Leichte Impulse durch DOE-Bericht: Ölpreise klettern weiter
20. September 2018, Nicola Bergau
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE meldet erneut hohe Nachfrage auf US-Markt
- Venezuela erhält chinesische Kredite für Ölwirtschaft
- Brent bei 79,75 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 693,00 US-Dollar
- Euro stabil bei 1,1691 US-Dollar
- Heizölpreis steigt auf 77,41 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ DOE meldet Bestandsabnahmen und höhere US-Nachfrage
▲ Flugzeugabschuss über Syrien: Spannungen zwischen Russland und Israel
▲ Sicherheitslage im Irak angespannt – Ölindustrie bedroht
▲ US-Absage an Indien für Ausnahme von US-Sanktionen
▲ Iranische Ölexporte schon jetzt wegen US-Sanktionen rückläufig
▲ EIA-Prognose: Unterversorgung der Märkte bis Ende des Jahres
▶ Saudi-Arabien offen für temporäre Preisanstiege über 80 US-Dollar
▶ Russland diskussionsbereit über alle Optionen bei OPEC-Kürzungsdeal
▶ OPEC: Preisspanne zwischen 70 und 80 Dollar soll gehalten werden
▶ Ölquellen-Erschließung in Afrika nimmt zu
▶ Mexico und Venezuela wollen intensiv in die Ölindustrie investieren
▼ US-Ölbohraktivitäten nehmen weiter zu
▼ Erneute Strafzölle zwischen China und USA
▼ Irak auf Exporthoch – mit noch freien Kapazitäten
▼ Libyens Ölproduktion steigt wieder
▼ OPEC und IEA erwartet sinkende Nachfrageentwicklung
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 79,75 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 79,06 US-Dollar, der Schlusspreis für Mittwoch wurde bei 79,40 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 693,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 687,75 US-Dollar, der Schlusspreis bei 688,00 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Weiter bleibt der Markt unter dem Eindruck der Spannungen zwischen Russland und Israel nach dem Flugzeugabschuss über Syrien. Auch die Bereitschaft Saudi-Arabiens, sich mit Barrelpreisen über 80 Dollar zufrieden zu geben, zeigt, dass der Markt von weiter steigenden Preisen ausgeht. Saudi-Arabien könnte seinen „Wunsch“ bald erfüllt bekommen, denn auch gestern zeigte das Preisbarometer nach oben.
Dabei war der DOE-Bericht zu US-Ölbeständen der einzig ausschlaggebende Faktor – ansonsten gab es keine wichtigen News. Die Exporte sind gestiegen, die Bestände sind leicht gesunken.
Zwar hat Venezuela erneut eine Produktionssteigerung auf 1 Mio. B/T angekündigt und dafür nun einen chinesischen Kredit in Höhe von fünf Milliarden Dollar erhalten. Doch ob dieses Geld tatsächlich in der Ölindustrie ankommt und Sanierungen auslöst, darf angesichts der Korruption und Wirtschaftsmisere im Land noch eine ganze Weile angezweifelt werden – so sieht es auch der Markt.
Letztendlich gibt es aktuell keinen wirklich guten Zeitpunkt, um die Heizöllieferung auf den Weg zu bringen. Allein der Wochenvergleich zeigt das praktisch unverändert hohe Niveau der Preiskurven. Es lohnt sich daher jetzt noch viel mehr als sonst, die täglichen Veränderungen der Ölpreise genau unter die Lupe zu nehmen und den Heizölkauf auf den Weg zu bringen, sobald das Niveau halbwegs sinkt.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1691 US-Dollar, gestern um die gleiche Zeit waren es 1,1689 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,1667 US-Dollar festgesetzt.
Vom Devisenmarkt werden heute keine wesentlichen Impulse erwartet, was wohl auch die relative Stabilität des Währungskurses erklärt. Sollten in dieser Woche keine weiteren unvorhergesehenen Ereignisse eintreffen, könnte sich der Eurokurs als leicht preissenkendes Element im Gegensatz zu steigenden Ölpreisen positionieren.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- DOE löst leichte Preisanstiege aus
Die DOE-Daten im Überblick
Die gesunkenen Rohölbestände laut DOE sind die größten Abweichungen zum API-Bericht von gestern. Ansonsten sind sich beide Zahlenwerke weitestgehend einig, auch wenn das DOE die Anstiege bei Destillaten verhaltener sieht, während die Benzinvorräte etwas deutlicher abgenommen haben.
Für diese Entwicklung gibt es Erklärungen auf breiter Front – und daher wenig Überraschungen für den Markt. Vor allem die Ölexporte haben für leerere Rohöllager gesorgt, während die Nachfrage insgesamt gestiegen ist. Da die Raffinerien momentan saisonal typisch ihre Produktivität herunterfahren und vor dem Winter mehr Destillate wie Heizöl abgerufen werden, sind die geringeren Bestandsaufbauten bei den Destillaten nachvollziehbar. Der Bestandsabbau bei Benzin lässt sich dadurch erklären, dass die Raffinerien ihren Output auf die Wintersaison einstellen, die Bezin-Nachfrage aber immer noch über den typischen Niveaus liegt.
Insgesamt handelt es sich also um einen relativ impulsarmen DOE-Bericht, was im Strudel der aktuellen Weltlage allerdings durchaus einmal als Verschnaufpause interpretiert werden kann.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 77,41 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es 76,98 Cent.
Für den Heizölkauf gibt es momentan ein schlagendes Argument: Die kalte Jahreszeit naht und Sie sollten Ihren Tank rechtzeitig auffüllen. Gleichzeitig ist es die beste Entscheidung, sich möglichst schnell von allen Marktmechanismen und Kehrtwenden unabhängig zu machen. Denn leider stehen die Anzeichen auf weiteren Anstiegen.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.