Erneute Massenverkäufe an den Aktienbörsen ziehen Ölpreise mit nach unten

9. Februar 2018, Nicola Bergau

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Gestern kam es zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage zu Massenverkäufen an den Aktienbörsen. Die Ölpreise zogen zwangsläufig mit. Alle Steigerungen seit Jahresbeginn sind seit gestern wieder ausgepreist. Der Euro bei neuerlichem Shutdown der US-Regierung stabil. Heizöl günstiger.

Ölpreisentwicklung

Fast möchte man meinen, dass die Welt aktuell in einer Zeitschleife steckt. Denn innerhalb weniger Tage kam es gestern erneut zu Massenverkäufen vor allem an der US-Börse, Asien zog wenig später nach. Der Dow Jones fiel um 4,51 Prozent und sank erst zum zweiten Mal in der Geschichte innerhalb eines Tages um 1000 Punkte. Das erste Mal war Montag.

Immer noch sprechen Experten von einer Korrektur, auch wenn das Wörtchen „Panikverkäufe“ ebenfalls schon durch die Medien schwirrt. Gleichzeitig befindet sich die US-Regierung erneut in einer Haushaltssperre und damit im „Government Shutdown“, der uns genauso erst vor rund zwei Wochen beschäftigt hat.

Es gab gestern praktisch kaum eine andere Richtung für die Ölpreise als nach unten. Gleichzeitig konnte sich der Euro leicht erholen. Damit ist Heizöl heute günstiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 64,35 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstag betrug 65,40 US-Dollar, der Schlusspreis für Donnerstag wurde noch bei 64,81 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 568,50 US-Dollar. Das ist weniger als der Vergleichswert von Donnerstagmorgen bei 575,75 US-Dollar. Noch am Mittwoch waren wir allerdings mit 597,50 US-Dollar in den Tag gestartet. Der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 568,00 US-Dollar festgesetzt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Handel im Korrekturmodus

Trotzdem das erneute Absacken der Aktienbörsen um historische Werte innerhalb einer Woche für die Händler vermutlich ein Schockerlebnis war, ist es dennoch nicht ganz so überraschend – auch, was die Ölpreise betrifft.

Bisher war das Handelsjahr von einer regelrechten Goldgräberstimmung geprägt. An den Ölbörsen setzten sich Spekulanten mit enormen Long-Ausrichtungen, also Wetten auf weiter steigende Preise, durch. Auch an den Aktienbörsen um den gesamten Globus glaubte man nach positiven Entwicklungszahlen für die Weltwirtschaft, dass sich Käufe eher lohnen als Verkäufe. Der Hype um Bitcoin ist daran vielleicht nicht ganz unschuldig.

Allerdings war klar, dass diese Entwicklung endlich sein muss, schließlich befinden wir uns immer noch am Jahresanfang und die tatsächlichen Nachrichten – auch an den Ölmärkten – nehmen sehr viel Luft aus der spekulativen Stimmung.

Denn gerade Meldungen, wie dass die USA die 10 Mio. B/T-Marke geknackt haben und damit auf einem Allzeithoch Öl produzieren, sowie geplante Produktionssteigerung in Iran und anderen OPEC-Staaten sind ein deutliches Gegengewicht zur (erwarteten) Nachfrage.

Darum ist es eigentlich kein Wunder, dass auch der Ölmarkt nun den Druck aus den Preisen nimmt und praktisch alle spekulativen Preissteigerungen seit Jahresbeginn wieder herausrechnet. Ähnlich wird auch das Verhalten an den Aktienbörsen erklärt.

Beängstigend für manchen Beobachter ist nur die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht. Zwei 1000-Punkt-Verluste des Down Jones innerhalb einer Woche haben zwar immer noch ein korrektives Element, doch geht damit auch eine gewisse Sorge einher.

So sehen manche Analysten darin auch die Nervosität der Anleger, wenn es vor allem um die Regierung Trump geht. Dass sich diese momentan ebenfalls zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen im Government Shutdown, also einer totalen Haushaltssperre, befindet, mag zeitlicher Zufall sein. Aber Märkte reagieren auch auf solche Zufälle sofort und in einer vernetzten Welt auch mit starken Domino-Effekten.

Entwicklung Eurokurs

In all den gestrigen Turbulenzen entpuppten sich sowohl die europäischen Börsen als auch der Euro als ruhiger Hafen inmitten des Chaos. Der Euro hat sich im Vergleich zu gestern Morgen leicht erholt, ist aber mit 1,2271 US-Dollar relativ stabil. Die EZB hatten den Referenzkurs gestern Nachmittag auf 1,2251 US-Dollar festgesetzt.

Die zweite Haushaltssperre in den USA kommt noch wesentlich überraschender als die erste. Denn obwohl es eine Grundsatzeinigung gibt, kam es gestern nicht zur entscheidenden Abstimmung über den Etat. Der Republikaner Rand Paul verhinderte gestern das Votum – aus Protest gegen die Staatsverschuldung.

Dass dies den Euro nicht nach oben katapultierte (bzw. den Dollar wesentlich absacken ließ), kann ebenfalls als globale Nervosität der Händler angesehen werden. Denn sie wissen momentan scheinbar wirklich nicht, wo es sich zu investieren lohnt. Auf der anderen Seite dürfte es auch ein Zeichen dafür sein, dass sich der globale Handel mit immateriellen Gütern momentan wirklich selbst bereinigt und die Händler diesen (fast notwendigen) Prozess erst einmal aussitzen wollen.

Heizölpreisentwicklung

Bei den Heizölpreisen geht es natürlich zwangsläufig weiter abwärts: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,10 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es 60,47 Cent.

Auch wenn die Doppelkorrektur der Börsenkurse innerhalb einer Woche aufhorchen lässt, so ist auch diese Entwicklung sicherlich endlich – solange wir weiter von einer Korrekturbewegung und nicht dem Platzen einer Spekulationsblase mit ähnlichen Folgen wie 2008 ausgehen können. Für Heizölkäufer gibt es vor dem Wochenende kaum eine bessere Gelegenheit, den Heizölkauf auszulösen – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Das Preisniveau ist ausnehmend attraktiv und Sie machen sich von allen weitern Spekulationen und möglichen Kurskorrekturen in die andere Richtung vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.