Ölmärkte stabil mit der Aussicht auf weiter sinkende Kurse – Heizöl günstiger

7. Februar 2018, Peter Dudda

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Nachdem Kurssturz vom Montagabend haben sich die Ölpreise vorerst stabilisiert. Die Erwartung einer saisonal schwächeren Nachfrage und die Zunahme der US-Ölproduktion lässt indes nur einen Schluss zu: Öl könnte im Laufe des Jahres wieder günstiger werden. Heizölpreise leicht gesunken.

Ölpreisentwicklung

Am Montag kam es an den US-Amerikanischen Aktienmärkten zu einem kleinen Showdown. Anleger flüchteten von risikobehafteten Papieren in sichere Anlagehäfen wie Staatsanleihen und Devisen. Der US-Amerikanische Leitindex Dow Jones musste innerhalb eines Tages ein Verlust von 6% verkraften. Die Ölmärkte ließ das nicht unbeeindruckt und viele Händler setzten auf Gewinnmitnahmen. Die Ölpreise gaben noch bis zum Dienstagmorgen deutlich nach.

Ab Dienstagvormittag stabilisierte sich die Lage, sowohl an den Aktien- wie auch an den Ölmärkten. Die Ölpreise blieben so über den Tag gesehen weitestgehend stabil und schlossen den Handel auf dem Niveau ihrer Tagesstarts.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzsorte Brent hat sich nach seiner kleinen Talfahrt wieder stabilisiert und notiert am Mittwochmorgen bei 67,45 US-Dollar. Am Dienstagmorgen lag der Kurs noch bei 66,92 US-Dollar. Der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 66,86 US-Dollar festgesetzt.

Bei ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, sieht die Entwicklung ähnlich aus. Der Kurs stand am Mittwochmorgen bei 597,50 US-Dollar. Gestern Morgen waren es noch 596,25 US-Dollar. Der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 595,25 US-Dollar festgelegt.

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Ist die Zeit der hohen Ölpreise vorbei?

Diese Frage kann natürlich nicht mit Sicherheit beantwortet werden, doch deutet vieles tatsächlich darauf hin, dass die Kurse in den nächsten Wochen und Monaten fallen könnten. So geht die US-Energy Information Administration in diesem Jahr von einer deutlichen Ausweitung der US-Ölproduktion aus. Die Aussicht auf damit wieder steigende Bestände reicht schon aus, die Kurse an den Ölmärkten jetzt fallen zu lassen. Der zweite Faktor der für fallende Ölpreise spricht ist der für den Winter typische Rückgang der Nachfrage.

Entgegen der geläufigen Annahme ist gerade im Winter die Nachfrage nach Öl- und Ölprodukten schwächer als in den warmen Jahreszeiten. So ist der Bedarf im Frühjahr, Sommer und im Herbst einfach höher, da zum einem die wirtschaftliche Tätigkeit, z.B. in der Bauwirtschaft, aber auch der Betrieb von Klimaanlagen, mehr Öl verbraucht. Der Nachfragerückgang hat zum rückliegenden Jahreswechsel erst sehr spät eingesetzt und setzt sich scheinbar erst jetzt richtig durch.

Die preistreibende Stimmung scheint nach Analystenmeinung nun erst einmal vorbei – die Fahnen wehen in den nächsten Wochen im Zeichen der Konsolidierung. Die Preise könnten also sinken und die überhitzte Situation an den Märkten etwas abkühlen. Voraussetzung dafür sind allerdings steigende Bestände – vor allem in den USA. Auch die Devisen- und Aktienmärkte haben ihr Einflusspotenzial auf die Ölmärkte in den zurückliegenden Wochen unter Beweis gestellt. Auch hier könnten ähnlich rasante Entwicklungen wie zuletzt am Montag in den USA, weiteres kurzfristiges Einflusspotenzial auf die Kursentwicklungen an den Ölmärkten haben.

Die EIA sieht den Durchschnittspreis für die europäische Referenzsorte Brent im ersten Quartal diesen Jahres bei über 67 US-Dollar, im zweiten Quartal nur noch bei 62 US-Dollar. Schaut man über die Analysteneinschätzungen, insbesondere der großen Häuser hinweg, wird die EIA-Prognose ebenfalls einhellig gestützt.

