Heizölpreise: Trump legt gegenüber China nach

6. April 2018, Peter Dudda

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US-Präsident Trump legt im Handelskonflikt mit China nach. Die Ölpreise geraten damit unter Druck, denn Händler sehen das positive Weltwirtschaftswachstum und damit die Nachfrage nach Öl bedroht. Was das für die Heizölpreis-Entwicklung zum Wochenende bedeutet erfahren Sie bei uns.

Ölpreisentwicklung

Die Kurse gaben in der Nacht von Donnerstag zu Freitag nach. Am Donnerstag stellten sich an den Handelsplätzen zwei Tendenzen ein: Die Rohölpreise unterlagen über den Tag gesehen nur geringen Schwankungen, der Preis für die Notierung ICE Gasoil, ein essentieller Faktor für die Heizölpreise, gab hingegen deutlicher nach.

Auslöser war hier vor allem das Ende der Heizsaison in Europa und den USA sowie die Bestandsaufbauten von Destillaten (Diesel und Heizöl) in den USA. Händler setzten in dieser Kategorie im Tagesverlauf auf Gewinnmitnahmen, der Kurs gab entsprechend nach.

Mit dem Öffnen der ersten Handelsplätze am Freitagmorgen gaben alle Kurse weiter nach. Der Grund liegt in der nächsten Eskalationsstufe im Handelsstreit zwischen den USA und China. Insgesamt sorgt diese Entwicklung für eine leichte Entspannung bei den Heizölpreisen, begrenzt wird das Abwärtspotenzial allerdings durch einen schwächeren Euro. Dennoch ist der Heizölpreis heute auf dem niedrigsten Niveau der Woche.

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Freitgamorgen bei 67,84 US-Dollar. Am Vortag stand der Kurs noch knapp 50 Cent höher. Der Schlusspreis wurde am Donnerstag bei 68,33 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Freitagmorgen bei 604,50 US-Dollar. Der Schlusskurs wurde am Donnerstag noch bei 608,25 US-Dollar festgelegt.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 06.04.2018


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Schlagabtausch zwischen China und USA geht in die nächste Runde

Der Handelskonflikt zwischen China und den USA bestimmt zurzeit die internationalen Wirtschaftsnachrichten. Auch an den Ölmärkten steht das Thema zurzeit im Fokus und überflügelt nahezu alle anderen Entwicklungen. Für Heizölverbraucher ist das Gebaren von US-Präsident Trump zur Zeit eher vorteilhaft. Denn ohne den Konflikt zwischen den beiden großen Volkswirtschaften wären die Ölpreise in dieser Woche sicherlich weiter gestiegen.

Zum Wochenanfang stellten wir die aktuell wesentlichen Preissteigerungs-Faktoren für Sie zusammen. Daraus leitete sich eigentlich nur eine Richtung für die Ölpreise ab – und zwar uneingeschränkt nach oben. Doch warum überflügelt der Handelsstreit die für den Ölmarkt sonst so wesentlichen Nachrichten? Die Antwort lässt sich kurz zusammen fassen: Protektionismus und damit das Verhängen von Strafzöllen auf Importwaren stellt im globalen Handel eine negative Marktbeeinflussung dar.

Dies gilt vor allem dann, wenn sich eine so große Volkswirtschaft wie die USA protektionistisch verhält. Da China gegenüber den USA als Reaktion ebenfalls Strafzölle verhängt, könnte das Handelsvolumen zwischen beiden Staaten abnehmen, was wiederum die heimische Produktion in beiden Staaten abflauen lässt. In der letzten Konsequenz könnte damit das globale Wirtschaftswachstum unter Druck geraten.

Trump legt nach

Angefangen hat alles mit Stahl und Aluminium. Chinesischer Stahl ist am Weltmarkt gefürchtet, da das Land seine Überproduktion günstig exportiert und so die Produktion anderer Staaten unter Druck setzt. Die USA schafften nun als erster Handelspartner Chinas Tatsachen und verhängten Strafzölle auf chinesisches Aluminium und chinesischen Stahl. China reagierte seinerseits mit Strafzöllen auf Importe von US-Landwirtschaftsprodukten.

