Nach Preisrutsch Heizöl weiter günstig
18. Juli 2018, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- Weitere OPEC-Staaten könnten Öl-Förderung ausweiten
- US-Bestände nach API leicht im Plus
- USA: Anzapfen der strategischen Reserven?
- Brent bei 71,66 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 629,00 US-Dollar
- Euro fällt auf 1,1659 US-Dollar
- Heizölpreis steigt auf 66,51 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ US-Sanktionen gegen Iran
▲ Produktionsschwierigkeiten in Kanada und Kasachstan halten an
▲ Steigende Ölproduktion in OPEC-Staaten begrenzt Reservekapazitäten
▶ Libysche Ölhäfen wieder geöffnet, doch Lage weiterhin angespannt
▶ US-Ölbohranlagen unverändert
▶ US-Ölbestände nach API stabil
▼ Debatte um Abbau der strategischen US-Öl-Reserven
▼ EIA: US-Ölförderung wird im Juli und August stark steigen
▼ US-Sanktionen: Ausnahmen für Abnehmer iranischen Öls
▼ Saudi-Arabien weitet Ölförderung aus und bietet Extra-Lieferungen
▼ Wachstum der Ölnachfrage verlangsamt sich
▼ Handelsstreit zwischen USA, EU und China
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 71,69 US-Dollar. Gestern waren es noch wenige Cent mehr. Der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 72,16 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 629,00 US-Dollar und hat sich damit ebenfalls nur um wenige cent im Vergleich zum Vortag bewegt. Der Schlusspreis am Dienstag stand bei 632,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Nach den Preiseinbrüchen zum Wochenauftakt blieb es am Dienstag erst einmal ruhig an den Handelsplätzen. Auslöser für die Kursbewegungen auf die 3-Monatstiefstände war in erster Linie die Meldung, dass Saudi Arabien umfangreiche Extra-Öl-Lieferungen nach Asien ankündigte und damit indirekt eine deutliche Produktionsausweitung einräumte. Zusätzlich Druck entsteht durch die Spekulationen rund um die strategischen US-Öl-Reserven, welche nach Meldungen vom Dienstag kurzfristig abgebaut werden könnten. Auf diese Weise könnte die angespannte Versorgungslage weiter entschärft werden. Sollte es tatsächlich zu einer Entscheidung kommen, könnten die Kurse noch weiter fallen.
Mit der Blick auf die Produktionsausweitungen Saudi Arabiens, immerhin Wortführer in der OPEC, könnten nun auch noch weitere OPEC Mitglieder ihre Ölproduktion ausweiten. Der Irak hat dahingehend bereits Tatsachen geschaffen und produziert bereits jetzt mehr Öl als von Marktbeobachtern im Vorfeld erwartet. Neben den OPEC-Mitgliedern, könnte auch der enge OPEC-Partner Russland seine Öl-Förderung nun weiter hochfahren. Fraglich bleibt jedoch wie weit diese Produktionssteigerungen gehen können. Zum einen gibt es nach wie vor ein bestehendes Förderbeschränkungsabkommen mit einer festen Quoten-Vereinbarung, zum anderen sind die Förderreserven endlich. Sollten die Reserven künftig ausgelastet sein, bestünde keine Möglichkeit mehr auf kurzfristige Lieferausfälle zu reagieren, was wieder Druck auf die Preise auslösen könnte.
Heizölkunden sollten unter anderem deshalb nicht voreilig den notwendigen Heizölkauf nach hinten hinaus schieben. Wir empfehlen heute ganz klar: Machen Sie sich das aktuell schon sehr attraktive Preisniveau zu Nutze – denn wenn uns der Ölmarkt in den vergangenen Wochen und Monaten eines gezeigt hat, dann ist es seine Unbeständigkeit.
Entwicklung Eurokurs
Die Gemeinschaftswährung gibt aktuell weiter nach und peilt heute Vormittag bereits die 1,16 US-Dollar-Marke an. Zum Morgen kostete er noch 1,1659 US-Dollar. Der Vergleichswert zu Dienstag beträgt 1,1732 US-Dollar, die EZB legte den Referenzpreis zuletzt am Dienstagnachmittag auf 1,1707 US-Dollar fest.
Der Grund für die aktuelle Talfahrt ist im starken US-Dollar zu finden. Die Leitwährung profitiert von Äußerungen des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell, wonach der Kurs der Leitzinserhöhungen mit Blick auf die robuste US-Wirtschaft weiter fortgeführt wird.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- Keine Überraschungen bei der US-Bestandsentwicklung
US-Bestände nach API stabil
Sind die Rohölbestände im US-Ölmarkt letzte Woche noch um 12 Millionen Barrel gefallen, prognostiziert das American Petroleum Institute in dieser Woche stabile Bestände. Über alle Kategorien hinweg, sind lediglich nur leichte Aufbauten zu verzeichnen. Die Märkte reagieren entsprechend gelassen und warten überdies noch die genaueren Zahlen des Department of Energy ab, welche heute Nachmittag veröffentlicht werden.
Die API-Zahlen dieser Woche im Überblick
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,00 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 68,38 Cent.
Die Gelegenheit für den Heizölkauf ist trotz der leichten Preissteigerung weiter günstig. Insbesondere, wenn sich der Tank leert, ist die Gelegenheit heute geradezu perfekt, um die Tankanzeige aus dem roten Bereich zu holen.
Wie lange wir dieses Preisniveau anbieten können, lässt sich indes nicht sagen. Denn schon ein kurzer Blick auf die Preisentwicklungen der vergangenen Wochen zeigt, wie schnell sich eine Tendenz wieder ändern kann. Darum ist es unsere Empfehlung, dass Sie sich möglichst schnell von allen Marktmechanismen und Kehrtwenden unabhängig machen.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.