Der Heizölpreis am Dienstag: Ölpreise geben nach, Heizöl günstiger

26. Februar 2019, Nicola Bergau

Heizöl am Dienstag günstiger

US-Präsident Donald Trump wandte sich in einem Tweet erneut an die OPEC – und verlangte, sie solle sich „entspannen“ und es „immer mit der Ruhe angehen lassen“. Diese ungewohnt sanften Worte sorgten trotzdem für Abwärtsbewegungen bei den Ölpreisen. Heizöl ist heute günstiger.

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Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • Trump klagt OPEC-Kürzungen in Tweet an
  • Analysten uneins über Preisentwicklung
  • Warten auf Ergebnis in Nigeria-Wahl
  • Venezuela-Nachbarn beraten sich mit USA
  • Brent bei 64,73 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 606,25 US-Dollar
  • Euro bei 1,1356 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 70,17 Euro / 100L


Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Hoffnung auf Lösung des Handelsstreits zwischen USA und China
 OPEC-Förderkürzung übererfüllt
 Abschaltung Safaniyah-Ölfeld im arabischen Golf
 Revolution in Venezuela und Verschärfung der US-Sanktionen
 Mögliche Anschläge auf Öl-Industrie Nigerias und Venezuelas
 Saudi-Arabien plant weitere Kürzungen
 IEA sieht Möglichkeit für ausbalancierten Markt 2019
 Russland verspricht volle Umsetzung der OPEC+ Kürzungen bis April

Saudi-Arabien und Kuwait wollen Ölförderung in neutraler Zone wieder aufnehmen
 OPEC-, EIA- und IEA-Monatsbericht
 US-NOPEC-Gesetzgebung in Vorbereitung
 China will heimische Ölwirtschaft ausbauen
 Russland und OPEC wollen Allianz stärken

Brasilien weitet Ölproduktion aus
 Kanada weitet Ölproduktion nach Kürzungen wieder aus
 OPEC+ Kürzungen bisher nicht vollständig umgesetzt
 Chinesische Wirtschaft verliert immer weiter an Kraft
 USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit


Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 64,73 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 66,93 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 64,76 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 606,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 622,00 US-Dollar, der Schlusspreis bei 622,00 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 26.02.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.


Die Preisentwicklung im Überblick

„Relax“ und „take it easy” sind zwei Ansagen, die die Welt eher aus der Popmusik kennt – nicht vom bekanntermaßen Twitter- und streitfreudigen US-Präsidenten. Doch Trump nutzte gestern genau diese Begriffe, um sich erneut an die OPEC zu wenden. Hinter diesen sanfteren Tönen steht jedoch eine klare Drohung: Wenn die OPEC weiterhin mit drastischen Kürzungen den Ölpreis künstlich hochhält, ist der „No Oil Producing and Exporting Cartels Act“ (NOPEC) schneller als Gesetz durch den Kongress geschickt, als es dem Ölkartell lieb sein könnte. Dann wären die USA in der Lage, kartellrechtlich gegen die OPEC vorzugehen.

Ansonsten war der Handelstag gestern wiederum ausnehmend ruhig, auch wenn Trumps Tweet genug Durchschlagskraft hatte, um Gewinnmitnahmen und damit Preisabrutsche bei den Ölkursen auszulösen. Die Ruhe reichte auch aus, um einmal mehr den Analysten Raum zu verschaffen, die sich erwartungsgemäß uneins zur Preisentwicklung sind. Die einen sehen 70 bis 75 Dollar für ein Barrel Brent als realistisch an, Goldman Sachs hält an der 60-Dollarmarke fest.

Immer noch wartet der Ölmarkt unter anderem auf ein nachweisbares Ergebnis in der Nigeria-Wahl. Außerdem sind die Nachbarstaaten Venezuelas mit US-Vize Mike Pence zu einem Beratungstreffen zusammengekommen. Hier wurden Optionen zum weiteren Vorgehen gegen den derzeitigen Machthaber Maduro durchgesprochen. Doch auch hier gab es keine eindeutigen Signale.

Mit einem zaghaft gestiegenen Eurokurs setzt der inländische Heizölpreis die heutigen Nachlässe der Ölkurse in einem gefälligeren Preisniveau für Heizölkäufer um. Das sollten Sie sich dringend zunutze machen – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Denn die Stimmung wird besser, die Versorgungslage wird immer noch als knapp eingeschätzt. Darum sollten Sie den Heizölkauf schnell auslösen, um sich vor unangenehm teuren Überraschungen zu schützen.


Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1356 US-Dollar, am Freitag waren es 1,1349 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde bei 1,1355 US-Dollar festgesetzt.

Seinen zaghaften Anstieg verdankt der Eurokurs den Entspannungssignalen im Handelsstreit zwischen USA und China. Wie andere Währungen profitiert er dabei von grundsätzlich sonnigeren Aussichten für die Weltkonjunktur, die Anleger wieder zu aktiveren Investitionen außerhalb der sicheren Leitwährungen verleitet.

Zudem wurde Italiens Kreditwürdigkeit trotz Haushaltsproblemen nicht herabgestuft, obwohl die Ratingagentur dieses Damoklesschwert weiterhin über dem Land hält.

