Ölpreise mit deutlicher Aufwärtsbewegung zum Wochenstart

6. November 2017, Peter Dudda

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Konflikte in Nigeria sowie ein Rückgang der US-Ölbohranlagen sorgen zum Wochenbeginn für deutlichen Rückenwind bei der Ölpreisentwicklung. Bereits zum frühen Montagmorgen zogen die Kurse nach Freitagabend abermals an und erreichen damit ihren höchsten Stand seit Sommer 2015. Heizöl heute teurer.

Ölpreisentwicklung

Die leicht nachgebenden Kurse vom Donnerstag hatten wie erwartet nur eine kurze Halbwertszeit. Nachdem die Ölpreise in den vergangenen Wochen unterm Strich nur die Richtung nach oben kannten, waren die durch Gewinnmitnahmen ausgelösten Tendenzen nach unten am Freitag bereits wieder Geschichte.

Vor allem zwei Meldungen bestimmten das Handelsgeschehen. So entflammt im nigerianischen ölreichen Niger-Delta ein Konflikt zwischen Rebellen und Regierungstruppen wieder neu auf und aus den USA stützt die Meldung weiter abnehmender US-Ölbohranlagen die aktuelle Kursentwicklung.

Der deutlichste Kurssprung nach oben setzte am Freitag allerdings erst zum sehr späten Handel, nach Schließung der europäischen Handelsplätze ein. Die Kurse zogen derart heftig an, dass Sie Ihre erst vor einigen Tagen erreichten Zwei-Jahreshöchststände durchbrachen und damit nunmehr die Höchststände seit Sommer 2015 erreichten.   

Doch es sind nicht diese Meldungen allein, welche für die jüngst weitergestiegenen Ölpreise verantwortlich sind. Es ist das gesamte Marktumfeld an sich, was die aktuelle Situation begünstigt. Vor allem die Maßnahmen der OPEC und ihrer Partner, die eigenen Fördermengen seit nunmehr einem Jahr zu deckeln, sorgt mehr und mehr für eine Verknappung von Öl am Weltmarkt. Bei einer über das Jahr betrachtet mehr als stabilen Nachfragesituation, begünstigt die künstlich herbeigeführte Verknappung natürlich eine höheres Preisniveau.

Für unsere Heizölkunden bleibt nur ein Trost: Höhere Ölpreise könnten die US-Ölförderung schneller als gedacht wieder in Fahrt bringen und darüber hinaus könnten auch einige OPEC-Mitglieder die höheren Preise für eine kurzfristige Ausweitung ihrer Produktion nutzen. Das laufende Jahr hat bereits mehrmals gezeigt, dass es um die Disziplin der Kartellsmitglieder bei höheren Preisen nicht immer zum Besten gestellt ist.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 62,70 US-Dollar. Am Freitag zur gleichen Zeit waren es mit 60,88 US-Dollar noch fast zwei US-Dollar weniger als zum aktuellen Wochenstart. Der Schlusspreis für Freitag lag bereits bei 60,62 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 559,00 US-Dollar. Am Morgen des letzten Handelstags der vergangenen Woche waren es noch 546,00 US-Dollar. Der Schlusspreis für Freitag betrug 544,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Konflikt in Nigeria bedroht Öl-Förderung

Bereits im letzten Jahr sorgten Auseinandersetzungen zwischen nigerianischen Rebellengruppen und Streitkräften der Regierung im Nigerdelta für einen erheblichen Rückgang der Ölproduktion. Insgesamt viel das landesweite Förderniveau von täglich 2,2 Millionen Barrel auf eine Million Barrel zurück. Vor allem Anschläge auf die Infrastruktur der Förder-, Transport- und Verarbeitungsanlagen der nigerianischen Öl-Industrie sorgten für langfristige Produktionsausfälle.

Im Frühherbst 2016 schlossen die Konfliktparteien einen Waffenstillstand. Über das Jahr 2017 konnte die Förderung zwar wieder auf ein tägliches Produktionsniveau von knapp 1,8 Millionen Barrel pro Tag angezogen werden, doch war das ursprüngliche Niveau damit noch lange nicht erreicht, wenn auch in Sichtweite.

Nun erfolgt vielleicht ein weiterer Rückschlag für die Öl-Industrie im bevölkerungsreichsten Land Afrikas. Die maßgebliche Rebellengruppe hat den Waffenstillstandsvertrag aufgekündigt und droht nun mit erneuten Anschlägen auf die nigerianische Öl-Industrie. Es bleibt nun abzuwarten, ob die nigerianische Regierung in der Lage ist erneute Verhandlungen aufzunehmen und damit das erneute Aufflammen des Konflikts eventuell noch abzuwenden.

US-Bohranlagen rückläufig

Nachdem die Anzahl aktiver US-Bohranlagen letzte Woche noch um eine Anlage zunahm, ist die Zahl in der aktuellen Berichtswoche wieder rückläufig. Woche für Woche veröffentlicht das Unternehmen Baker Hughes zuverlässig die Zahlen zu aktiven US-Bohranlagen – in den vergangenen zwei Monaten zeigte sich dabei vor allem eine abnehmende Tendenz.

Diese Tendenz setzt sich nun wieder mehr als deutlich fort: Insgesamt acht Anlagen weniger als noch in der letzten Berichtswoche sind nun in den USA aktiv. Die Gesamtanzahl ging damit von 737 auf 729 Förderanlagen runter. Für den Handel bedeuten diese Zahlen vor allem eins: Die US-Ölindustrie hat den Sommer-Boom hinter sich gelassen und das Wachstum wird nun moderater.

Bei dem aktuellen Preisniveau ist allerdings davon auszugehen, dass die US-Produzenten schnell den Versuch unternehmen werden, die Öl-Förderung schnell wieder anzukurbeln. In den nächsten Wochen kann entsprechend eine Zunahme an Förderanlagen erwartet werden.

Entwicklung Eurokurs

Die Gemeinschaftswährung befindet sich scheinbar in einem äußerst volatilen Umfeld. Stand der Kurs Ende August noch bei 1,20 US-Dollar, kämpft der Euro nun im Bereich der Marke um 1,16 US-Dollar.

Zum Morgen startet die Gemeinschaftswährung mit 1,1613 US-Dollar in die neue Handelswoche und befindet sich damit auf dem gleichen Niveau wie zum Handelsschluss am Freitag.

Heute dürften vor allem Konjunkturdaten aus der Eurozone Einfluss auf die weitere Kursentwicklung haben. Ansonsten wir eher ein ruhiger Handelstag erwartet.

Heizölpreisentwicklung

Das Aufatmen für Heizölkunden ist für heute erst einmal vorbei: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 61,65 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 60,74 Cent.

Im aktuellen Marktumfeld könnte sich die aktuelle Preisentwicklung mit Tendenz nach oben weiter fortsetzen. Deswegen ist heute wohlmöglich einer der besten Zeitpunkte der nächsten Tage, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Insbesondere wenn sich der Tank leert, sollten Sie nicht zögern.

Wenn Sie heute Morgen den Kauf auslösen, stehen die Chancen gut, dass Sie sich das gefälligste Preisniveau der nächsten Zeit sichern. Außerdem machen Sie sich so von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.