Ölpreis steigt erneut an, Heizöl zieht mit
11. April 2019,
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- DOE-Bericht überrascht mit hohen Benzin-Abbauten
- OPEC lernt aus vergangenen Fehlern
- Brent bei 71,46 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 631,00 US-Dollar
- Euro bei 1,1276 US-Dollar
- Heizölpreis bei 71,15 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ USA bereiten Weg für weitere Iran-Sanktionen
▲ Offene Kämpfe in Libyen
▲ Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
▲ USA verschärfen Sanktionen gegen Venezuela
▲ OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
▲ Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
▲ China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft
▶ IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
▶ Investitionen in US-Ölindustrie sinken
▼ Kanada und Brasilien fördern wieder mehr Öl
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 71,46 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug noch 70,70 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 71,59 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 631,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 623,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 623,25 US-Dollar.
Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
Die Preisentwicklung im Überblick
Nachdem der Ölpreis am Dienstag leichte Abwärtstendenzen zeigte, bestätigten sich diese am Mittwoch nicht. Nach den starken Anstiegen über die 70-US-Dollar-Marke zum Beginn der Woche war eine Korrektur des Kurses nach unten nicht unwahrscheinlich, doch die kurzzeitig gefallenen Preise sind wahrscheinlich auf fehlende Impulse und Gewinnmitnahmen zurückzuführen. Gestern nahm der Ölpreis wieder fahrt auf. Die Aufwärtstendenz bleibt also bestehen. Zunächst verläuft der Anstieg jedoch moderat, denn verschiedene Einflüsse wirken auf den Kurs.
Auch der Mittwoch begann zunächst mit Verkaufsstimmung, sodass die Marktteilnehmer noch auf Gewinnmitnahmen eingestellt waren, ohne jedoch den Aufwärtstrend aus den Augen zu verlieren. Die Daten des American Petroleum Institute (API) und der Energy Information Administration (EIA) hatten zunächst kaum Einfluss auf das Marktgeschehen. Der Monatsbericht der OPEC wirkte sich dagegen widersprüchlich aus. Zunächst zeigte er einen deutlichen Rückgang der Ölförderung des Kartells. Das unterstützt den Ölpreis, ist für die Marktteilnehmer allerdings keine überraschende Nachricht. Geringer als erwartet ist dagegen der Bedarf an Öl aus der OPEC, was den preistreibenden Effekt des Monatsberichtes wieder dämpfen dürfte.
Am späten Mittwochnachmittag veröffentlichte schließlich das Department of Energy (DOE) seinen wöchentlichen Bericht. Besonders auffällig sind darin starke Bestandsabbauten bei Benzin, was sich wiederum preistreibend auf den Ölkurs auswirkte. Zwischenzeitlich erreichte Brent sogar ein neues Jahreshoch, liegt heute Morgen jedoch wieder unter dem Schlusspreis von gestern. Allerdings verzeichnet Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, einen starken Anstieg, der bis heute Morgen anhielt.
Heizölkäufer sollten schnellstmöglich reagieren. Heizöl befindet sich zurzeit in einem Umfeld mit einer starken Tendenz zu steigenden Preisen. Das heute deutlich teurere Gasoil und die geringen Bewegungen des Eurokurses lassen in nächster Zeit höhere Preise für Heizöl vermuten. Füllen Sie Ihre Tanks, solange die Preise noch moderat sind, um sich vom Marktgeschehen unabhängig zu machen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1276 US-Dollar, am Mittwochmorgen waren es ebenfalls 1,1263 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,1274 US-Dollar festgesetzt.
Der Euro zeigt sich stabil mit einem leichten Anstieg, denn in der Nacht konnten sich Großbritannien und die EU auf eine Verschiebung des Brexit einigen. Die neue Deadline ist nun Ende Oktober. Damit konnte ein chaotischer Austritt der Briten aus der EU vorerst abgewendet werden. Der Euro reagiert darauf verhalten. Weitere Reaktionen könnten heute im Laufe des Tages folgen, denn die Marktteilnehmer erwarten die Konjunkturdaten aus den USA und Europa.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- DOE-Bericht überrascht mit hohen Benzin-Abbauten
- OPEC lernt aus vergangenen Fehlern
US-Ölbestandsveränderungen: Rohölvorräte steigen, Benzinvorräte sinken
Das DOE bestätigt die Zahlen des API im Bezug auf die überraschend angestiegenen Rohölvorräte, die trotz einer höheren Raffinerieauslastung aufgebaut wurden. Die höhere Auslastung zum Sommerbeginn ist nicht überraschend, da nun die Nachfrage nach Benzin steigen wird. Dass während der vermehrten Verarbeitung von Rohöl die Bestände deutlich ansteigen, ist jedoch ungewöhnlich.
Die DOE-Daten im Überblick
Der DOE-Bericht zeigt, dass die Bestandsaufbauten bei Rohöl wahrscheinlich noch auf die Verkehrsbehinderungen am Houston Ship Channel zurückzuführen sind. Zahlreiche Tanker mussten nach einer Chemie-Explosion auf ihre Weiterfahrt warten. Der DOE-Bericht zeigt, dass die Exporte als abnahmen und die Importe nur wenig sanken, während die Rohölförderung bei Höchstwerten rangiert. Vor diesem Hintergrund sind die Aufbauten der Rohölbestände nicht mehr überraschend.
Unerwartet waren jedoch die starken Abbauten der Benzinvorräte trotz höherer Raffinerieauslastung. Zum Beginn des Sommers haben Veränderungen der Benzinvorräte einen stärkeren Einfluss auf den Ölpreis, da der Bedarf steigt und damit letztlich auch die Ölnachfrage beeinflusst.
Der starke Rückgang der Benzinvorräte stützt den Ölpreis. Unterdessen wirken sich die Aufbauten der Gesamtbestände preissenkend aus. Die Sperrungen des Houston Ship Channels wirken sich allerdings noch verzerrend auf die US-Ölbestandsdaten aus, sodass der Ölkurs zwar mit einem leichten Anstieg reagierte, bleiben jedoch weitere Impulse aus, fehlt der Schwung für weitere Preiserhöhungen.
OPEC will Fehler aus 2018 nicht wiederholen
Der arabische Ölminister setzte sich einen ausgeglichenen Ölmarkt zum Ziel und hält daran weiterhin fest. Darum kommen die Fehler aus dem letzten Jahr nun besonders ins Gedächtnis. Denn im Jahr 2018 war der ausgeglichene Markt ebenfalls das erklärte Ziel der OPEC. In Erwartung möglicher Angebotsausfälle aufgrund der angekündigten Iran-Sanktionen durch die USA wurde die Produktion zu früh hochgefahren. Wenige Monate später genehmigte die USA acht Ländern, den Handel mit dem Iran weiterzuführen, was eine Überversorgung des Marktes und damit einen starken Verfall des Ölpreises nach sich zog.
Aufgrund dieser Erfahrung ist es unwahrscheinlich, dass die Produktionskürzungen vor dem Ablauf der Einigung im Juni aufgehoben werden. Die Option der Verlängerung der verringerten Produktion bleibt sogar weiterhin bestehen.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,15 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 70,67 Cent pro Liter Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen