Kleine Preisrallye nach OPEC-Entscheidung: Ölpreise vor Wochenende angezogen

4. Dezember 2017, Nicola Bergau

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Obwohl die Ausgangslage am Freitag anders schien, legten die Ölpreise im Laufe des Tages kontinuierlich zu. Grund dafür waren marktinterne Impulse, wichtige Nachrichten blieben neben dem OPEC-Treffen eher aus. Darum geht der Entwicklung aktuell etwas die Puste aus. Der Euro ist stabil. Heizöl heute

Ölpreisentwicklung

Nachdem die OPEC am Donnerstag eine Verlängerung des Kürzungsdeals bis Ende 2018 beschlossen hatte, ging es mit den Ölpreisen zunächst sichtbar abwärts. Zwar hatte der Markt kein anderes Ergebnis erwartet, wurde aber von der zusätzlichen Vereinbarung, die Maßnahmen im Juni 2018 noch einmal zu überprüfen, zu Verkäufen angeregt.

Hintergründe zum Förderkürzungsdeal haben wir für Sie gesondert zusammengestellt.

Diese Ausgangslage blieb auch am Freitag bestehen. Allerdings hat sich nach den Erstreaktionen des Marktes wohl auch die Überzeugung durchgesetzt, dass das scheinbare „Hintertürchen“ einer Überprüfung im Juni wohl gar keines ist. Schließlich hatte das Ölkartell auch in diesem Jahr mehrfach solche Prüftermine abgehalten, die etwa angesichts der Entwicklung der amerikanischen Ölindustrie auch Sinn ergeben. Diese legt wiederum sichtbar an Produktivität zu, wie auch die Baker Hughes-Plattformzählung für diese Woche bestätigt.

Dieser kleine Meinungsumschwung zum Ausgang des OPEC-Treffens könnte ein Grund sein, warum am Freitag trotz anderer Vorzeichen eine kleine Preisrallye einsetzte. Ansonsten waren es eher technische Kaufsignale, die dafür sorgten, dass die Notierungen wieder anstiegen. Dieser Trend setzte sich auch heute Morgen durch, auch wenn er deutlich an Schwung verliert.

Der Euro ist weiterhin stabil, wenn er auch übers Wochenende etwas an Wert verloren hat, den er heute Morgen teilweise wieder zurückholt. Insgesamt ist Heizöl heute Morgen teurer.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 63,40 US-Dollar. Der Startpreis von Freitag lag bei 62,92 US-Dollar. Der Schlusspreis für Freitag wurde bei 63,73 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 563,50 US-Dollar, ein sichtbarer Zugewinn zum Freitagswert von 555,00 US-Dollar. Der Schlusspreis vor dem Wochenende betrug 567,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Es sind also vor allem die Vergleichswerte zum Freitagmorgen, die den Preisanstieg vor dem Wochenende illustrieren. Der heutige Tagesstart zeigt sich schon wesentlich verhaltener, wohl auch, weil die Gründe für den Preisanstieg eher technischer Natur waren und etwa durch den Baker Hughes Report zur US-amerikanischen Ölindustrie ausgebremst werden.

Wieder mehr amerikanischen Öl-Plattformen in Betrieb

Der Baker Hughes-Report zur aktuellen Anzahl aktiver US-Ölplattformen in den USA hat auch für die vergangene Berichtswoche eine Zunahme vermeldet. Zwar kamen nur zwei Anlagen hinzu und hoben den Totalwert so auf 749, doch setzt sich die bisherige Prognose, dass die US-Industrie immer weiter an Fahrt aufnimmt, damit auch in Zahlen um.

Die USA gelten als größtes Gegengewicht zu den OPEC-Kürzungen und es wird langsam immer deutlicher, dass sich die Investitionen und Ölquellenerschließungen auf dem aktuellen Preisniveau für die Unternehmen rentieren. Die von vielen erwartete US-Ölschwemme könnte damit wahrscheinlicher werden, vor allem auch, weil die Verlängerung des Kürzungsdeals nun beschlossene Sache ist und die Preise – zumindest theoretisch – auf einem rentablen Niveau halten.

Allerdings sichern sich die Amerikaner laut Analysen auch nach allen Seiten mit sogenannten Hedgegeschäften ab. Das bedeutet grob vereinfacht, dass Öl, dass heute noch gar nicht gefördert ist, bereits zum aktuellen Preis in Form von momentan rentablen Termingeschäften verkauft wird, um einem möglichen Preisverfall zuvorzukommen.

Dies lässt sich als Indiz lesen, dass die US-Ölindustrie genau weiß, dass sie mit ihrer Aktivität für einen deutlichen Preisverfall in der nahen Zukunft verantwortlich sein könnte. Allerdings ist es ein Gesetz des Marktes, dass die Möglichkeiten solange ausgereizt werden, bis dieser Fall tatsächlich eintreten könnte.

Die Handelswoche im Überblick

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 4.12.2017

  • Erzeugerpreisindex, Eurozone

Dienstag, 5.12.2017

  • Markit PMI, Eurozone
  • Einkaufsmanagerindex Dienstleistungen, Eurozone
  • Handelsbilanz, USA
  • Markit PMI, USA
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API), USA

Mittwoch, 6.12.2017

  • Nicht-geldpolitische Sitzung EZB, Eurozone
  • Arbeitsmarktdaten, USA
  • EIA Rohöl Lagerbestand

Donnerstag, 7.12.2017

  • BIP, Eurozone
  • Verbraucherkredite, USA

Freitag, 08.12.2017

  • US Regierung Shutdown Limit, USA (Schuldenobergrenze)
  • Handelsbilanz und Im-Exporte, Deutschland
  • Arbeitsmarktdaten, USA
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Der Euro ließ vor und im Laufe des Wochenendes nach, konnte aber einige Punkte zum Tagesstart wieder zulegen. Am Morgen notierte er bei 1,1871 US-Dollar, die EZB legte den Referenzpreis am Freitag auf 1,1885 US-Dollar fest.

Der US-Senat hat die Steuererleichterungen für Unternehmen durchgewunken, was von Analysten als wichtiger Etappensieg für Trump gewertet wird. Denn damit scheint die versprochene tiefgreifende Steuerreform doch noch möglich zu werden. Das gab dem Dollar erheblich Auftrieb und wertete im Gegenzug den Euro ab.

In dieser Woche stehen jedoch zahlreiche Konjunkturdaten aus beiden Märkten auf dem Programm, sodass sich die Lage an den Devisenmärkten schnell wieder ändern kann.

Heizölpreisentwicklung

Obwohl den für inländische Heizölkäufer wichtigen Notierungen die Puste für Preissteigerungen ausgeht, ist Heizöl heute Morgen teurer. Das liegt nicht zuletzt auch am Eurowert: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,25 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es 60,64 Cent.

Schon die kleine Momentaufnahme heute Morgen und von Freitag zeigt, dass man sich auf Annahmen und eigentliche Vorzeichen nicht verlassen sollte. Obwohl die Zeichen anders standen, entschied sich der Markt zu Kurssteigerungen. Das kann auch in den nächsten Tagen und Wochen durch viele Impulse wieder geschehen,

Darum ist es heute die beste Gelegenheit, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung im Verlauf der Woche vorherzusagen, doch konstant ruhig wird es sicher nicht bleiben.

Mit dem heutigen Kauf sichern Sie sich ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.