All dies ändert jedoch nichts daran, dass der Kurs nun schon seit fast einer Woche verdächtig ruhig bleibt und sich trotz weltpolitischer Situationen nur minimal bewegt. Dies kann auch als Abwarten interpretiert werden, wie sich die politischen Brandherde und die Konjunktur in der nächsten Zeit entwickeln werden.


Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • Trump bringt NOPEC erneut ins Spiel
  • Venezuela-Nachbarn treffen sich zu Krisengesprächen mit USA


Trump twittert gegen die OPEC

November, September, Juli 2018 – die Ölpreise im vergangenen Jahr wurden ein ums andere Mal von Trumps Tweets gegen die OPEC beeinflusst. Der Tenor ist immer gleich: Das Kartell solle seine künstliche Preislenkung abstellen und die Ölpreise nicht im Schwitzkasten halten.

Insbesondere die Juli-Tweets hatten damals eine Kettenreaktion ausgelöst: Die Tweets zusammen mit den befürchteten harten Iran-Sanktionen hatten dafür gesorgt, dass die OPEC in aller Hast die Förderhähne aufdrehte um so der Versorgungsknappheit entgegen zu wirken. Dann hatten die USA allerdings zahlreiche Ausnahmen auf die Iran-Sanktionen gewährt und damit diesen Preisfaktor praktisch obsolet gemacht. Die Ölpreise fielen daraufhin deutlich, die OPEC hatte das Nachsehen und musste schnell mit erneuten Förderkürzungen reagieren.

Diese Kürzungen fallen nun – insbesondere in Saudi-Arabien – für den Präsidenten wiederum zu drastisch aus. Er appellierte gestern: „Oil prices getting too high. OPEC, please relax and take it easy. World cannot take a price hike - fragile!“

Dieser Appell war ungewöhnlich freundlich für Trump. Doch die OPEC (und der Markt) weiß genau, worauf es dem Präsidenten ankommt. Denn er hat mit dem sogenannten „No Oil Producing and Exporting Cartels Act“ (NOPEC) ein durchaus schlagendes Argument in der Hand.

Bekäme NOPEC in den USA Gesetz, könnte der Staat die OPEC auf kartellrechtlicher Ebene verklagen und damit die staatliche Immunität der Kartellmitglieder zumindest auf dieser Ebene aufheben. NOPEC ist kein Kind Trumps, sondern wurde bereits im Jahr 2000 erstmals in den Kongress eingebracht – und seitdem immer wieder abgelehnt.

Denn die Ölindustrie hat natürlich etwas dagegen, nicht zuletzt, weil damit auch die Verkaufspreise für die heimischen Ölproduzenten sinken würden.  Harte Lobbyarbeit und politische Bedenken zu Domino-Effekten aus der teilweisen Aufhebung der Immunität waren wichtige Argumente.

Doch momentan nimmt die Zustimmung zu NOPEC im Kongress immer weiter zu. Das ist allerdings, wie ein Blick in die Geschichte zeigt, noch keine Garantie für eine Gesetzwerdung. Die Zustimmungsraten haben sich immer mal wieder verschoben. Und das aktuelle Preisniveau liegt auch weit unter den jüngsten Höchstständen von Oktober 2018.

Dennoch ist es ganz auf Trumps Linie, sich immer mal wieder zur OPEC über Twitter zu äußern – weiß er doch, dass diese Appelle durchaus langfristige Folgen haben können. Der Stunt, mit dem er im Juli 2018 den Preisrutsch anschob, wird zwar sicher kein zweites Mal funktionieren. Doch hat Trump mit Twitter eben auch ein mächtiges PR-Tool für sich eingenommen, das die Vorzeichen für NOPEC verschiebt.


Beratungen zu Venezuela

Nach erneuten Ausschreitungen am Wochenende in Venezuela kamen 13 lateinamerikanische Staaten, die USA, Kanada sowie der venezolanische Oppositionsführer Juan Guaidó zu Beratungen in Bogotá zusammen. Dort beratschlagte die sogenannte Lima-Gruppe, wie sich das Land von Präsident Maduro und seiner autokratischen Regierungsführung befreien könne. Gewalt wurde praktisch einstimmig ausgeschlossen, weitere Sanktionen und Einschränkungen für die herrschende Klasse sei der gangbarere Weg.

Die USA mussten erst davon überzeugt werden, dass ein militärisches Eingreifen absolut nicht sinnvoll wäre. Diese bevorzugte Option Washingtons hatte schon in der Vergangenheit mehrfach für langfristige Destabilisierungen in unterschiedlichen lateinamerikanischen Staaten gesorgt.

Allerdings gibt es kein alternatives Patentrezept, dass Maduro vom Thron stürzen könne. Wie das Festhalten des Autokraten an der Macht zeigt – trotz US-Sanktionen und internationaler Ächtung – hat das Regime noch einen langen Atem.

Die Ölindustrie sieht sich in diesem Zusammenhang immer weiter bedroht. Denn Ausschreitungen, fehlende Lösungen und das Agieren der Machthaber mit dem Rücken zur Wand treibt die Produktionsquoten immer weiter nach unten – die Exportquoten sind bereits dramatisch eingebrochen.


Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 70,17 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 70,92 Cent.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Nico Bergau - Leiter Onlinehandel

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