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Der Heizölpreis: Ölpreis sinkt, Heizöl fällt ebenfalls

4. April 2019, Peter Dudda

Heizölpreis am Donnerstag stabil 04.04.2019

Die steigende Tendenz des Ölpreises wird unterbrochen, was als Korrektur verstanden werden kann. Das DOE bestätigt hohe US-Rohölbestände und unterstützt damit die Abwärtsbewegung. Der Heizölpreis folgt dieser Entwicklung. Heizöl ist heute günstiger.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • US-Ölbestände: DOE folgt den API-Daten
  • USA: Freigabe strategischer Reserven
  • Nigeria: Produktionskürzungen werden verlängert
  • Kanadisches Rohöl möglicherweise bald günstiger
  • Brent bei 69,29 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 612,50 US-Dollar
  • Euro bei 1,1242 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 69,99 Euro / 100L

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
 USA wollen Sanktionen gegen Iran und Venezuela verstärken
 OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
 Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
 China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft

IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
Investitionen in US-Ölindustrie sinken

Kanada, Brasilien und Libyen fördern wieder mehr Öl
OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 69,29 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 69,77 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 69,47 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 612,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 616,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 615,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 04.04.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

 

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Die Preisentwicklung im Überblick

Bis heute Morgen fand nur wenig Bewegung beim Ölpreis statt, denn die Nachrichtenlage spricht für einen steigenden Preis, während der Kurs technisch gesehen den kräftigen Anstieg der letzten Tage zunächst verarbeiten muss. Denn wer hoch fliegt, der fällt auch tief. Getreu nach diesem Motto legt der Ölkurs eine Pause ein, die Preise fallen sogar, um anschließend mit neuer Kraft anzuziehen und einen Sturz nach einem zu schnellen Anstieg zu vermeiden. Bei steigenden Kursen sind solche Korrekturen normale Erscheinungen und ein Zeichen dafür, dass der übergeordnete Aufwärtstrend wahrscheinlich anhalten wird und nachhaltig angelegt ist. Die gegenwärtigen Einflüsse auf den Ölpreis haben überwiegend einen preistreibenden Charakter, weshalb beim aktuellen Preisrückgang von einer solchen Korrektur auszugehen ist.

Die fallenden Preise wurden gestern Nachmittag durch den Bericht des Department of Energy (DOE) begünstigt. Dieser bestätigte die gestiegenen US-Rohölbestände, die einen Tag zuvor bereits durch das American Petroleum Institute (API) gemeldet wurden. Der Nachmittag war deshalb von Gewinnmitnahmen durchzogen und die Preise fielen. Doch wie der API-Bericht unterliegt ebenso der DOE-Bericht in dieser Woche den Verzerrungen, die die Sperrung des Houston Ship Channels nach sich ziehen. Die Preisentwicklung ist also mit Vorsicht zu betrachten. Neuerliche Anstiege sind jederzeit möglich, doch heute notiert der Ölpreis zunächst unter dem gestrigen Niveau.

Heizölkäufer können sich freuen, denn der Heizölpreis folgt dem sinkenden Ölkurs. Möglicherwiese hält dieses niedrigere Preisniveau nicht lange an. Nutzen Sie die Gelegenheit und füllen Sie leere Heizöltanks bei niedrigen Preisen, um sich von weiteren Preissteigerungen unabhängig zu machen.

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1242 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es 1,1226 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,1237 US-Dollar festgesetzt.

Gestern entschied sich das britische Unterhaus für ein Gesetz, das die Regierung zu einem neuerlichen Aufschub des Brexit verpflichtet. Dieses Gesetz muss nun vom Oberhaus geprüft und abgesegnet werden, bevor es in Kraft tritt. Dieses Gesetz ging von einer überparteilichen Gruppe von Abgeordneten aus, die einen ungeordneten Austritt aus der EU verhindern wollen.

In Folge der Entscheidung des Unterhauses für einen weiteren Aufschub konnte das britische Pfund Kursgewinne verzeichnen. Das unterstützt die gestrige Gegenbewegung des Euro und führte zu einem leichten Plus des Kurses.

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • US-Ölbestände: DOE folgt den API-Daten
  • USA: Freigabe strategischer Reserven
  • Nigeria: Produktionskürzungen werden verlängert
  • Kanadisches Rohöl möglicherweise bald günstiger

US-Ölbestandsveränderungen: DOE-Bericht bestätigt API-Daten

Der DOE-Bericht bestätigt die unerwartet hohen US-Rohölbestände, die bereits das API meldete. Der Bericht bestätigt außerdem Abbauten bei den Raffinerieprodukten. Diese Entwicklung widerspricht den saisonalen Anforderungen des Marktes. Denn wenn der Sommer naht, steigt die Nachfrage nach Treibstoff, weshalb die US-Rohölvorräte zu Beginn der warmen Jahreszeit normalerweise Abbauten verzeichnen und die Produkte aufbauen.