USA verdrängt Saudi Arabien und Russland bei der Produktion

Wie die ersten Berichtszahlen zum Dezember und Januar belegen, hat sich die USA zum Jahreswechsel bereits auf Platz 2 der größten Ölproduzenten der Welt vorgearbeitet. Saudi Arabien steht demnach nun auf Platz 2. Russland, welches als größter Ölproduzent der Welt gilt soll nach Spekulationen auch durch die USA verdrängt worden sein. Genauere und gesicherte Informationen werden erst mit den nächsten Ölmarktberichten der OPEC und der OECD folgen.

API: US-Rohölbestände nur noch wenig rückläufig

Woche für Woche veröffentlicht das American Petroleum Institute ihren Bestandsbericht zum US-Markt. Woche für Woche ist auch klar, dass dieser Bericht nur als Indikator gilt und erst durch die gesicherteren Daten des Department of Energy (DOE) einen Tag nach der API-Veröffentlichung bestätigt werden muss.

In dieser Woche haben nach API die Rohölbestände im US-Markt um knapp eine Million Barrel abgenommen. Die Erwartung lag indes bei einer Bestandszunahme von 2,5 Millionen Barrel. Bleiben die Bestände den Erwartungen und auch API nach stabil, ist das Bild bei den Destillaten (mehrheitlich Diesel und Heizöl) uneinig. Die Markterwartung liegt bei einem Rückgang von knapp einer Million Barrel, API vermeldet hingegen Bestandsaufbauten von über 4,5 Millionen Barrel.

Die Zahlen trugen vor allem hinsichtlich des Rückgangs der Rohölvorräte zur Kursstabilisierung von gestern Abend bei, allerdings warten die Marktteilnehmer noch auf die gesicherteren DOE-Zahlen, deren Veröffentlichung für heute Nachmittag 16:00 Uhr (MEZ) auf dem Plan steht. Je nachdem wie die Zahlen ausfallen, könnte bei zunehmenden Beständen mit Kursverlusten zu rechnen sein.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung hat im Vergleich zum Wochenstart nachgegeben, hält sich im Vergleich zum Dienstag aber stabil. Heute Morgen lag der Startkurs bei 1,2379 US-Dollar, gestern Morgen waren es noch 1,2384 US-Dollar. Der Schlusskurs vom Dienstag lag bei 1,2378 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Dienstagnachmittag auf 1,2329 Dollar festgesetzt.

Mit der Beruhigung an den Aktienmärkten ist es auch um den Euro wieder ruhiger geworden, welcher die Turbulenzen verhältnismäßig gut überstanden hatte. Der Fokus bleibt aber auf die USA gerichtet: Konnte zum Jahresbeginn der Shutdown der US-Verwaltung nach einem kurzem Intermezzo noch abgewendet werden, steht auch diese Woche wieder eine Haushaltsentscheidung im US-Repräsentantenhaus zur Debatte. Kann keine Einigung erzielt werden, ist die Finanzierung der US-Verwaltung, einschließlich der öffentlichen Bundesbehörden, abermals nicht gesichert und es könnte wieder zur Schließung aller Behörden und öffentlichen Bundeseinrichtungen kommen. Wie die Vergangenheit gezeigt hat, belastet eine solche Situation den US-Dollar. Der Euro könnte dann entsprechend wieder zulegen.

Heizölpreisentwicklung

Für Heizölverbraucher ist die Lage an den Ölmärkten gerade mehr als positiv: Fallende Ölpreise und ein zwar leicht nachgebender aber stabiler Euro sorgen für leicht nachgebende Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet heute Morgen im bundesweiten Durchschnitt rund 61,77 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch etwa 61,81 Cent.

Machen Sie sich dieses günstige Preisniveau zu Nutze und entscheiden Sie sich heute für den Heizölkauf – insbesondere wenn Ihr Tank sich leert, sollten Sie sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Gerade mit Blick auf die Veröffentlichung der US-Bestände heute Nachmittag ist Vorsicht anzuraten, sollten die Bestände wie vom API prognostiziert tatsächlich nochmals fallen, könnten die Preise zu morgen wieder steigen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Finanzierung  oder das Heizöl Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.