Ölpreise im Aufwind – Euro etwas schwächer

24. Mai 2017,

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Abbau von Rohölbeständen in den USA. Irak äußert sich positiv zu einer Verlängerung des OPEC-Deals um weitere neun Monate. USA erwägt Verkauf strategischer Ölreserven. Euro fällt unter 1,12 US-Dollar.

Ölpreisentwicklung

Der Handel am Dienstag war vor allem von Mitnahmeeffekten gekennzeichnet. Dies sorgte bis zum frühen Nachmittag des Handelstages für Preisabschläge. Insgesamt stand das Geschehen an den Handelsplätzen ganz im Zeichen des OPEC-Gipfels am Donnerstag in Wien. So sorgte am Dienstagnachmittag vor allem eine Meldung für Entspannung. Danach konnte Saudi Arabien dem Irak bereits im Vorfeld des OPEC-Treffens die Zustimmung zur Förderquotenverlängerung um weitere neun Monate abringen. Am Montag sorgte die Meldungen für Verunsicherung, nach denen der Irak eine Verlängerung für maximal neun Monate anstrebt.  

Im Zusammenspiel mit positiven Signalen aus den Daten des wöchentlichen Berichts des American Petroleum Institute (API), entspannten sich zum Handelsschluss die Preise und gingen durchweg mit Gewinnen aus dem Handelstag.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Ein Barrel der europäischen Ölsorte Brent kostet am Mittwochmorgen 54,16 US-Dollar. Der Schlusspreis am Dienstag lag auf gleichem Niveau bei 54,15 US-Dollar. Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis ICE Gasoil, notiert heute Morgen bei 479,50 US-Dollar für die Lieferung im Juni und damit ebenfalls auf dem Niveau des Schlusspreises vom Montag (479,00 US-Dollar).

OPEC-Gipfeltreffen: Irak wieder auf Linie

Am morgigen Donnerstag findet das von den Märkten lang erwartete OPEC-Gipfeltreffen in Wien statt. Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und eine Vielzahl von Partnerstaaten verhandeln dabei über die Details einer Fortsetzung der im November des letzten Jahres beschlossenen Förderquoten. Die bisherige Einigung läuft Ende Juni diesen Jahres aus.

Mit den Förderquoten verfolgen die OPEC und Ihre Partner eine Stabilisierung der Ölpreise, welche seit Mitte 2014 (Brent: 110 US-Dollar) bis zum Jahresanfang 2016 (Brent: 30 US-Dollar) um mehr als 70% gefallen sind. Auslöser dieser Entwicklung war neben der schwachen Nachfrage am Weltmarkt vor allem das Überangebot an Rohöl und Öl-Produkten. Mit der Deckelung der Förderung seit November des letzten Jahres, konnten sich die Preise der wichtigsten Rohölsorten auf einem stabilen Niveau halten. Eine Fortsetzung des Abkommens galt daher nach weitläufiger Meinung als wahrscheinlich.

So verdichteten sich in den vergangenen Wochen die Zeichen auf eine Verlängerung des Deals. Umso näher der Gipfeltermin rückte, umso mehr häuften sich auch die öffentlichen Bekundungen der Mitglieds- und Partnerstaaten für die Bereitschaft einer Verlängerung. Vor allem Saudi Arabien, die wohl dominierenste Kraft innerhalb des Kartells, gleichzeitig auch wichtigster Fürsprecher des Abkommens, trat in den vergangenen Wochen mit jedem Mitglied in Vorverhandlungen. So konnte schon vor Tagen eine Fortführung des Abkommens mit einer Laufzeit von weiteren neun Monaten verkündet werden.

Am Montag sorgte dann plötzlich der zweitgrößte Ölproduzent innerhalb der OPEC für Verunsicherung. Danach sprach sich der Irak lediglich für eine Produktionskürzung von maximal sechs Monaten aus. Dieses Gebaren hätte das Potenzial gehabt den Gipfel doch noch mit einem unsicheren Ausgang zu versehen, da alle Entscheidungen einstimmig getroffen werden müssen.

Der saudische Ölminister nahm sich der Sache nun selbst an und reiste persönlich nach Bagdad. Wie es scheint konnte er die irakische Regierung vom Sinn einer längeren Periode der Förderkürzungen überzeugen. Am Dienstagnachmittag sorgte die Meldung umgehend für ein Aufatmen an den Märkten. Nun sollte einer Einigung nichts mehr im Weg stehen und es kann auf einen poitiven Ausgang des Gipfels gehoft werden.  

