Heizölpreise: Ölpreise im Wartemodus, Euro schwächer

16. Mai 2018, Peter Dudda

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Nachdem die Heizölpreise zum Wochenstart deutlich angezogen haben, kann heute zumindest aus Richtung der Ölpreise wieder etwas Entwarnung gegeben werden – die Kurse treten auf der Stelle. Belastend wirkt ein schwächerer Euro. Erfahren Sie hier die Auswirkungen auf den aktuellen Heizölpreis.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • API-Prognose: US-Rohölbestände gestiegen, Benzin- und Dieselbestände rückläufig
  • Euro gibt abermals deutlich nach
  • Preistreibende Meldungen sind am Dienstag ausgeblieben: Ölpreise treten auf der Stelle
  • Heizöl wieder etwas günstiger
     

Wesentliche Einflussfaktoren auf die derzeitige Ölpreisentwicklung

 USA kündigen Iran-Atomabkommen auf
 Saudi Arabien strebt Preisniveau zwischen 80 und 100 US-Dollar an
 Venezuelas Ölproduktion stetig rückläufig
 OPEC-Monatsbericht: Nachfrageprognose positiv, OPEC-Ölproduktion stabil
 Gute Aussichten für globale Nachfrageentwicklung
 
 US-Bestandsdaten nach API mit unklarem Bild und neutraler Wirkung
US-Ölförderung steigt kontinuierlich
 USA: Schutzzölle könnten globales Wirtschaftswachstum bremsen
 Druck auf die OPEC-Förderkürzungen durch Iran-Sanktionen
 IEA: Warnungen vor zu hohen Ölpreisen

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 16.05.2018


Die europäische Referenzölsorte Brent notierte am Mittwochmorgen bei 78,23 US-Dollar, nahezu exakt genau auf dem gleichen Niveau wie am Dienstagmorgen. Am Montag lag der Kurs noch bei 76,71 US-Dollar, der Schlusspreis für Dienstag wurde bei 78,43 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 683,50 US-Dollarund hat sich damit ebenfalls so gut wie nicht von der Stelle im Vergleich zu gestern Morgen bewegt. Der Schlusspreis vom Dienstag wurde bei 687,75 US-Dollar festgelegt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Die knappe Versorgungslage im globalen Ölmarkt und die angespannte Situation im Nahen Osten, wo es zur Zeit gleich mehrere Konfliktherde gibt, bestimmen zur Zeit die Stimmung an den Ölmärkten. Trotz fehlender, neuer Impulse bewegten sich so auch am Dienstag die Kurse an den Märkten weiter nach oben. Die für die Bildung des Heizölpreises so wichtige Notierung ICE Gasoil, erreichte sogar neue Langzeithochs.

Mit der Öffnung der US-Amerikanischen Börsen sackten die Aktienkurse plötzlich auf breiter Front ein. Die Ölkurse zogen mit. Zusätzlich sorgte ein erstarkender US-Dollar für weiteren Druck auf die Ölpreise, denn ist der Dollar im Vergleich zu anderen Währungen im Aufwind, sorgt das für höhere Einkaufskosten für Abnehmer aus dem nicht US-Amerikanischen Währungsraum. Doch auch diese Phase war eigentlich nur ein kurzes Intermezzo, denn bis zum Abend zogen die Kurse wieder bis in den Bereich der am Vormittag markierten Tageshochs wieder an. Erst die US-Bestandsdaten (Detail weiter unten im Artikel) ließen die Kurse bis zum Handelsschluss wieder in den Bereich ihrer Tagestiefs fallen.

Heizölkunden sehen so im Vergleich zu Gestern keine Bewegung bei den Ölpreisen. Wehmutstropfen ist allerdings der Euro, der aufgrund des starken US-Dollars wieder kräftig an Wert verloren hat. In der Folge wird Heizöl abermals leicht teurer.

 

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung hat weiter nachgegeben und notiert am Mittwochmorgen bei 1,1840 US-Dollar. Gestern waren es noch 1,1927 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzpreis zuletzt am Dienstag noch auf 1,1883 US-Dollar fest.

Der Euro gerät zur Zeit nahezu unverschuldet in einen Abwärtssog, der vor allem durch eine allgemeine Dollarstärke verursacht wird. Im Vergleich zum US-Dollar geraten zur Zeit nahezu alle anderen Währungen unter Druck. Als Auslöser gelten wohl stark anziehende Marktzinsen für amerikanische Staatsanleihen und eine allgemein robuste US-Konjunktur.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

API-Bericht: US-Rohölbestand nimmt wieder zu

Woche für Woche geht der Blick vom Parkett der Öl-Börsen in Richtung der USA, wo stets am Dienstag und Mittwoch Zahlen zu der US-Ölmarktentwicklung veröffentlicht werden. Keine andere Öl-Fördernation der Welt geht so transparent und aktuell mit seinen Daten zum Energiemarkt um wie die USA. Da auch der US-Ölmarkt den gleichen globalen Impulsen und Faktoren unterliegt wie alle anderen Märkte in diesem Sektor auch, haben die wöchentlichen US-Daten eine entsprechende indikatorische Wirkung wenn es um die Einschätzung der globalen Marktentwicklung geht. 

In der letzten Woche konnten die US-Bestände unerwarteterweise erhebliche Abbauten verzeichnen. Da US-Präsident Trump am Dienstagabend letzter Woche den Ausstieg der USA aus dem internationalen Atom-Abkommen mit dem Iran verkündete, ging diese Meldung allerdings fast unter – zumindest wurde sie von den Märkten nicht in noch weiter steigende Preise umgesetzt, wie es unter normalen Umständen der Fall gewesen wäre.

Geht es nach dem American Petroleum Institute, sind die US-Rohölbestände in dieser Woche ziemlich deutlich gestiegen, bei den Produktkategorien sieht das Bild nicht so eindeutig aus.
 

Die API-Daten im Überblick

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Mit der Veröffentlichung der Daten gaben die Kurse an den Ölmärkten gestern Abend sofort nach. Verantwortlich dafür zeichnen vor allem die gesunkenen Rohölbestände, welche als Gradmesser für die globale Versorungslage gelten – und genau die ist bekanntermaßen zur Zeit ziemlich angespannt. Jede Nachricht die hier etwas entkräften kann, sorgt entsprechend für Entspannung bei den Preisen.

Im Gesamtüberblick entkräften allerdings die Bestandsrückgänge bei den Produktkategorien, so dass der API-Bericht insgesamt als eher neutral zu bewerten ist. Tiefere Daten zum aktuellen Geschehen am US-Ölmarkt liefert heute Abend der Bericht des Department of Energy. Er greift auf eine breitere Datenbasis zurück und hat API allzu oft schon revidiert.

 

Heizölpreisentwicklung

Ein abermals schwächerer Eurokurs und stabile Ölpreise sorgen heute im Umkehrschluss für nur leicht gestiegene Heizölpreise: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 71,18 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 71,10 Cent.

Mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenflaute und eventuell steigenden US-Rohölbeständen könnten die Ölpreise zu morgen weiter nachgeben. Sollte der Euro weiter schwächeln, könnten die Effekte allerdings auch wieder verpuffen. Machen Sie sich deshalb von der weiteren Entwicklung unabhängig und lösen Sie den Heizölkauf am Besten heute aus.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.