Ölpreise im Plus – US-Bestände rückläufig

22. November 2017, Peter Dudda

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Die Kurse an den Öl-Börsen bewegten sich am Dienstag in einer engen Spanne Auf und Ab und endeten schließlich auf ihrem Ausgangsniveau. Zum Mittwochmorgen sorgt die Meldung erheblich gesunkener US-Bestände allerdings für Preissteigerungen. Der Euro bleibt stabil. Heizöl heute etwas teurer.

Ölpreisentwicklung

Der Dienstagvormittag war an den Handelsplätzen entgegen aller Annahmen von einer unerwarteten Aufwärtsbewegung geprägt. Bereits zum Mittag setzte sich allerdings eine Gegenbewegung durch und die Kurse kehrten auf ihre Ausgangsniveaus vom Morgen zurück. Erst zum späten Nachmittag setzte abermals eine Aufwärtsbewegung ein. Der Grund waren wohl schlichtweg automatische, sogenannte technische Käufe. Doch auch diese Entwicklung hielt nicht lange an und innerhalb einer Stunde waren die Niveaus vom Dienstagmorgen wieder erreicht. 

Bis zum späten Handel blieb es weitestgehend ruhig, wenn auch die Kurse eine leichte Tendenz nach oben hatten. Alle relevanten Kurse beendeten den Handel im Bereich ihrer Tagesstartniveaus.

Zur Öffnung der ersten Handelsplätze in der Nacht, sorgte der gestern erst spät veröffentlichte Wochenbericht des American Petroleum Institute (API) für einen kleinen Sprung der Kurse nach oben. Die Daten weisen einen unerwartet hohen Bestandsrückgang von Öl und Ölprodukten im US-Markt aus und stützen damit die Preise.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent  notiert zum Mittwochmorgen bei 63,10 US-Dollar und kostet damit etwa einen Dollar mehr als noch am Vortag. Der Schlusspreis vom Dienstag lag bei 62,57 US-Dollar. Zum Wochenstart kostete ein Barrel noch 62,72 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, steht am Mittwochmorgen bei 564,25 US-Dollar für die Lieferung im Dezember. Zum Handelsschluss am Dienstag kostete eine Tonne noch 558,50 US-Dollar. Am Montagmorgen waren es noch 562,75 US-Dollar.

 Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Insgesamt zeigen die Zahlen dieser Woche deutlich auf, dass die Märkte trotz der kurzfristigen Preissteigerung heut Nacht, tendenziell eher in einer Art Warteposition verharren. Begründet ist dies vor allem in zwei Faktoren: In den USA steht das lange Thanks-Giving-Wochenende bevor. Die Handelsvolumen fallen im Vorfeld solcher Feiertage grundsätzlich schwächer aus. 

Der zweite, und wohl wesentlich wichtigere Faktor für das aktuelle Marktgebaren, ist das Abwarten der Händler auf die Ergebnisse des OPEC-Gipfels am 30 November. Bei dem Treffen geht es immerhin um nichts geringeres als die Verlängerung des OPEC-Förderkürzungsdeals über den März des nächsten Jahres hinaus. 

Der Deal gilt in Analystenkreisen als der zur Zeit wichtigste Faktor für die Ölpreisentwicklung. Spätestens mit der Verlängerung des Abkommens Anfang Dezember wird wohl wieder mehr Bewegung in die Märkte kommen. Ob diese Bewegung für Heizölverbraucher günstig ausfällt bleibt abzuwarten. Sie ist vor allem von den Verhandlungsergebnissen der am Deal beteiligten Parteien abhängig. 

Sollten die Erwartungen der Märkte nicht erfüllt werden können, kann es wie nach der ersten Verlängerung Ende Mai diesen Jahres, zu einer Talfahrt bei den Kursen kommen. Die Einigung im Mai stellte in der Marktwahrnehmung nur einen Minimalkonsens dar und löste Kursverluste um bis zu zwanzig Prozent aus. 