Daraufhin legte der US-Präsident nach und verhängte weitere Strafzölle auf chinesische Produkte. Insgesamt sei ein Handelsvolumen von 50 Milliarden US-Dollar betroffen heißt es aus Expertenkreisen. Die Aktienmärkte reagierten über das Osterwochenende mit deutlichen Nachlässen, die Ölmärkte zogen mit. Auch China antwortete seinerseits mit weiteren Maßnahmen zur Importbeschränkung von US-Produkten. Erstmals waren auch Produkte aus dem Energiesektor betroffen. Allein das konnte schon als deutliche Drohung gegenüber Trump verstanden werden, es nicht zu weit zu treiben.

Im Verlauf der Woche beruhigte sich die Situation etwas – bis gestern Abend, als Donald Trump wieder einen drauflegte. Denn sollte China seine jüngste Gegenreaktion in die Tat umsetzen, werde man seitens der USA entsprechend gegensteuern und ein Handelsvolumen von bis zu 100 Milliarden US-Dollar mit Strafzöllen belegen. Die Märkte reagierten umgehend die Kurse gaben an den Aktienmärkten, wie auch an den Ölmärkten in der Nacht nach.

China hält die Trumpfkarte noch zurück

Die Frage ist nun wie China auf die erneute Androhung reagieren wird. Das Blatt steht für das Reich der Mitte nicht schlecht, denn der stärkste Trumpf ist noch nicht ausgespielt: China ist der größte Abnehmer von US-Rohölexporten. Sollte China Zölle auf US-Rohöl verhängen, müsste sich die USA schnell neue Abnehmer suchen.  Und das sollte sich bei einer täglichen Exportmenge von über 430.000 Barrel im Durchschnitt des vergangenen Jahres für die USA nicht einfach gestalten. Die Ölpreise könnten erheblich einbrechen, da der verbleibende Markt plötzlich von US-Öl überschwemmt werden würde.

China selbst könnte relativ gelassen mit dieser Situation umgehen, denn auch wenn die Angebotslage weltweit zur Zeit angespannt ist, sind in vielen Ölförder-Nationen genug Kapazitäten für eine schnelle Produktionsausweitung vorhanden. Die Situation bleibt also auch zum Wochenende spannend – eventuell könnten sich die noch jüngst abgegeben Prognosen zum Ölpreisanstieg für die nächsten Wochen und Monate schneller erledigen als gedacht. Eins steht weiter fest: Mit den täglichen TOTAL Heizölnews bleiben Sie zum Thema auf dem Laufenden.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat weiter nachgegen und startet heute mit 1,2239 US-Dollar in den Handel. Vom Gebaren des US-Präsidenten zeigte sich die Gemeinschaftswährung allerdings unbeeindruckt. Die Verluste sind vor allem auf schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und der Eurozone zurückzuführen, welche gestern etwas belasteten. So sind die Auftragsbücher der europäischen, vor allem aber auch der deutschen Industrie im Februar nicht so gut gefüllt gewesen wie von den Analysten erwartet. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs der Gemeinschaftswährung zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,2260 US-Dollar fest. Für heute steht vor allem der US-Arbeitsmarkt im Fokus der Händler. Aktuelle Daten werden heute Nachmittag in den USA bekanntgegeben. Sollten Sie positiv ausfallen, könnte der US-Dollar wieder etwas an Fahrt gewinnen und den Euro abermals belasten.

Heizölpreisentwicklung

Stabile Ölpreise, ein gefallender Kurs bei ICE Gasoil und ein leicht schwächer Euro sorgen zum Wochenende in der Kombination für nur leicht gefallene Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 63,61 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 63,88 Cent.

Die Märkte stehen weiter am Scheideweg was die kurzfristige Ölpreisentwicklung betrifft. Heizölkäufer sollten vor allem den Handelskonflikt zwischen China und den USA im Auge behalten. Sollte sich ihr Tank leeren und sollten sie nicht länger auf den Heizölkauf warten können, empfehlen wir Ihnen sich von allen Entwicklungen unabhängig zu machen und den Heizölkauf heute auszulösen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.