Hohe US-Ölbestände und starker Euro senken den Heizölpreis
6. Juni 2019, Ricarda Altrichter
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE bestätigt hohe US-Rohölbestände
- Brent bei 60,78 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 547,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1232 US-Dollar
Heizölpreisentwicklung
- Heizölpreis bei 65,57 Euro / 100L
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 65,57 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 66,05 Cent pro Liter Heizöl.
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ Waldbrände in Kanada: Ölproduktion nimmt ab
▲ Pipeline-Ausfall in Nigeria
▲ Ölproduktion in der Nordsee nimmt ab
▲ Schärfere US-Sanktionen gegen Iran und Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen werden möglicherweise verlängert
► Kämpfe in Libyen
▼ API: Bestände deutlich gestiegen
▼ Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak
▼ Verringerte Auslastung asiatischer Raffinerien
▼ Neue Zölle im Handelsstreit China / USA, US-Zölle auch gegen Mexiko
▼ Produktionssteigerung in Russland, Kasachstan und Irak
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 60,78 US-Dollar. Der Vergleichswert von gestern betrug noch 61,60 US-Dollar, der Schlusspreis wurde am Mittwoch bei 60,52 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 547,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 556,00 US-Dollar, der Schlusspreis gestern bei 557,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Der Ölpreis befindet sich seit Beginn der Woche auf einem Abwärtskurs, der sich auch gestern weiter fortsetzte. Mit einem Preissturz ist jedoch nicht zu rechnen. Ein Zeichen dafür ist der Ölpreis von heute Morgen, der leicht über dem Schlusspreis von gestern Abend notiert. Damit signalisiert er, dass ein Preisverfall ins Bodenlose eher unwahrscheinlich ist.
Die Nachrichtenlage hatte gestern einen gemischten Einfluss auf den Ölpreis. Zunächst bestätigte das Department of Energy (DOE) die abermals angestiegenen US-Ölbestände, die bereits das American Petroleum Institute (API) meldete. Ein erneuter Anstieg der Bestände traf die Händler überraschend, denn auch die Raffinerieauslastung wurde in der Berichtswoche gesteigert, was normalerweise zu sinkenden Beständen führt. Die unerwartet hohen Daten und auch enttäuschende Arbeitsmarktdaten drückten den Ölpreis und führten sogar zu einem deutlichen niedrigeren Preis für Öl mit einem Liefertermin in der Zukunft.
Allerdings gab es gestern auch preissteigernde Einflüsse, die letztlich dafür sorgten, dass die Verluste teilweise wieder ausgeglichen wurden. Die Waldbrände in Kanada sorgten dafür, dass einige Produktionsanlagen abgeschaltet werden mussten. Das dadurch kurzfristig knappere Angebot ist eine Stütze für den Ölpreis.
Die Oberhand über die Einflüsse auf den Ölpreis hat aktuell die schwache Ölnachfrage. In Verbindung mit den hohen US-Ölbeständen ergibt sich eine Konstellation, die einen weiterhin sinkenden oder zumindest stabilen Ölpreis vermuten lässt. Ändert sich die aktuelle Nachrichtenlage, kann sich auch die Richtung des Ölkurses ändern.
Heizölkäufer sind deshalb gut beraten, zeitnah zu reagieren, um mit einem vollen Tank zum günstigen Preis gut auf den Winter vorbereitet zu sein. Nicht nur der Ölkurs sorgt für günstige Heizölpreise, auch der Eurokurs zeigt sich stark. Diese Konstellation ist selten. Nutzen Sie sie, bevor wieder preissteigernde Einflüsse die Oberhand gewinnen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1232 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,1267 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB wurde für Mittwoch bei 1,1224 US-Dollar festgesetzt.
Der Eurokurs verweilt weiterhin stabil über der Marke bei 1,12 US-Dollar. Doch gestern zeigte der Eurokurs bereits erste Schwächen, weshalb der Referenzpreis der EZB unter dem Kurs vom Morgen festgesetzt ist. Heute trifft sich der EZB-Rat zu einer Sitzung in Litauen. Es ist nicht zu erwarten, dass diese Sitzung mit dem Beschluss über einen Zinsschritt endet.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- DOE: Hohe Bestände bei sinkender Nachfrage
DOE bestätigt überraschend hohe US-Rohölbestände
Der Markt rechnete mit einer knappen Versorgungslage, doch wie der API-Bericht es bereits andeutete und der DOE-Bericht gestern bestätigte, stiegen die US-Ölbestände abermals überraschend an. Dies geschah sogar in einem höheren Maß als der Erstbericht des API vermuten ließ: Die US-Rohölvorräte nahmen doppelt so viel zu als es das API am Dienstag zunächst meldete. Passend dazu nahmen die Rohölimporte zu, während die Exporte abnahmen. Den abschließenden preissenkenden Impuls gab der DOE-Bericht durch die Meldung über die gesunkene Gesamtnachfrage.
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