Abbau der US-Rohölbestände nach API

Der Bericht des American Petroleum Institute für diese Woche entspricht weitestgehend den Erwartungen der Händler. So konnten die Bestände an Rohöl im US-Markt um 1,5 Millionen Barrel, die Bestände an Destillaten wie Diesel und Heizöl sogar um fast 2 Millionen Barrel abgebaut werden. Die Abbauten bei Benzin übertrifft die Erwartung eine Bestandsabbaus von einer Million Barrel um weitere 2,2 Millionen Barrel. Insgesamt konnte damit ein Rückgang um 3,2 Millionen Barrel verzeichnet werden. Gleichzeitig nimmt die ohnehin schon hohe Raffinerieauslastung leicht zu.

Nach anfänglichen Verzögerungen in diesem Jahr, hat die Nachfrage nun ihr saisonbedingtes höheres Niveau als im Vergleich zu den Wintermonaten erreicht. Erfahrungsgemäß sollte sich dieses hohe Niveau über die Sommermonate halten. Aus den Erfahrungen der vergangenen Berichtswochen kann allerdings angemerkt werden, dass die API-Zahlen alles andere als richtungsweisend sein können. Die weitaus umfassenderen Daten des Berichts des Department of Energy, hatten die API-Zahlen allzu oft nahezu revidiert. Der DoE-Bericht für diese Woche wird heute Abend veröffentlicht.

USA: Verkauf der strategischen Ölreserven

Mit dem US-Administrationswechsel zum Beginn des Jahres sollten zahlreiche Reformen im Land durchgeführt werden. Kritiker verwiesen immer wieder auf fehlende Haushaltsmittel und damit auf ein fehlendes Finanzierungskonzept für die kostspieligen Reformen. Nun schafft die Trump-Administration Fakten: In den nächsten Jahren sollen die strategischen Öl-Reserven um bis zu 50% gesenkt und verkauft werden. Damit sollen Einnahmen in einer Höhe von 16,5 Milliarden Dollar erzielt werden.

Die USA haben mit einer Menge von nahezu 670 Millionen Barrel die größte strategische Öl-Reserve der Welt. Dies übertrifft die vorgeschriebenen Mindestreserven der IEA (International Energy Agency) bei weitem, so dass dem Verkauf nichts im Wege steht.

Die Auswirkung auf die Märkte wird als verhalten bewertet, da der Verkauf erst Ende des Jahres 2018 beginnen soll. Als Zeitraum für den Abbau der Reserven wird ein Zeitraum von 10 Jahren angegeben. Die Märkte haben also genug Zeit sich auf die Mehrmenge von ca. 3 Millionen Barrel pro Monat einzustellen.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro gibt bereits am Dienstagnachmittag nach und fällt wieder unter die 1,12 US-Dollar-Marke. Am Mittwochmorgen liegt der Kurs bei 1,1185 US-Dollar und damit unwesentlich über dem Schlusspreis vom Dienstag mit 1,1184 US-Dollar. Der EZB-Referenzpreis vom Dienstag lieg noch über diesem Niveau bei 1,1215 US-Dollar.

Der Grund für das Abschwächen des Euro liegt vor allem in einer Stärkung des Dollars. Dieser zog im Verlauf des gestrigen Handelstages an, da einige Marktteilnehmer von der US-Notenbank ein Richtungswechsel in der Geldpolitik erwartet hatten. Dies hat sich allerdings als sprichwörtliche Luftnummer erwiesen, da nach einer Sitzung der Notenbank keine neuen Erkenntnisse über eine Abkehr der Niedrigzins-Politik vernommen werden konnte. Dennoch könnte der Euro weiter unter leichten Druck geraten, da bei seinem aktuellen Niveau weitere Gewinnmitnahmen nicht auszuschließen sind.

Heizölpreisentwicklung

Steigende Rohölpreise und ein schwächerer Eurokurs sorgen heute für ein höheren Heizölpreis. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 57,34 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 56,67 Cent.

Heute ist der richtige Zeitpunkt für den Heizölkauf, denn die Preissteigerung könnte sich mit Blick auf die OPEC-Verhandlungen weiter fortsetzen.

Mit einem baldigen Heizölkauf machen Sie sich komplett unabhängig von den Entwicklungen in den nächsten Tagen und Wochen und können die weitere Entwicklung an den Ölmärkten entspannt aus Beobachtersicht an sich vorbeiziehen lassen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie heizöl auf raten kaufen oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Wir wünschen allen Lesern und Kunden einen erholsamen und sonnigen Feiertag. Am Freitag können Sie Ihre TOTAL Heizölnews mit den neuesten Meldungen an dieser Stelle wieder lesen. 

 

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