Die OPEC und ihre Deal-Partner waren allerdings nicht ganz unschuldig was dieses Thema betrifft. So schürten sie bereits lange im Vorfeld der Deal-Verlängerungsverhandlungen, teils rhetorisch überhöht, die hohen Erwartungen an den Handelsplätzen. Auch wenn insbesondere Saudi Arabien und Russland seit einigen Wochen bereits eine teils öffentliche Debatte über die Verlängerungskonditionen führen, ist diese Debatte im Vergleich zum April und Mai als einigermaßen zurückhaltend zu bewerten. Letztlich bleibt nichts anderes übrig als die Verhandlungen am 30. November abzuwarten. 

US-Bestände rückläufig 

Die US-Rohölbestände sind nach dem Bericht des American Petroleum Institute um etwas mehr als 6 Millionen Barrel im Vergleich zur Vorberichtswoche gesunken. Da nur ein Rückgang von etwas mehr als eine Million Barrel erwartet wurde, sorgten vor allem die erheblichen Abbauten an Rohöl für die Kurssteigerungen der letzten Nacht. 

Die Bestände an Destillaten, vornehmlich Diesel- und Heizölprodukte, sind erwartungsgemäß um etwas mehr als 1,5 Millionen Barrel zurückgegangen. Benzinprodukte verzeichnen hingegen einen leichten Aufbau um 100.000 Barrel, was saisonbedingt völlig normal ist.
Ausgehend von den gesunkenen Rohölbeständen ist die Meldung einer leicht gestiegenen US-Raffinerieauslastung durch API nicht verwunderlich. Steigt die Raffinierauslastung wird in der Konsequenz natürlich auch mehr Rohöl verarbeitet. 

Die API-Zahlen stehen wie jede Woche unter dem Vorbehalt der Daten des Department of Energy. Das DOE veröffentlicht ihren Bericht stets einen Tag nach API und greift auf eine breitere Datenbasis zurück und hat damit die API-Daten in der Vergangenheit immer wieder revidiert. Eine Bestätigung der API-Daten von heute Nacht könnte für heute Abend weitere Preissteigerungen bedeuten.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung startete mit 1,1735 US-Dollar und damit auf dem gleichen Niveau wie am Dienstagmorgen in den heutigen Handel. Zum Handelsschluss am Vortag stand der Euro bei 1,1733 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs am Montag auf 1,1718 US-Dollar fest.

Der Euro kommt seit Montag kaum von der Stelle. Die innenpolitischen Ereignisse in Deutschland belasteten die Kursentwicklung zwar leicht, ansonsten gibt es diese Woche aber bisher keine richtungsweisenden Zahlen die für Einfluss sorgen könnten. Weder aus der Eurozone, noch aus den USA. Auch für heute stehen keine relevanten Berichtsveröffentlichungen oder Gremientreffen mit Einflusspotenzial an.

Heizölpreisentwicklung

Heute Morgen ist die Situation bei den Heizölpreisen für unsere Kunden wie bereits beschrieben etwas ungünstiger: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,26 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 61,86 Cent.

Trotz des aktuell hohen Preisniveaus ist es nicht anzuraten mit dem baldigen Heizölkauf zu warten, insbesondere dann, wenn die Vorräte in Ihrem Tank zu Neige gehen. Die Entwicklungen an den Märkten werden mit Blick auf die letzte Woche sprunghafter und keiner kann mit Sicherheit voraus sagen wie die kurzfristige Preisentwicklung weiter von statten gehen wird – Konsolidierung hin oder her. Darüber hinaus sollten unsere Kunden bedenken, dass es jahreszeitbedingt zu längeren Lieferzeiten kommen kann.

Wenn Sie sich jetzt für den Heizölkauf entscheiden, machen Sie sich von den weiteren Entwicklungen unabhängig und sichern sich darüber hinaus ein immer noch annehmbares Preisniveau.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.