Heizölpreise: Ölpreise geben leicht nach

23. Mai 2018, Peter Dudda

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Die Ölpreise geben zur Wochenmitte etwas nach. Wichtigster Grund: Spekulationen über eine Produktionsausweitung der OPEC. Venezuela, Iran und die US-Sanktionspolitik bleibt jedoch weiter bestimmendes Thema an den Handelsplätzen. Doch es gibt auch Abwärtsspielräume bei den Preisen.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • US-Rohölbestände nach API-Bericht leicht rückläufig
  • Debatte unter OPEC-Mitgliedern: Ist es an der Zeit die Ölförderung wieder hochzufahren?
  • Venezuelas Öl-Förderung stetig rückläufig
  • Brent bei 79,01 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 693,00 US-Dollar
  • Euro schwächer bei 1,1782 US-Dollar
  • Heizölpreis stagniert weiter bei 72,44 Euro / 100L
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die derzeitige Ölpreisentwicklung
 

 Drohende US-Sanktionen gegen Venezuela
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 API-US-Bestandsbericht: US-Rohölbestände weiter rückläufig
 USA kündigen harte Sanktionen gegen Iran an
 Saudi Arabien strebt Öl-Preisniveau zwischen 80 und 100 US-Dollar an
 Mögliche Einigung zwischen China und USA bei Strafzöllen

 
 Fortführung OPEC-Förderkürzungsdeal steht zur Diskussion
Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen in dieser Woche stabil 
 IEA: Ölnachfrageprognose für 2018 etwas nach unten korrigiert
 US-Ölförderung steigt kontinuierlich

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 23.05.2018Die europäische Referenzölsorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 79,01 US-Dollar, gestern Morgen waren es bei 79,44 US-Dollar. Der Schlusskurs am Dienstag lag bei 79,57 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert mit 693,00 US-Dollar nur minimal schwächer als noch am Vortag zur gleichen Zeit Der Schlusspreis wurde am Dienstag noch bei 702,50 US-Dollar festgelegt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die Ölpreise sind heute Morgen mit Abschlägen in den Handel gestartet. Gestern wurden die Kurse weiter durch die geopolitischen Verwerfungen im Nahen Osten und die Sanktionsandrohungen der USA gegen den Iran und Venezuela gestützt. Bis zum Abend konnte vor allem der Kurs der europäischen Referenzsorte Brent deutlich zulegen. Zum Handelsschluss setzten Händler vermehrt auf Gewinnmitnahmen, das hohe Verkaufsvolumen lies die Kurse schließlich auf breiter Linie wieder fallen.

Insgesamt scheint sich an den Märkten eine Atempause einzustellen, nachdem die Kurse zuletzt seit drei Monaten nahezu ununterbrochen gestiegen sind. Die möglichen Auswirkungen der US-Sanktionen gegen den Iran und Venezuela sind weitestgehend eingepreist und spiegeln sich im aktuellen Niveau der Preise wieder. Vielmehr Aufwärtspotenzial sollte aus dieser Richtung also nicht zu begründen sein. Doch auch das Abwärtspotenzial scheint beschränkt. Der Markt ist was das Angebot und die Nachfrage betrifft ausgeglichen, die Marktlage entsprechend knapp.
 

Sinkende Ölpreise möglich?

Vielleicht können Heizölverbraucher schon bald etwas aufatmen, denn zur Zeit gibt es im wesentlichen drei Aspekte die weiter steigende Ölpreise ausbremsen:

  • Steigende Kurse werden in diesen Tagen allerdings immer häufiger durch Gewinnmitnahmen begrenzt, zu hoch die Gefahr die stabile Nachfrage durch zu hohe Ölpreise zu dämpfen.
     
  • Doch auch von anderer Seite werden die Preise ausgebremst: Die US-Produzenten machen sich das aktuelle Preisniveau zu Nutze und sichern ihre Investitionen in die Ausweitung ihrer Ölförderkapazitäten ab. Das bedeutet konkret, dass sie ihre Produktion der nächsten Monate, teils bis in das nächste Jahr hinein, bereits jetzt verkaufen. In der Folge gerät der gesamte Markt unter Druck seine Ölmengen abzusetzen, was wiederum das Aufwärtspotenzial bei den Preisen beschränkt.  
     
  • Die beiden mächtigsten Mitglieder der OPEC, Saudi Arabien und Russland, debattieren zum Ende dieser Woche über eine kontollierte Lockerung der Förderquoten. Hintergrund sind die möglichen Lieferengpässe, die sich aus den US-Sanktionen gegen den Iran und Venezuela ergeben. Ende Juni steht die Ausgestaltung des nunmehr seit eineinhalb Jahren bestehenden Förderkürzungsabkommens ohnehin zu Debatte. Sollte sich bereits in dieser Woche eine Abwicklung des Deals, oder auch nur eine Lockerung der Förderquoten andeuten, könnte das die Ölpreise etwas fallen lassen.  

Dennoch ist es natürlich weiter fraglich und schwer vorherzusehen, wie die Entwicklung der Ölpreise in den nächsten Tagen weitergeht. Heizölkunden sollten sich das heute schon günstigere Preisniveau zu Nutze machen und den Heizölkauf heute in Erwägung ziehen.

 

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung hat im Vergleich zu Dienstagmorgen wieder etwas nachgegeben und startete mit 1,1782 US-Dollar in den Tag. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzpreis zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1794 US-Dollar fest.

 

Im Detail: Die Einflussfaktoren am Markt und in der Politik in dieser Woche

API: US-Rohölbestände nehmen ab

In der letzten Woche lag das American Petroleum Institute (API) in seinem wöchentlichen Bericht zum US-Rohölmarkt mehr als falsch. So verkündete es einen deutlichen Anstieg der US-Rohölbestände, tatsächlich revidierte einen Tag später das Department of Energy (DOE) den Bericht vollumfänglich und vermeldete stattdessen gesunkene Bestände. Das API betrachtet für seine Statistiken nicht alle Faktoren, die für eine Einschätzung der Bestandsentwicklung im US-Markt eigentlich von Nöten sind. So bezieht es vor alle nicht die US-Im- und Exporte an Rohöl- und Ölprodukten mit ein. In der Folge kann sich das Bild wie in der vergangenen Woche deutlich verzerren.
 

Die API-Daten dieser Woche im Überblick
 

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-21-230518


Die Zahlen werden vom Handel eher mit preissteigender Wirkung belegt, doch nach der Erfahrung der letzten Woche bleibt man lieber noch in Wartehaltung und bewertet die Daten nicht über. Erst mit der Veröffentlichung des DOE-Berichts zum heutigen Nachmittag wird es Klarheit geben. Sollten die US-Bestände tatsächlich sinken, könnte das zu Morgen – je nach Deutlichkeit der Entwicklung - wieder steigende Ölpreise bedeuten.
 

Heizölpreisentwicklung

Ein schwächerer Euro und stagnierende Ölpreise sorgen heute im Umkehrschluss für stabile Heizölpreise: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 72,44 Cent pro Liter Heizöl, gestern waren es noch 72,55 Cent.

Die Versorgungslage bleibt weiter angespannt, aber es gibt Potenzial für sinkende Ölpreise. Dennoch ist darauf zu setzen sehr risikobehaftet. Wir empfehlen Ihnen daher den Heizölkauf heute auszulösen – vor allem wenn sich der Tankfüllstand dem Ende zuneigt. .

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.