Ölpreise fallen auf neues Langzeittief

7. Januar 2016,

Heizoelpreis sinkt 07-01-2016

Die nachlassende Produktnachfrage in den USA, ein erneuter Kurseinbruch an den chinesischen Aktienmärkten und die nach unten korrigierte Wachstumsprognose durch die Weltbank drückten die Ölpreise gestern auf den tiefsten Stand seit über elf Jahren. Der Heizölpreis gibt in der Folge spürbar nach.

Ölpreisentwicklung

Die Notierung für den europäischen Ölpreis-Index Brent ist auf 33,07 US-Dollar pro Barrel und  die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil auf 306,25 US-Dollar pro Tonne gesunken. Ein Preisverfall innerhalb eines Tages von fast zehn Prozent.

Neben der ohnehin durch Überversorgung und fehlenden Lagerkapazitäten abwärtsgerichteten Ausgangssituation, wurden die Ölpreise im gestrigen Handelsverlauf durch mehrere Meldungen belastet.

Die vom DOE (Departement of Energy, Amerikanisches Energieministerium) veröffentlichten Daten zur Entwicklung der amerikanischen Ölbestände zeigten einen massiven Anstieg der Produktvorräte. Die Gesamtnachfrage über alle Produkte hinweg ist in der Berichtswoche um etwa zehn Prozent eingebrochen.

Beim Rohöl kann es beispielsweise durch verzögerte Importe zu Bestandsverschiebungen kommen. Bei den Produkten ist eine fehlende Nachfrage aber ein tatsächliches Minus an Verbrauch. Fehlt der Konsum in einer Woche da beispielsweise weniger Auto gefahren wurde, wird in der Folgewoche nicht doppelt so viel gefahren.

Der Einfluss der gestiegenen Produktbestände bzw. verlorenen Nachfrage ist daher besonders groß. Einen ebenso großen Einfluss hat der in den Daten gemeldete Anstieg der amerikanischen Ölförderung.

Die Zunahme der amerikanischen Ölförderung durch Fördermethoden wie Fracking gilt als einer der hauptsächlichen Auslöser für den Verfall der Ölpreise. Daher betrachtet man am Ölmarkt einen signifikanten Rückgang der US Ölförderung als Voraussetzung für wieder steigende Ölpreise. Dieser tritt aber bisher nicht in der erwarteten Größenordnung ein.

Zu dem reichlich vorhandenen Angebot, spricht derzeit auch die Entwicklung der Ölnachfrage nicht für einen ausgeglichenen Markt. Die Weltbank hat die Wachstumsprognose für dieses Jahr nach unten korrigiert.

Die größten Korrekturen betreffen dabei die Schwellenländer. Diese sind in der Vergangenheit für einen großen Teil des Zuwachses bei der Ölnachfrage verantwortlich gewesen. Mit einem geringeren Wirtschaftswachstum geht auch ein geringerer Anstieg der Ölnachfrage einher.

Der größte Wachstumsmarkt der letzten Jahre war dabei China. Nach der Prognose der Weltbank soll die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr „nur“ um 6,7 Prozent wachsen, das geringste Wachstum seit 15 Jahren. Der Kurseinbruch an den chinesischen Aktienmärkten beeinflusst daher auch die aktuelle Ölpreisentwicklung.

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs konnte sich wieder stabilisieren. Ein Euro ist derzeit 1,085 US-Dollar wert, fast ein Cent mehr als am Vortag. Ursächlich für den Auftrieb ist laut Analysten ebenfalls der Börsencrash in China.

Die wachsenden Sorgen um die chinesische Wirtschaftsleistung schwächen den US-Dollar. Mit der auch global schwächer erwarteten konjunkturellen Entwicklung wird es unwahrscheinlicher, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins in dem Umfang erhöht, wie bisher von vielen Analysten erwartet.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durschnitt weniger als 43 Cent pro Liter Heizöl. Der Preisverfall am Ölmarkt in Verbindung mit dem festeren Eurokurs sorgen heute für Preisnachlässe von bis zu zwei Cent pro Liter Heizöl.

In einigen Regionen nähert sich der Heizölpreis bereits der 40 Cent Marke. Nach dem Ausbruch der Ölpreise aus der Handelsspanne der letzten Wochen könnten in den kommenden Tagen weitere Tiefststände erreicht werden.

Angesichts der kalten Temperaturen und der saisonal hohen Heizöl-Nachfrage im Januar ist jedoch auch mit zunehmend längeren Lieferzeiten zu rechnen. Sehr kurzfristige Lieferzeiten sind wie Notlieferungen für Kaltsteher in vielen Regionen schon jetzt nur über eine telefonische Absprache und individuelle Prüfung möglich.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen.