Ölpreise fallen weiter

14. Dezember 2015,

Heizoelpreis sinkt 14-12-2015

Die Ölpreise sind am Freitag weiter gefallen. Auch der letzte aktuelle Monatsbericht der IEA bestätigte das Bild der akuten Überversorgung in Kombination mit zunehmend knappen Lagerkapazitäten. Der Heizölpreis wird heute erneut deutlich sinken.

Ölpreisentwicklung

Der europäische Ölpreis-Index Brent notiert aktuell bei 37,73 US-Dollar pro Barrel. Das sind fünf Dollar weniger als letzten Montag, also ein Preisverfall von über zehn Prozent innerhalb von einer Woche.

Die für den inländischen Heizölpreis entscheidende Notierung von ICE Gasoil liegt derzeit bei 341,25 US-Dollar pro Tonne und damit über 50 Dollar unter dem Kurs von vor einer Woche. Ein Preisverfall von fast 15 Prozent.

Die Gasoil Notierung bildet vereinfacht dargestellt den Preis für Destillate ab, also Heizöl und Diesel. Durch den vergleichsweise milden Winter in Europa und Nordamerika ist insbesondere die Heizöl-Nachfrage global betrachtet äußerst schwach.

Die Benzin-Nachfrage ist dagegen überdurchschnittlich hoch und die Raffinerien verdienen mit dem Produkt eine gute Marge. Die Produktion wird entsprechend hoch gehalten. Dabei kann man im Raffinerie-Prozess jedoch nicht vermeiden, dass gleichzeitig auch große Mengen Destillate hergestellt werden.

Die geringere Nachfrage in Kombination mit fehlenden Lagerkapazitäten erhöht den Verkaufsdruck bei Gasoil. An der Tankstelle erkennt man die unterschiedliche Entwicklung der Produkt-Notierungen daran, dass der Preisabstand zwischen dem Liter Diesel und Benzin steigt.

Am Freitag veröffentlichte die IEA (Internation Energy Agency) ihren aktuellen Monatsbericht. Dieser bestätigte im Großen und Ganzen die in den vorherigen Monatsberichten von OPEC und EIA (Amt für Energiestatistik im Energieministerium der Vereinigten Staaten) beschriebene Marktlage.

Die IEA warnt insbesondere vor weiter steigenden Lagerbeständen, da die Nachfrage im kommenden Jahr deutlich langsamer  wachsen werde als in 2015 und mit dem zusätzlichen Ölexporten aus dem Iran zu rechnen sei. Dadurch werden die globalen Ölvorräte auch in 2016 weiter zunehmen.

Seit letztem Sommer wird mehr Öl produziert, als die Welt verbraucht. Das überschüssige Öl muss eingelagert werden. Die Lagerbestände in Westeuropa sollen zu 97% ausgelastet sein und auch in den USA haben die Gesamtbestände (Rohöl und Produkte) ein absolutes Rekordhoch erreicht. Wenn die Lager voll sind, muss die Produktion möglichst kurzfristig durch Preisnachlässe vermarktet werden. Im Moment spricht daher wenig für einen Anstieg der Ölpreise.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 15.12.2015

  • Ansprache EZB Präsident Mario Draghi
  • Bruttoinlandsprodukt Eurozone

Dienstag, 15.12.2015

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)
  • Verbraucherpreis-Index USA

Mittwoch, 16.12.2015

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)
  • Verbraucherpreis-Index Eurozone
  • Fed Zinssatzentscheidung und Pressekonferenz

Freitag, 18.12.2015

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Ein Euro ist momentan 1,062 US Dollar wert. In dieser Woche steht den Finanzmärkten ein Ereignis von womöglich historischer Tragweite bevor. Am Mittwoch wir die amerikanische Notenbank Fed ihre Zinssatzentscheidung treffen.

Der überwiegende Teil der Analysten rechnet damit, dass die Fed ihre Nullzinspolitik beendet, die seit der Finanzkrise im Jahr 2008 praktiziert wurde. Eine Anhebung des Leitzinses würde den US-Dollar stützen und das in Dollar gehandelte Öl für Investoren außerhalb der USA damit verteuern. Das könnte die Ölpreise zusätzlich belasten.

Heizölpreisentwicklung

Der durchschnittliche Heizölpreis wird zum Wochenstart unter 45 Cent pro Liter Heizöl sinken. Im Moment spricht wenig für steigende Heizölpreise. Im Gegenteil, wenn die Ölbestände diesseits und jenseits des Atlantiks weiter steigen, geht es möglicherweise sogar noch einen Tick abwärts.

Wer noch genügend Heizöl im Tank hat und auf noch günstigere Heizölpreise spekulieren möchte, sollte unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung nutzen oder einen Wunschpreis anlegen. So können Sie auch von kurzfristigen Preisrückgängen profitieren und Heizöl günstiger bestellen. Die Auf- und Abwärtsentwicklungen der Ölpreise in den vergangenen Monaten zeigen, dass sich auch innerhalb einer Woche ein erhebliches Sparpotenzial beim Heizölkauf bieten kann.