Die DOE-Daten im Überblick

DOE-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-KW-14-04042019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Hintergrund dieses Phänomens ist ein Brand an der wichtigen Schifffahrtverkehrsstraße Houston Ship Channel, der zur Zeit nur einseitig befahrbar ist. Darum warten zahlreiche Schiffe bereits seit einigen Tagen darauf, den Kanal passieren zu dürfen. Somit verläuft weder der Export noch der Import von Rohöl und den Raffinerieprodukten reibungslos. Die Auslastung der Raffinerien sank deshalb in den vergangenen Tagen.

Zwar stiegen die Importe von Rohöl laut DOE etwas an, doch die Exporte verzeichneten einen Rückgang. Zusätzlich stieg die Rohölförderung an, was in der Summe letztlich zu den Aufbauten des Rohölbestandes führte.

Generell wirken steigende Rohölbestände preissenkend, doch die Situation im Houston Ship Channel verzerrt die Werte, weshalb der DOE-Bericht in dieser Woche von den Marktteilnehmern mit Vorsicht betrachtet wird. Zwar unterstützen die Daten die Korrektur des Ölkurses, doch ein starker Einfluss bleibt aus.

USA will strategische Reserven freigeben

Seit den 70er-Jahren fahren die USA eine Strategie hoher Ölreserven. Angesichts des Aufstieges zum größten Rohölproduzenten der Welt, kommen nun Debatten darüber auf, einige Ölreserven freizugeben, da sie aufgrund der erhöhten Ölförderung nicht mehr benötigt werden. Es befinden sich etwa 713,5 Mio. Barrel in der US-Reserve. Die International Energy Agency schreibt eine deutlich geringere Reserve vor. Trump kündigte schon im Wahlkampf an, die überschüssigen Reserven abbauen zu wollen, um Kapital für weitere Investitionen in die Ölindustrie zu gewinnen. Passend zur Entscheidung über die Ausnahmeregelungen der Iran-Sanktionen sollen die ersten überschüssigen Barrel im April und Mai auf den Markt kommen. Ob die freigegebenen Reserven das globale Öl-Angebot ergänzen oder fehlendes Öl aus dem Iran ausgleichen, bleibt abzuwarten. 

Nigeria: Produktionskürzungen werden verlängert

Der nigerianische Ölminister bestätigte die Verlängerung der im Juni auslaufenden Produktionskürzungen auf unbestimmte Zeit. Der Ölminister geht von einer sechsmonatigen Verlängerung aus, da die Maßnahmen erfolgreich zu einer Stabilisierung des Marktes beigetragen haben, die nun gefestigt werden müssen. Das aktuelle Preisniveau sei angenehm für Produzenten und Konsumenten, weshalb es für die OPEC als erstrebenswert gilt, diesen Kurs zu halten.

Kanada: Preis für kanadisches Rohöl sinkt möglicherweise

Begrenzte Transportmöglichkeiten führten im letzten Jahr zu einem Überangebot von Rohöl aus Kanada, woraufhin die Ölproduktion eingeschränkt wurde. Inzwischen erholten sich die eingebrochenen Preise und die Vorgaben der Regierung wurden gelockert. Dies war nötig, da der Schienentransport mit höheren Ölpreisen nicht mehr lukrativ war. Doch noch lässt die Reaktion des kanadischen Ölpreises auf sich warten.

Spätestens, wenn der Houston Ship Channel wieder freigegeben ist, kommt die US-Sommersaison in Schwung. Bestehende Pipelines werden ausgelastet und der Transport über Schienen wird wieder attraktiver. Allerdings muss dafür der Kurs des kanadischen Öls sinken, damit das kanadische Öl im Vergleich zum US-amerikanischen Öl wettbewerbsfähig bleibt. Andererseits kann die kanadische Regierung diese Situation zum Anlass nehmen, die verhängten Produktionskürzungen zu verlängern, um Zeit für Investitionen in den Schienentransport zu gewinnen.

In diesem Monat stehen in Kanada Wahlen an. Während die aktuelle Regierung den Transport ausbauen möchte, könnte eine neue Regierung eben diese Pläne stoppen und damit den kanadischen Ölpreis drücken.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,99 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 70,23 Cent pro Liter Heizöl.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Peter Dudda - Autor

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