Ölpreise brechen zum Wochenstart ein

1. November 2016,

Heizoelpreis sinkt 011116

Die Ölpreise sind gestern regelrecht eingebrochen. Neben dem ergebnislosen OPEC Treffen sorgte die Nachricht einer steigenden Ölproduktion der OPEC und in den USA für Verkaufsdruck am Ölmarkt. Die Heizölpreise geben heute weiter nach.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise sind gestern in der zweiten Tageshälfte eingebrochen, nachdem Meldungen einer höheren Produktion in der OPEC und den USA bekannt wurden. Bereits zuvor hatten die Ölpreise eine weiche Tendenz, da am Wochenende ein Treffen der OPEC mit Nicht-OPEC Ländern ohne die erwarteten Ergebnisse zu einer Produktionskürzung endete.

Zum Abend hin stabilisierten sich die Preise etwas, da in den USA eine wichtige Versorgungspipeline ausgefallen ist. Das führte zu sofortigen Sicherungskäufen, was wiederum die Produktnotierungen stützte.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Ein Barrel des europäischen Nordseeöls Brent wird heute Morgen für 48,64 US-Dollar gehandelt. Das amerikanische WTI-Öl kostet 46,70 US-Dollar pro Barrel. Das ist der tiefste Stand seit über einem Monat. Die Ölpreise nähern sich wieder dem Niveau, dass sie vor der Erklärung der OPEC hatten, die Fördermengen reduzieren zu wollen. 

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird aktuell mit 450 US-Dollar je Tonne notiert. Vor der OPEC Ankündigung lag der Kurs bei 410 US-Dollar je Tonne. Die Produktnotierung zeigt sich damit fester als die Ölpreise. Das liegt an der zur anstehenden Wintersaison steigenden Nachfrage und daneben stützt auch der Pipeline-Ausfall in den USA die Produktpreise.

Am Wochenende haben sich Vertreter der OPEC in ihrer Zentrale in Wien getroffen. Verhandelt werden sollten die zukünftigen Produktionsmengen der einzelnen Mitglieder nach Eintreten der geplanten Kürzung und die Datengrundlage, auf deren Basis die jeweiligen Quoten gemessen werden sollen.

Das Treffen endete diese Punkte betreffend ohne ein konkretes Ergebnis. Der Irak soll eine Kürzung der eigenen Produktion weiter ablehnen und der Iran auf die Möglichkeit zur Steigerung seiner Produktion bestehen. Diese Sonderstellungen werden von den anderen OPEC Mitgliedern abgelehnt.

Die Ölpreise gaben in der Folge nach und sind unter die 50 US-Dollar Marke gefallen. Dieser Preisverfall setzte sich dann gestern Nachmittag fort. Die amerikanische Ölproduktion soll im August die bisherigen Erwartungen deutlich übertroffen haben, wodurch auch die Produktionszahlen für die kommenden Monate nach oben korrigiert werden könnten.

Daneben wurde bekannt, dass der Irak, Libyen und Nigeria ebenfalls deutlich mehr als im Vormonat gefördert haben. Experten rechnen nun mit einem neuen Produktionsmaximum der OPEC im Oktober. 

Das höhere Angebot  spricht aktuell gegen einen Preisanstieg. Zudem werden auch die Verhandlungen der OPEC nicht einfacher, wenn die eigene Öl-Förderung bis zu einem Abkommen immer neue Rekorde erreicht. 

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs peilt weitet die 1,10 US-Dollar Marke an. Seit einigen Tagen setzt eine Gegenbewegung ein, nachdem der Euro-Dollar Wechselkurs im Oktober vorwiegend abwärts tendierte.

Ursache könnte hier die wieder aufkommende Spannung im US Wahlkampf sein. Umfragen deuten darauf hin, dass Donald Trump seinen Rückstand auf Hillary Clinton gut eine Woche vor der US-Wahl verringern konnte. Da Clinton für die Finanzwelt als berechenbarer gilt, gab der Dollar in der Folge nach. 

Allerdings ist mittelfristig von einer anhaltenden Stärke des Dollars auszugehen, was insbesondere an der immer noch hohen Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank Fed im Dezember dieses Jahres liegt.

Ein höherer Leitzins macht wiederum eine Währung für Anleger attraktiver und stützt damit deren Wechselkurs. Das in Verbindung mit der politischen Unsicherheit in Europa, könnte den Eurokurs laut Prognosen großer Banken zum Ende dieses Jahres noch bis auf 1,05 Euro drücken.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet heute Vormittag im bundesweiten Durchschnitt 55,75 Euro pro 100 Liter Heizöl. Die Heizölpreise sinkend momentan langsam, aber stetig.

Ende September lagen die Tagespreise für Heizöl noch bei 50 Cent pro Liter. Der Preisunterschied von fünf Cent liegt zum einen an der Gasoil-Notierung, die aktuell noch um fast zehn Prozent höher liegt als zum damaligen Zeitpunkt.

Daneben hat der Euro im Laufe des Oktobers gut zwei Cent gegenüber dem Dollar verloren. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuern sich die Importe für den Euroraum bei einem sinkenden Eurokurs.

Dass der Euro diese Verluste wieder ausgleichen kann, gilt derzeit als unwahrscheinlich. Ein weiterer Rückgang der Ölpreise wiederum nicht. Durch diesen Faktor könnte sich im Laufe der Woche ein günstiger Kaufzeitpunkt ergeben. Insbesondere wenn sich der Tankinhalt dem Ende nähert und man nicht auf einen negativen Ausgang der OPEC Verhandlungen spekulieren will.

Dies würde ein hohes Maß an Risiko beinhalten, da das Scheitern einen enormen Vertrauensverlust des Kartells nach sich ziehen würde und die Mitglieder daher bestrebt sein werden, Kompromisse zu finden.

Die Heizöl-Nachfrage ist inzwischen rückläufig, allerdings werden noch Heizöl-Bestellungen aus der ersten Hälfte des Oktobers abgearbeitet. Sehr kurzfristige Lieferungen sind in vielen Regionen nur nach telefonischer Abstimmung möglich.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder ein neues heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie ohnehin mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.