Heizölpreise zum Wochenstart gesunken
17. September 2018, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Hurrikan Florence: Keine Auswirkungen auf US-Ölindustrie
- Japan importiert kein iranisches Öl mehr
- Sieben neue aktive US-Bohranlagen
- Brent bei 78,09 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 679,75 US-Dollar
- Euro fällt auf 1,1633 US-Dollar
- Heizölpreis fällt auf 77,45 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Libyen politisch instabil
▲ Sicherheitslage im Irak angespannt – Ölindustrie bedroht
▲ US-Absage an Indien für Ausnahme von US-Sanktionen
▲ Iranische Ölexporte rückläufig
▲ EIA-Prognose: Unterversorgung der Märkte bis Ende des Jahres
▲ Inkrafttreten erster US-Sanktionen gegen Iran
▲ China investiert in Öl-Infrastruktur
▶ Hurrikan Florence ohne Auswirkungen auf US-Ölindustrie
▶ DOE mit uneindeutigen Werten für US-Ölbestände
▶ EU unter iranischen Druck
▶ OPEC: Preisspanne zwischen 70 und 80 Dollar soll gehalten werden
▶ Ölquellen-Erschließung in Afrika nimmt zu
▶ Mexico und Venezuela wollen intensiv in die Ölindustrie investieren
▼ IEA sieht stark gestiegene OPEC-Ölförderung
▼ Erneute Strafzölle zwischen China und USA
▼ Irak auf Exporthoch – mit noch freien Kapazitäten
▼ Libyens Ölproduktion steigt wieder
▼ OPEC erwartet sinkende Nachfrageentwicklung
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte Montagmorgen bei 78,05 US-Dollar. Der Vergleichswert von Freitag lag mit 78,22 US-Dollar auf dem gleichen Niveau. Der Schlusspreis wurde vor dem Wochenende bei 78,09 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Montagmorgen bei 679,75 US-Dollar. Der Vergleichswert am Freitagmorgen lag bei 684,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 680,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Zum Ende der Woche wurde endlich Druck aus der Preisentwicklung an den Ölbörsen genommen. Vor allem ein entgegen den Erwartungen deutlich schwächerer Hurrikan Florence beruhigte die Gemüter. Noch vor dem Auftreffen des Hurrikans auf die US-Ostküste, wurde Florence deutlich herabgestuft. Dennoch müssen bis jetzt mindestens acht Todesopfer beklagt werden. Die eigentlich eher weniger bedeutende Öl-Industrie in der Region ist indes vollkommen verschont worden.
Auch mit dem Blick auf mittelfristige Entwicklungen wurde Druck abgelassen: Die OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) und die IEA (Internationale Energieagentur) sind sich in ihren jüngsten Monatsberichten einig, dass die Nachfrage nach Öl in den nächsten Monaten sinken könnte. Hintergrund ist eine Abkühlung der globalen Weltwirtschaft. Auslöser ist dabei die negative Wirtschaftsentwicklung in vielen Schwellenländern, aber auch die von US-Präsident Trump ins Rollen gebrachten Handelskonflikte.
Dennoch ist es fraglich, wie lange das Aufatmen tatsächlich anhalten wird. Die vergangenen Wochen haben immer wieder gezeigt, dass bereits kleinste Meldungen zu ausbleibenden Mengen die Ölpreise in die Höhe schießen lassen. Vor allem die US-Sanktionen gegen den Iran könnten die Verfügbarkeit von Öl beschränken und so die Preise wieder steigen lassen. Die Ölmärkte befinden sich also in einem Spannungsfeld von Unwägbarkeiten. Welche sich tatsächlich mit Blick auf die Preise durchsetzen werden bleibt abzuwarten. Ein Risiko das die Preise bis zum Ende des Jahres insgesamt weiter steigen könnten ist in jedem Fall gegeben.
Entwicklung Eurokurs
Zum Wochenstart kostete die Europäische Gemeinschaftswährung 1,1633 US-Dollar, am Freitagmorgen waren es noch 1,1708 US-Dollar. Der Referenzpreis der Europäischen Zentralbank für Freitag wurde bei 1,1689 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro musste zum Ende der letzten Woche seine Gewinne wieder abgeben, wenn auch nur im beschränkten Maße. Hintergrund ist eine allgemeine Dollarstärke, welche auf die Forderung führender US-Notenbanker auf eine restriktivere Geldpolitik im US-Amerikanischen Währungsraum zurückzuführen ist. Konkret steht damit die Forderung von weiteren Zinsanhebungen im Raum. Weiter gestützt wurde der US-Dollar von positiven Daten zur US-Industrieproduktion für den Betrachtungszeitraum August.
Zum Wochenstart kann sich der Euro behaupten. Hintergrund sind neue Strafzölle der USA gegen China, die trotz eines Gesprächsangebots der Chinesen durch die US-Regierung verhängt werden sollen.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Aktive US-Bohranlagen nehmen deutlich zu
- Japan stoppt Import von iranischen Öl
Anzahl der US-Bohranlagen legen zu
Sieben neue aktive US-Bohranlagen wurden für die letzte Woche vermeldet. Insgesamt sind damit aktuell 867 Anlagen aktiv. Der Langzeithöchststand lag bei 869 Anlagen. Die Aktivitäten sprechen für positive Bedingungen für die US-Öl-Förderer. Angesichts des aktuellen Preisniveaus ist das wenig verwunderlich. Dennoch dauert es im Durchschnitt zwischen 6 und 9 Monaten, bis aus einer angebohrten Quelle letztlich auch Öl gefördert werden kann.
Japan verzichtet auf iranische Ölimporte
Japan beugt sich scheinbar den US-Sanktionsandrohungen und importiert fortan kein iranisches Öl mehr. Zwar richten sich die Sanktionen in erster Linie gegen den Iran, doch sollen auch Staaten abgestraft werden, wenn sie sich den Sanktionen gegen den Iran wiedersetzen. Da reicht es schon aus Handel mit dem Iran zu betreiben. Dem Vernehmen nach verhandelt Japan zwar weiter mit den USA um eine Ausnahmeregelung für den Handel mit dem Iran zu bekommen, doch letztlich ist das mit wenig Aussicht auf Erfolg behaftet. Auch Indien, immerhin der zweitgrößte Abnehmer iranischen Öls, musste sich in der letzten Woche eine Abfuhr durch die USA einhandeln, als es die US-Führung um eine Ausnahmeregelung ersuchte.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 77,45 Cent pro Liter Heizöl. Übers Wochenende waren es noch 77,58 Cent, am Freitagmorgen waren es noch 78,32 Cent.
Die beste Zeit für den Heizölkauf ist jetzt – daran besteht kein Zweifel. Denn Kunden müssen auch bedenken, dass es auf unserem Binnenmarkt immer noch etwas knirscht: Die Pegelstände sind weiterhin niedrig, Raffinerieabschaltungen sorgen für Versorgungsschwierigkeiten. Dieser Aspekte bleiben auch bei sinkenden Weltmarktpreisen in Deutschland ein wichtiges Thema. Wenn Sie sich heute für den Heizölkauf entscheiden, sichern Sie sich ein durchaus gefälliges Preisniveau – immerhin das Beste seit ca. 2 Wochen.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.