Heizölpreise zum Wochenende stabil

20. Juli 2018, Peter Dudda

Heizölpreise zum Wochenende stabil 20.07.2018

Saudi Arabien kündigt für August die Reduktion von Öl-Exporten an. Auf die Ölpreise wirkt diese Nachricht stützend. Ansonsten befinden sich die Märkte weiter in einem nachrichtenarmen Umfeld – für Heizölkäufer eine günstige Gelegenheit, sich ein attraktives Heizölpreis-Niveau zu sichern.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Saudi Arabien kündigt Reduktion der Öl-Exporte für August an
  • Ölindustrie in Norwegen: Streik beendet
  • Brent bei 72,76 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 641,00 US-Dollar
  • Euro mit leichten Abschlägen bei 1,1645 US-Dollar
  • Heizölpreis steigt leicht auf 67,93 Euro / 100L


Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

 Nachfrage im US-Markt zieht an
 US-Sanktionen gegen Iran
 Produktionsschwierigkeiten in Kanada und Kasachstan halten an
 Steigende Ölproduktion in OPEC-Staaten begrenzt Reservekapazitäten

  Saudi Arabien beschränkt Öl-Exporte
Libysche Ölhäfen wieder geöffnet, doch Lage weiterhin angespannt
  US-Ölbohranlagen unverändert

 DOE-Bericht: US-Ölbestände im deutlichen Plus
 Debatte um Abbau der strategischen US-Öl-Reserven
 EIA: US-Ölförderung wird im Juli und August stark steigen
 US-Sanktionen: Ausnahmen für Abnehmer iranischen Öls
 Wachstum der globalen Ölnachfrage verlangsamt sich
 Handelsstreit zwischen USA, EU und China


Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 20.07.2018 // Alle Angaben ohne Gewähr
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen des letzten Tages der aktuellen Handelswoche bei 72,76 US-Dollar. Der Kurs hat sich im Tagesvergleich damit kaum bewegt. Der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 72,58 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 641,00 US-Dollar. Damit ist der Kurs im Vergleich zu Donnerstagmorgen um drei US-Dollar gestiegen. Der Schlusspreis am Donnerstag stand bei 641,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Tagesaktuelle Kurswerte von 08:00 Uhr morgens. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Nachdem der wöchentliche US-Bestandsbericht des Department of Energy von Mittwochnachmittag eher neutral einzustufen war, kehrte am Donnerstag Ruhe auf den Parketts ein. Die zwei wesentlichen Meldungen hoben deutliche Kursbewegungen gegenseitig auf. So hat Saudi Arabien die Reduktion seiner Öl-Exporte bekanntgegeben und in Norwegen ist der Streik in der Öl-Industrie beendet. Wesentlichen Einfluss auf die Ölpreisentwicklung liegt weiterhin in der Entwicklung im Sanktionsstreit zwischen den USA und dem Iran. Hier ist nach wie vor nicht klar, wie stark sich die Sanktionen auf die iranischen Öl-Exporte auswirken werden. Im schlimmsten Fall könnte das gesamte iranische Exportvolumen von den Märkten fern bleiben. In diesem Fall könnte die zurzeit etwas stabilere Versorgungslage wieder ins Wanken kommen und die Preise damit steigen. Doch auch von preisdrückender Seite gibt mit dem Handelsstreit zwischen den USA und China einen Faktor, der die Märkte weiter umtreibt. Sollte sich der Konflikt weiter zuspitzen, rechnen Marktexperten mit einem langsameren Weltwirtschaftswachstum. In der Folge könnte die Ölnachfrage abflauen. Für die Ölmärkte würde das in Kombination mit einem stabilen oder gar steigenden Angebot sinkende Ölpreise bedeuten.
 

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung hat im Vergleich zu gestern Morgen weiter nachgegeben, wenn die Abschläge auch abermals nur minimal sind. Zum Morgen kostete der Euro 1,1645 US-Dollar, wenige Cent weniger als noch am Vortag. Die EZB legte den Referenzpreis zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 1,1588 US-Dollar fest.

Der Grund für die Talfahrt des Euro in dieser Woche ist im starken US-Dollar zu finden, welcher von einer robusten US-Konjunktur profitiert. Die Leitwährung profitiert zudem von Äußerungen des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell, wonach der Kurs der Leitzinserhöhungen weiter fortgeführt wird. Heute Morgen hagelte es dazu Kritik vom US-Präsidenten – standesgemäß via Twitter. In der Folge konnte sich der Euro im Laufe des Vormittags wieder etwas erholen.

Erste Devisenspezialisten warnen indes, dass der starke US-Dollar für die Weltwirtschaft mittelfristig ein Problem darstellt. So werden in US-Dollar gehandelte Rohstoffe immer teurer für Käufer außerhalb der USA. Daraus könnten konjunkturelle Probleme, vor allem in den Schwellenländern resultieren, was wiederum auch die Kaufkraft für US-Produkte weiter schmälern könnte. Ob der US-Präsident aus diesem Grund den Vorstoß des FED-Vorsitzenden kritisiert, ist indes offen.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • Saudi Arabien kündigt Kürzung der Öl-Exporte an
  • Norwegische Öl-Arbeiter legen Streik nieder


Saudi Arabien: Kürzung der Exporte um 100.000 Barrel pro Tag

Die Pumpen der saudischen Öl-Förderanlagen laufen seit Ende Juni unter Volllast. Nun kündigte der saudische OPEC-Beauftragte eine Reduktion der Öl-Exporte für den August an. Die Kürzungen sollen sich auf 100.000 Barrel pro Tag beschränken. In den Sommermonaten ist eine Reduktion der Öl-Exporte aus dem Nahen Osten nichts ungewöhnliches, da der eigene Verbrauch aufgrund der intensiven Nutzung von Klimaanlagen in der heißen Jahreszeit steigt. Dennoch betont Saudi Arabien zugleich, dass man nicht für eine Überversorgung verantwortlich zeichnen will und daher auch aus diesem Grund die Exporte abgebaut werden.
 

Streik beendet  - Norwegens Öl-Förderung war kaum betroffen

Anfang der Woche legten viele Arbeiter in der norwegischen Öl-Industrie die Arbeit nieder. Nun hat es wohl eine Einigung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gegeben und die Arbeitsniederlegungen sind damit beendet. Auswirkungen auf die eigenen Öl-Förderungsleistung gab es indes wohl nicht. Die Märkte reagierten dennoch mit leichten Preissteigerungen, denn zur Zeit ist jeder Unsicherheitsfaktor im Zusammenhang mit der Öl-Versorgung im Fokus der Märkte und sorgt für entsprechende Reaktionen.
 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,93 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 67,76 Cent.

Die Gelegenheit für den Heizölkauf ist trotz der leichten Preissteigerung weiter günstig. Insbesondere, wenn sich der Tank leert, ist die Gelegenheit heute geradezu perfekt, um die Tankanzeige aus dem roten Bereich zu holen.

Wie lange wir dieses Preisniveau anbieten können, lässt sich indes nicht sagen. War Heizöl am Dienstag in dieser Woche wohl am günstigsten, kann es zu morgen eventuell weiter bergauf gehen mit den Preisen. Denn schon ein kurzer Blick auf die Preisentwicklungen der vergangenen Wochen zeigt, wie schnell sich eine Tendenz wieder ändern kann. Darum ist es unsere Empfehlung, dass Sie sich möglichst schnell von allen Marktmechanismen und Kehrtwenden unabhängig machen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Peter Dudda - Autor

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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