Ölpreise geben nach: Markt nimmt Nachfrageentwicklung in den Blick

5. Dezember 2017, Nicola Bergau

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Ohne klare Neuigkeiten ging es mit den Ölpreisen gestern abwärts. Der Markt beginnt die aktuelle und mittelfristige Nachfrage zu prognostizieren. Auch wenn hierzulande der Winter schon mehr als in den Startlöchern steht, bleibt die Nachfrage global hinter den Erwartungen zurück. Heizöl günstiger.

Ölpreisentwicklung

Nachdem die gesamte Börsenwelt wochenlang auf das OPEC-Treffen hingefiebert hat, hat sich der Markt nach vergangenem Donnerstag merklich beruhigt. Es gibt kaum neue Impulse in Form von harten News, sodass Händler gestern eher zu Gewinnmitnahmen tendierten und so die Ölpreise nach unten schickten.

In einer solchen Nachrichtenlage verlegen sich Analysten meist aufs Prognostizieren und gestern war es vor allem die Nachfrage-, und damit die Preisentwicklung, die im Mittelpunkt stand.

Hier bleibt die Realität momentan hinter den Erwartungen zurück, was vor allem daran liegt, dass das Winterwetter gerade auf dem großen Markt USA momentan sehr mild ist. Davon profitieren Heizölkäufer hierzulande natürlich, obwohl hier der Winter bereits mehr als erste Vorboten schickt.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 62,38 US-Dollar. Der Startpreis von Montag lag noch über 63 Dollar. Der Schlusspreis für Montag wurde bei 62,45 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 552,50 US-Dollar, genau 11 Dollar unter dem Montagsstart. Der Schlusspreis am Montag betrug 554,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Wie üblich lässt sich die momentane Preissituation und Stimmungslage am Markt besonders am Gasoil-Preis ablesen. Und hier ist die Richtung heute Morgen sehr eindeutig, wenn auch nicht außergewöhnlich steil.

ICE Gasoil als für unsere Kunden wichtiger Heizölpreis-Indikator zeigt außerdem einen kleinen Widerspruch, der (fast) typisch für die Wintersaison ist: Obwohl die nördliche Hemisphäre nun in die Heizphase eintritt und so mehr Heizöl verbraucht, sinkt die Nachfrage nach Ölprodukten insgesamt.

Das liegt vor allem daran, dass gerade die südlicheren Länder einen signifikant höheren Verbrauch im Sommer haben. Hier sind Klimaanlagen im Dauerbetrieb und überall verbreitet, Großbaustellen fragen sehr viel Diesel nach und Benzin zur Fortbewegung steht dann im Mittelpunkt. Sobald die Temperaturen fallen, lässt die Nachfrage in Ländern wie den Golfstaaten deutlich nach. Ein ähnliches Bild gilt auch für den großen Markt USA, der im Sommer teilweise ähnliche Temperaturen wie auf der südlichen Halbkugel erreicht.

Normalerweise steigt dafür in den USA gen Winter vor allem die Nachfrage nach Heizöl, allerdings sind die Temperaturen dort bisher überaus mild. Darum fällt dieses wichtige ausgleichende Element momentan weg, sodass die Winternachfrage insgesamt stärker hinter den Erwartungen zurückbleibt.

Das ist natürlich eine gute Nachricht für Heizölkäufer hierzulande, zumal sich in diesem Jahr laut mehrerer Wetterprognosen ein „echter“ Winter in Europa ankündigt. Dennoch heißt das nicht, dass die Prognosen, wonach die Ölpreise demnächst aufgrund der günstigen Witterungen auf den wichtigsten Märkten noch weiter fallen, stimmen müssen.

Schließlich gibt es kaum etwas Unvorhersehbareres als das Wetter. Daneben wird der inländische Heizölpreis auch noch von anderen Faktoren beeinflusst, die sich ebenfalls jederzeit ändern können. Dazu gehört in erster Linie der Eurokurs. Doch auch die Verfügbarkeiten auf dem europäischen Markt sowie die Nachfrage innerhalb des Marktes können sich schnell ändern und damit Heizöl im Winter verteuern.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung bewegt sich momentan kaum. Sie pendelt eher zwischen engen Hochs und Tiefs. Am Morgen stand der Euro bei 1,1859 US-Dollar, die EZB legte den Referenzpreis am Montag auf 1,1865 US-Dollar fest.

Interessanterweise gäbe es momentan reichlich Bewegungspotential in Form von News an den Devisenmärkten, doch die Kurse zeigen sich relativ unbeeindruckt. In den USA nimmt die Steuerreform Trumps Gestalt an, gleichzeitig hat auch dessen Einreisestopp vor dem Supreme Court eine Bestätigung erhalten. Auf der anderen Seite könnte es neue Entwicklungen in der Russland-Affäre geben, die den Präsidenten in Bedrängnis bringen.

In Europa formiert sich unterdessen Widerstand gegen den Plan, die Währungsunion zu vertiefen. Angesichts etwa der Brexit-Probleme scheint dies auch nachvollziehbar.

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen ist die Situation für inländische Heizölkäufer günstig: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,48 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 61,26 Cent.

Mit diesem Preisniveau ist es heute Morgen eine gute Entscheidung, den Heizölkauf in Auftrag zu geben. Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung im weiteren Verlauf der Woche vorherzusagen, doch so konstant ruhig wird es sicher nicht bleiben.

Es klang bereits an, dass der inländische Markt trotz aller globalen Faktoren auch noch von eigenen Voraussetzungen bestimmt ist, die das Preisniveau schnell wieder nach oben treiben können. Dabei stehen sowohl der Euro als auch die definitiv steigende Nachfrage aufgrund des Winterbeginns im Fokus. Auch die Feiertage darf man hier nicht außer Acht lassen. Zudem haben die vergangenen Monate gezeigt, dass immer wieder Unvorhergesehenes alle Prognosen über den Haufen werfen kann.

Mit dem heutigen Kauf sichern Sie sich daher ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.