Ölpreise mit Verlusten – Euro nach wie vor stark

15. Juni 2017,

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Erneut Zunahme von Benzinbeständen im US-Markt. Die schwache Nachfrage nach Benzin sorgt im Handel für Verunsicherung. OPEC-Ziele weiter unter Druck.

Ölpreisentwicklung

Am Mittwoch setzten die Ölpreise zu einer erneuten Talfahrt an. Erwartungsgemäß standen die Berichte der Internationalen Energie Agentur (IEA) und des Department of Energy im Fokus der Märkte am Mittwoch. Mit der Veröffentlichung des IEA Monatsberichts und der damit verbundenen Meldung, dass die Rohölförderung der Nicht-OPEC Staaten im Jahr 2018 tendenziell zunehmen soll, gerieten die Kurse bereits am Mittwochvormittag ins Schwanken.

Mit Veröffentlichung der DOE-Daten drehten die Notierungen endgültig ins Minus, da sich aus den Daten eine deutliche Zunahme an Benzinbeständen im US-Markt und eine damit verbundene schwache und nachhaltige Nachfragesituation abzeichnet.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Rohölsorte Brent notiert am Donnerstagmorgen bei 46,85 US-Dollar. Das sind über einen Dollar weniger als zur gleichen Zeit am Mittwoch. Der Schlusspreis von Mittwoch lag bei 47,00 US-Dollar. Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, liegt heute Morgen bei 418,75 US-Dollar. Der Schlusspreis für Mittwoch lag auf dem gleichen Niveau. Insgesamt muss die Notierung im Vergleich zum Vortag einen Verlust von 10 US-Dollar verkraften.

DOE- und API-Bericht

Die mittelfristige Entwicklung an den Öl-Börseb bleibt weiterhin davon bestimmt, was Händler letztendlich vom OPEC-Deal bzw. dessen Wirksamkeit erwarten. Kurzfristig sorgen jedoch die Bestände im US-Markt für Aufsehen und haben direkten Einfluss auf die Kurse. Besonders die Nachfragesituation steht dabei im Fokus, da die Nachfrage zur Jahresmitte als Indikator für den Rest der nachfragestärkeren Saison bis zum Winter gilt. Im Zusammenhang mit den Zahlen der letzten Berichtswochen sorgen die aktuellen Berichtszahlen für ein sich abzeichnendes Bild einer ungewöhnlich schwachen Nachfrageentwicklung im US-Markt.

Wie so oft in der Vergangenheit konnten die Zahlen des DOE-Berichts die stets ein Tag vorher veröffentlichten Zahlen des Berichts des American Petroleum Institute (API) revidieren. Vermeldete API noch eine Rohölbestandszunahme um 2,8 Millionen Barrel, konnte DOE hingegen einen Abbau um 1,7 Millionen Barrel vermelden. Auch Destillatprodukte, vor allem Diesel und Heizöl nahmen leicht in ihren Beständen zu. API vermeldete hier noch nicht unerhebliche Abbauten.

Die Bestände an Benzin finden jedoch die meiste Beachtung: API meldete gestern eine Zunahme 1,8 Millionen Barrel. Die Zahlen des DOE konnten diesen Wert noch um 0,3 Millionen Barrel übertreffen. Die Zahlen bestätigen damit, dass die typischen saisonalen Trends für diese Jahreszeit in diesem Jahr nicht eintreten – die Nachfrage bleibt ungewöhnlich schwach.

Die Transparenz des US-Ölmarktes ist weltweit einmalig und hat daher stets erhebliche Auswirkungen auf das Gebaren an den weltweiten Handelsplätzen. Dennoch weisen die Daten der beiden Berichte allzu oft Ungereimtheiten auf, wie auch wieder in der aktuellen Berichtswoche zu sehen ist. Der Grund dafür ist einfach: API berücksichtigt tatsächlich nur reine Bestandsdaten an Öl und Ölprodukten und bezieht darüber hinaus noch die durchschnittliche Raffinerieauslastung mit ein. Das DOE geht für die Erstellung seines Berichts wesentlich tiefer. So werden neben den reinen Beständen und der Raffinerieauslastung auch Daten zur Rohöl-Förderung sowie Daten zu Im- und Exporten bei der Aufstellung von Statistiken berücksichtigt.

OPEC-Ziele unter Druck

Die Ende Mai beschlossenen Förderkürzungen der OPEC haben die erwarteten Auswirkungen verfehlt. Die Märkte reagierten mit Enttäuschung auf den erzielten Minimalkonsens und die Preise brachen bekanntermaßen umgehend ein. Eine Erholung ist seitdem nicht eingetreten, der Handel schenkt den Verlautbarungen der OPEC und dem verlautbarten Einflussvermögen ihrer Maßnahmen nach wie vor kein Vertrauen.

Die nun schwächere Nachfragesituation spielt der OPEC alles andere als in die Karten. Preisliche Auswirkungen, im Sinne der ölfördernden Staaten natürlich eine Erhöhung, können nur mit einer Verknappung der Rohölmenge an den Weltmärkten erzielt werden. Als Hebel für diese prognostizierte Entwicklung könnte eine gleichzeitige Erhöhung, wenigstens eine Stabilisierung der Nachfrage gelten. Die sich nun durch API und DOE abzeichnende schwache Nachfrage an Benzinprodukten, setzt die Ziele der OPEC entsprechend weiter unter Druck.

Die nächsten Wochen und Monate bleiben also spannend.

Entwicklung Eurokurs

Am Donnerstagmorgen ist der Euro rechtnach einem volatilen Kurstag wieder stabil und notiert aktuell bei 1,1218 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Dienstag lag bei 1,1203 US-Dollar.

Die schwachen US-Inflationsdaten sorgten am Mittwoch für ein neues 5-Monatshoch beim Euro. Nach der Bekanntgabe der erwarteten Zinserhöhung der US-Notenbank brach der Kurs umgehend ein und sackte von 1,1295 US-Dollar auf 1,1193 US-Dollar ab. Für Donnerstag wird indes ein ruhigerer Handlungstag erwartet.

Heizölpreisentwicklung

Die Kursnachlässe an den Ölbörsen sowie ein stabiler Eurokurs sorgen letztendlich dafür, dass sich die Heizölpreise für inländische Verbraucher auch heute Morgen kaum verändert haben – der Zeiger zeigt weiterhin leicht nach unten. Am Morgen kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung im bundesweiten Durchschnitt rund 53,01 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es 53,15 Cent.

Es ist weiterhin unmöglich, eine definitive Aussage zur Preisentwicklung auf den Märkten zu treffen. Darum ist es ratsam, sich jetzt für den Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere bei einem fast leeren Tank. Wenn Sie jetzt kaufen, sichern Sie sich ein gutes Preisniveau.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.