Heizölpreis: Ölpreis steigt, Heizöl noch günstiger
13. Februar 2019, Peter Dudda
Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick
- API: Niedrigere US-Ölbestände als erwartet
- OPEC und EIA: Korrektur bei Angebot und Nachfrage deutet auf Überversorgung
- Saudi-Arabien kündigt überraschend weitere Kürzungen an
- Brent bei 63,06 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 588,25 US-Dollar
- Euro bei 1,1322 US-Dollar
- Heizölpreis bei 68,73 Euro / 100L
Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung
▲ API meldet niedrige US-Ölbestände
▲ Revolution in Venezuela und Sanktionen
▲ Saudi-Arabien plant weitere Kürzungen bis März
▲ IEA sieht Möglichkeit für ausbalancierten Markt 2019
▲ Russland verspricht volle Umsetzung der OPEC+ Kürzungen bis April
▲ Kanadische Produktionskürzungen auch im Februar
▶ Libyen: LNA kontrolliert Sharara-Ölfeld
▶ US-NOPEC-Gesetzgebung in Vorbereitung
▶ Keine Fortschritte bei Handelsgesprächen zwischen USA und China
▶ China will heimische Ölwirtschaft ausbauen
▶ Russland und OPEC wollen ihre Allianz stärken
▼ Kanada weitet Ölproduktion nach Kürzungen wieder aus
▼ OPEC+ Kürzungen bisher nicht vollständig umgesetzt
▼ Chinesische Wirtschaft verliert immer weiter an Kraft
▼ Möglicherweise doch Ausnahmen von US-Sanktionen gegen Iran
▼ OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
▼ USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit
Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 63,06 US-Dollar. Der Vergleichswert von Dienstag betrug noch 61,74 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 62,58 US-Dollar festgesetzt.
ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 588,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Dienstag lag bei 581,25 US-Dollar, der Schlusspreis ebenfalls bei 581,25 US-Dollar.
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Die Preisentwicklung im Überblick
Nachdem der Ölkurs zum Beginn der Woche keine richtungsweisenden Impulse bekam, blieb die Situation auch gestern zunächst unentschieden. Die Marktteilnehmer warteten auf die Monatsberichte von OPEC und EIA, die am Nachmittag erschienen.
Die OPEC setzte mit ihrem Bericht jedoch keine neuen Impulse am Ölmarkt. Zwar bestätigte der Bericht, dass die angekündigten Kürzungen im Januar sogar über die geplante Kürzungsrate hinaus umgesetzt wurden, doch die Nicht-OPEC-Länder warteten mit einem gesteigerten Ölangebot auf. Gleichzeitig wuchs die Nachfrage weniger stark, als es von den Marktteilnehmern erwartet wurde.
Die überraschende Ankündigung Saudi-Arabiens am Nachmittag, weitere Kürzungen der Ölförderung im Februar umsetzen zu wollen, konnte fast als „gekoppelte PR-Maßnahme“ zum OPEC-Bericht interpretiert werden. Folgerichtig blieben die Ölpreise zunächst unverändert, da sich die pessimistischeren Zahlen des Berichts und die geplanten saudischen Kürzungen in ihren Wahrnehmungseffekten aufhoben.
In der Nacht folgten die Berichte der amerikanischen Energy Information Administration (EIA) und des American Petroleum Institute (API). Während der Bericht der EIA den OPEC-Bericht bestätigte, die Erwartungen einer gesteigerten Produktion der Nicht-OPEC-Länder schürte und damit den Ölpreis unter Druck setzte, stützte das API den Preis, indem es unerwartet gesunkene Rohölbestände in den USA meldete.
Auch eine mögliche Einigung im US-Haushaltsstreit und einige Lichtblicke in den Strafzollverhandlungen zwischen China und den USA verbesserten gestern die Stimmung und stützten die Preise.
Insgesamt ging der Ölpreis gestern mit einem leichten Plus in den Tagesabschluss, doch aufgrund des stärkeren Eurokurses fiel der Heizölpreis in der Eurozone. Das können Heizölkäufer nun für sich nutzen, um leere Tanks aufzufüllen. Ergreifen Sie die Chance und profitieren Sie vom gesunkenen Heizölpreis, indem Sie den Heizölkauf heute auslösen.
Entwicklung Eurokurs
Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1322 US-Dollar, am Dienstagmorgen waren es 1,1283 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag wurde bei 1,1329 US-Dollar festgesetzt.
Nachdem der Euro in den letzten Tag deutlich unter Druck geraten war, zieht er nun wieder an. Weil eine Verschiebung der Deadline zur Anhebung der Strafzölle im Handelsstreit zwischen den USA und China inzwischen für möglich gehalten wird, werden die Teilnehmer des Devisenmarktes risikofreudiger. Sie wagen sich also aus dem sicheren Hafen des US-Dollars hervor und suchten Investitionen in andere Währungen. Davon profitierte auch der Euro.
Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik
- API: Überraschend niedrige US-Ölbestände
- Lösungen für US-Shutdown in Sicht
API: US-Rohölbestände gesunken
Aufgrund von Wartungsarbeiten nimmt die Raffinerieauslastung erwartungsgemäß zu Beginn des Jahres ab. Der aktuelle API-Bericht bestätigt dies auch für die abgelaufene Berichtswoche. Bei geringer Raffinerieauslastung und unverändert hoher Förderleistung werden normalerweise höhere US-Ölbestände erwartet. Der API-Bericht meldet jedoch überraschend niedrige Bestände bei Rohöl und Destillaten. Die Zahlen bleiben deutlich hinter den Erwartungen zurück, was sich preissteigernd auf den Ölpreis auswirkt.
Die API-Daten im Überblick
Der stützende Effekt des aktuellen API-Berichts war heute Nacht bereits kurz nach der Veröffentlichung erkennbar. Für eindeutige Impulse hat diese Überraschung jedoch nicht gereicht. Die Marktteilnehmer warten zunächst den detaillierten Bericht des Department of Energy ab, der neben Bestandsveränderungen heute Nachmittag auch Aufschluss über Im- und Exporte, Nachfrage und Förderung geben wird.
Lösung im US-Grenzmauer-Streit könnte Ölpreise stützen
Trump provozierte mit seiner Forderung nach Geldern für eine Grenzbefestigung gen Mexiko einen schweren Regierungsstreit, der die USA in den vergangenen Monaten sogar bis in den längsten Government Shutdown der US-Geschichte führte. Nun scheint ein Kompromiss vorzuliegen. Trump erhalte demnach für seine Pläne der Grenzbefestigung nicht die volle geforderte Summe, jedoch werde ihm ein Anteil bereitgestellt. Natürlich ist Trump mit diesem Kompromiss nicht glücklich, doch so zufrieden, dass er vorerst einen weiteren Shutdown ausschließt.
Trumps Kompromissbereitschaft stützt tendenziell den Ölpreis, denn ein weiterer Shutdown würde die US-Wirtschaft belasten und die Ölnachfrage deutlich senken. Kommt es zu einer abschließenden Einigung und damit zu einer endgültigen Absage eines weiteren Shutdowns, könnte dies einen steigernden Effekt auf den Ölpreis haben.
Heizölpreisentwicklung
Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 68,73 Cent pro Liter Heizöl. Damit fiel der Heizölpreis im Vergleich zum Dienstag. Gestern lag der Heizölpreis bei 69,17 Cent pro Liter Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.