Ölpreise behalten feste Tendenz

20. Oktober 2016,

Heizoelpreis steigt 201016

Die Ölpreise behalten ihre feste Tendenz. Der Rückgang bei den amerikanischen Ölbeständen wurde gestern zwar bestätigt, lässt sich aber hauptsächlich mit gesunkenen Importen begründen. Die Heizölpreise steigen heute erneut in den Bereich eines neuen Jahreshochs.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise sind gestern in einer ersten Reaktion deutlich gestiegen, nachdem das DOE (US Energieministerium) einen starken Rückgang der amerikanischen Rohölbestände meldete. Als klar wurde, dass dieser Rückgang hauptsächlich durch gesunkene Importe verursacht wurde, fielen die Ölpreise wieder.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Das europäische Nordseeöl Brent wird heute Morgen für 52,37 US-Dollar je Barrel gehandelt und liegt damit nur knapp über dem Kurs von gestern Morgen. Die Notierung von ICE Gasoil, dem maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, liegt mit 467,25 US-Dollar je Tonne ebenfalls auf dem Niveau von Mittwochmorgen.

Die rückläufigen Rohölbestände in den USA lassen Zweifel an der aktuellen Versorgungslage aufkommen. Eigentlich ist man bisher davon ausgegangen, dass der Ölmarkt weiter überversorgt ist. Die saisonal untypischen Bestandsabbauten in den USA, aber auch an anderen wichtigen Umschlagsorten wie in Europa und Asien, deuten für einige Analysten darauf hin, dass die globale Nachfrage das Angebot bereits übersteigen könnte.

Das wäre eine echte Überraschung und ein Faktor, der die Ölpreise deutlich steigen lassen könnte. Zwar war allen klar, dass die Versorgungslage deutlich knapper ist als in den letzten zwei Jahren, aber an Engpässe war nicht zu denken. Zumal viele Ölproduzenten auf Rekordniveau fördern und Länder wie der Iran, Libyen oder Nigeria signifikante Steigerungen der Ölproduktion ankündigten.

Daher sehen andere Analysten den Markt noch weit von Knappheiten entfernt. Wer richtig liegt wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist, dass momentan wenig für sinkende Ölpreise spricht. Aber auch starke Preissteigerungen sind vorerst nicht zu erwarten, solange es keine konkreten Maßnahmen der OPEC zur Reduzierung der Fördermengen gibt.

Laut vielen Experten die sich im Rahmen eine Konferenz zur weiteren Ölpreisentwicklung geäußert haben, gilt dies auch für das kommende Jahr. Deren Ölpreis-Prognose liegt überwiegend in einer Preisspanne zwischen 50 und 60 Dollar, insofern größere Ausfälle auf der Angebotsseite ausbleiben.

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro ist aktuell 1,0959 US-Dollar wert und hat damit erneut an Wert verloren. Heute steht die Zinsentscheidung der europäischen Zentralbank im Fokus der Anleger. Zwar werden keine Änderungen bei der Geldpolitik erwartet, aber EZB Präsident Draghi könnte Hinweise zur Laufzeit der milliardenschweren Anleihekäufe liefern.

Im Moment spricht vieles für eine anhaltende Dollarstärke. Die Inflationsrate in den USA liegt auf dem höchsten Stand seit knapp zwei Jahren. Das wiederum stärkt die Erwartungen, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins im Dezember dieses Jahres erhöhen wird.

Ein höherer Leitzins macht eine Währung für Anleger attraktiver und stützt damit deren Wechselkurs. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, bedeutet ein steigender Dollarkurs, dass die Importe für den Euroraum teurer werden.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise erreichen heute Morgen erneut ein neues Jahreshoch. Im bundesweiten Durschnitt kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung 57,15 Euro pro 100 Liter Heizöl.

Ähnlich wie vor knapp einem Jahr führt das Niedrigwasser des Rheins zu Problemen bei der Schiffsversorgung in mehreren südlich gelegenen Lägern. Die Binnenschiffer passen die Beladung der Schiffe an den Wasserstand an. Im Moment wird pro Schiff weniger Ware transportiert. Das führt zum Teil zu Engpässen und treibt die Frachtkosten in die Höhe.

Es bleibt abzuwarten, ob die Regenfälle in dieser Woche zu einer Entspannung der Situation führen können. Aber selbst wenn die Pegelstände steigen wird es einige Zeit dauern, bis die Lagerbestände wieder ein normales Niveau erreichen.

Derzeit spricht sehr wenig für sinkende Heizölpreise. Insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert, sollten Sie so schnell wie möglich Heizöl kaufen. Die hohe Heizöl-Nachfrage führt zu steigende Lieferzeiten. In vielen Regionen können kurzfristige Lieferzeiten nur noch telefonisch abgestimmt werden.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder ein heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit inkl. Postweg kann bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.