Ölpreis: 50 Dollar Marke in Reichweite

25. Mai 2016,

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Die Erwartungen auf gesunkene Rohölbestände in den USA gaben dem Ölpreis gestern Nachmittag einen weiteren Aufschwung. Ebenfalls stützend wirken die andauernden Produktionsausfälle in Kanada und Nigeria sowie die Versorgungsprobleme in Frankreich. Der Heizölpreis macht einen Sprung nach oben und steigt um fast zwei Cent pro Liter Heizöl.

Ölpreisentwicklung

Momentan ist die Anzahl der preissteigernden Faktoren am Markt überwiegend. Insbesondere Probleme bei denen zunächst keine lange Dauer angenommen wurde, scheinen sich nun auf unbestimmbare Zeiträume auszudehnen. Dadurch wird der Ölpreis derzeit gestützt bzw. gestärkt.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt nur noch knapp unter 450 US-Dollar je Tonne. Damit hat die Gasoil-Notierung allein am Vortag einen Sprung von fast 15 US-Dollar nach oben gemacht.

Zu den hauptsächlichen Faktoren für die diesen Preisanstieg, gehört die momentan problematische Lage in Frankreich. Der Streik bei einem Großteil der Raffinerien und Versorgungsterminals führt dort zu Versorgungsproblemen. Die dadurch entstehende stärkere Nachfrage nach Produktimporten stützt aktuell die Produktnotierungen.

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird bereits wieder für über 49 US-Dollar je Barrel gehandelt. Das letzte Mal als der Ölpreis pro Barrel über 50 US-Dollar gestiegen ist, liegt inzwischen fast sieben Monate zurück. Nachdem die Erwartung von Produktionssteigerungen am Montag noch Druck auf den Ölpreis ausgeübt hat, ist zur Mitte der Woche davon kaum noch etwas zu spüren.

Es wurde zunächst von einer zeitnahen Rückkehr der fehlenden Mengen Kanadas gerechnet, da die Waldbrände dort die Ölförderanlagen nicht mehr direkt bedrohen. Jedoch gibt es immer noch keine Termine für eine Wiederinbetriebnahme der dortigen Förderanlagen.

Durch die kaum veränderte Lage in Bezug auf die kanadischen Exporte wurde die im Ölpreis enthaltene Risikoprämie noch nicht vollständig ausgepreist. Sollten die Exporte zeitnah wieder steigen, könnte mit einer Preissenkung gerechnet werden.

Ebenfalls zu einem Stopp des Preisanstiegs hätte die Meldung führen können, dass der Irak mit zuletzt 4,5 Millionen Barrel pro Tag ein neues Rekordniveau seiner Produktion erreicht hat. Aber eindeutig überwiegend sind derzeit die stützenden Faktoren. Zu diesen gehört zum Beispiel die Meldung über neue Anschläge auf Pipelines in Nigeria.

Die aus Anschlägen resultierenden Produktionsausfälle seit Februar sind schon quasi ein Dauerzustand geworden und Analysten sind der Meinung, dass dadurch zumindest kurz- oder mittelfristig die Ölpreise weiterhin gestützt werden.

Die Schätzungen des API, dem größte Interessenverband der Öl- und Gasindustrie in den USA, haben sich in den vergangenen Wochen als nicht besonders zuverlässig gezeigt. Trotzdem gehörten sie gestern für die Marktteilnehmer zu einem bestimmenden Faktor.

Die Schätzungen diese Woche gehen von einem signifikanten Rückgang der US-Rohölbestände aus. Das sorgte am gestrigen Abend für zusätzlichen Auftrieb bei den Ölpreisen.

Nun werden jedoch die konkreten Bestandsdaten des DOE, dem Energieministerium der USA, heute Nachmittag abgewartet.

Entwicklung Eurokurs

Der US-Dollar wird weiterhin durch die US-Notenbank Fed gestützt und lässt den Eurokurs damit auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten fallen. Aufgrund der zunehmenden Erwartungen der Finanzmärkte bezüglich einer Leitzinserhöhung der USA wird der Euro täglich schwächer.

Seit Anfang der Woche ist der Wechselkurs um knapp über einem Cent gefallen. Damit wird ein Euro derzeit für nur noch rund 1,1150 US-Dollar gehandelt.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet heute im bundesweiten Durchschnitt über 53,30 Euro pro 100 Liter Heizöl. Das ist ein Anstieg von mehr als anderthalb Cent seit gestern Morgen.

Der Heizölpreis befindet sich damit auf dem höchsten Stand seit November letzten Jahres. Momentan spricht auch wenig für einen zeitnahen Preisrückgang.

Schwankungen von ein bis zwei Cent pro Liter Heizöl sind aber immer möglich. Wir empfehlen daher unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von vermeintlich kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.