Leichte Entspannung in Iran: Händler setzen auf Gewinnmitnahmen – Heizöl günstiger

3. Januar 2018, Nicola Bergau

Heizoelpreise sinken 030118

Die Proteste in Iran verliefen gestern wesentlich ruhiger. Die Forties Pipeline in der Nordsee und die libysche Pipeline laufen wieder normal, Händler setzten gestern auf Gewinnmitnahmen. Der Euro bleibt stabil, Heizöl ist heute dementsprechend günstiger.

Ölpreisentwicklung

Nachdem sich die Lage in Iran gestern beruhigte und keine neue Eskalation der Proteste gegen die Regierung gemeldet wurden, setzten Händler nach dem 2,5-Jahreshoch der Ölpreise auf Gewinnmitnahmen und drückten damit auch die Kurse.

Dennoch bleibt die Lage in Iran angespannt, zumal in sozialen Medien weiterhin von Festnahmen und Gewalt berichtet wird. So könnte die gestrige Entwicklung auf dem Ölmarkt nur eine Verschnaufpause sein. Die USA haben eine Dringlichkeitssitzung zum Thema Iran gefordert, US-Präsident Trump kommentiert in gewohnter Weise mit Tweets die angespannte Stimmung auf dem internationalen Parkett.

Auf der anderen Seite haben die Forties Pipeline in der Nordsee und die zuvor explodierte Pipeline in Libyen ihre Arbeit wieder aufgenommen und damit diesen Engpass beseitigt.

Der Euro behauptet sich weiterhin über 1,20 Dollar, was wohl als Zeichen des Abwartens vor der Zinssitzung der US-Notenbank Fed gedeutet werden kann. In dieser Gesamtlage ist Heizöl für inländische Käufer heute günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 66,54 US-Dollar. Der Startwert von Dienstag betrug 67,08 US-Dollar, der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 66,57 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 598,50 US-Dollar und damit sichtbar unter dem Vergleichswert von 605,50 US-Dollar am Dienstag. Der Schlusspreis am Dienstag betrug 597,00 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Die Ölpreise haben sich zwar verändert, doch zeigen die relativ engen Spannen trotz der Gelegenheit zu Gewinnmitnahmen, dass das Handelsvolumen noch längst nicht wieder auf Normalniveau liegt. Das dürfte sich in den nächsten Tagen ändern, wenn auch die letzten Marktteilnehmer aus den Feiertagen zurückkehren.

Wie es in Iran weitergeht, und welche Auswirkungen das auf den globalen Ölmarkt hat (von der politischen Lage ganz zu schweigen), lässt sich momentan nur schwer sagen. Zwar scheinen die regierungskritischen Proteste gestern etwas abgeflaut zu sein – zumindest schätzte der Markt dies so sein – doch Nutzer in sozialen Medien berichten weiterhin von Festnahmen und Gewalt gegen Protestanten und Regierungstruppen.

Die Proteste haben ein Ausmaß wie zuletzt 2009 erreicht und richten sich gegen die Staatsführung. Näheres dazu erfahren Sie in unserem Morgenbericht von Dienstag

US-Präsident Trump hat Tweets abgesetzt, die das Land verbal angreifen. Darin stellt er sich auf die Seite der Demonstranten, was grundsätzlich von Beobachtern gutgeheißen wird. Doch nicht ohne Grund halten sich andere Nationen laut Analysten bisher zurück, weil es aktuell kaum möglich ist, die Situation richtig einzuschätzen und damit auch kaum Instrumente gibt, um durch internationale Maßnahmen das Chaos zu beseitigen oder den Bedürfnissen der Bevölkerung nach weniger Korruption und mehr Nahrung nachzukommen.

Was dies für die Preise bedeuten könnte, wenn sich die Unruhen im Iran ausweiten, muss aber Spekulation bleiben, obwohl sehr deutliche Steigerungen durchaus möglich wären – auch wenn die globale Nachfrage momentan immer noch eher moderat einzuschätzen ist und die vorhandenen Ölvorrate insgesamt sowieso hoch genug sind. Weniger iranische Öllieferungen hätten einen erheblichen Einfluss auf die Preisentwicklung der Futures, also der Kontrakte mit zukünftigem Lieferdatum.

Der Iran liefert täglich rund 3,8 Mio. Barrel. Zum Vergleich: Die staatliche Saudi ARAMCO, das größte Ölförderunternehmen der Welt, liefert täglich rund 10 Mio. Barrel.

Havarierte Pipelines wieder in Betrieb

Einen Beitrag zur Entspannung auf den Ölmärkten leistete gestern auch die Nachricht, dass sowohl die Forties Pipeline in der Nordsee als auch die explodierte Pipeline in Libyen ihren Betrieb wieder aufgenommen haben.

Das sorgt nicht nur für eine Entspannung in den betroffenen Abnehmergebieten. Es ist auch ein klares Zeichen, dass die Preissprünge bei Brent, also der Ölsorte, die durch diese Pipelines transportiert wird, vorbei sind und sich wieder dem amerikanischen Pendant WTI nähern sollten.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro verharrt momentan relativ unbewegt auf dem gestrigen Niveau über der 1,20 Dollarmarke und notierte am Morgen bei 1,2043 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag betrug 1,2065 US-Dollar.

Auch wenn die Gemeinschaftswährung von den guten Wirtschaftsaussichten aus der Eurozone und einer Dollarschwäche profitiert, könnte sich dies heute wieder ändern. Denn die Händler warten gespannt auf wichtige wirtschaftliche Indikatoren aus den USA sowie auf die Ergebnisse der Zinssitzung der US-Notenbank Fed.

Beobachter erwarten sich zumindest Aussichten auf eine weitere Zinserhöhung oder einen klaren Hinweis darauf, wie es mit der Geldpolitik der USA mittelfristig weitergeht. Wie so oft steckt in solchen Erwartungen aber auch großes Enttäuschungspotential.

Heizölpreisentwicklung

Mit einem gefallenen Ölpreis und einem weiterhin starken Euro ist es klar, dass Heizöl heute Morgen günstiger ist.  Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,94 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 63,64 Cent.

Zwei Faktoren sollten Ihre Entscheidung zum baldigen Heizölkauf bestimmen: Der Eurokurs könnte schnell ins Minus drehen, die Entwicklungen im Iran sind keineswegs ausgestanden. Wenn Sie das heutige Preisniveau auszunutzen, machen Sie sich von allen weiteren Spekulationen und Unwägbarkeiten unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das Heizöl Abo nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.