die aktuelle Debatte über Griechenlands möglichen Austritt aus der EU zurückzuführen sein.

Mitte des vergangenen Jahres hatte die EZB Negativzinsen für Bankeinlagen eingeführt. Statt also Zinsen für Einlagen bei der EZB zu bekommen müssen Banken nun Zinsen dafür zahlen. Mit dieser Maßnahme soll die Kreditvergabe gesteigert werden. EZB-Chef Draghi soll damit das Ziel verfolgen die Wirtschaft in Südeuropa anzukurbeln.

Die Kursverluste beim Euro haben das in Dollar gehandelte Rohöl für Käufer außerhalb der USA verteuert, sodass der Preisfall an den Ölbörsen nicht eins zu eins in Form von Preisnachlässen an die Heizölpreise weitergegeben wurde. Trotzdem sind auch beim Heizöl Abschläge bei den aktuellen Tagespreisen zu erwarten.

Eine Übersicht über die regionale Heizölpreisentwicklung finden Sie hier: TOTAL Heizölpreise