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Der Heizölpreis: Ölpreise nehmen neue Hochs ins Visier, Heizöl teurer

2. April 2019, Peter Dudda

Heizölpreis steigt am Dienstag 02.04.2019

Positive Konjunkturaussichten und Anzeichen für eine knappe Versorgungslage trieben die Ölpreise gestern auf neue Jahreshochs. Gasoil als Produktnotierung folgte jedoch verhaltener. Der abermals schwächere Euro sorgte dafür, dass Heizöl heute dennoch teurer ist.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • OPEC-Produktion im März scheinbar gesunken
  • Positive Konjunkturaussichten treiben Risikobereitschaft der Anleger
  • Brent bei 69,20 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 610,25 US-Dollar
  • Euro bei 1,1206 US-Dollar
  • Heizölpreis bei 69,73 Euro / 100L
     

 Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Sichtbare Aufhellung der Konjunkturstimmung
 USA wollen Sanktionen gegen Iran und Venezuela verstärken
 OPEC+ Kürzungen bis Mitte des Jahres beschlossen
 Vorerst keine neuen US-Strafzölle gegen China
 China plant erneut Investitionen in die heimische Wirtschaft


IEA: OPEC wird Ölmarktanteile an USA abtreten müssen
Investitionen in US-Ölindustrie sinken

Kanada, Brasilien und Libyen fördern wieder mehr Öl
OPEC-Prognose: Öl-Förderung von Nicht-OPEC-Förderern steigt
USA fördern auf Rekordniveau und nähern sich Energieunabhängigkeit

 

 Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 69,20 US-Dollar. Der Vergleichswert von Montag betrug noch 68,15 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 69,01 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 610,25 US-Dollar. Der Vergleichswert am Montag lag bei 608,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 606,75 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 02.04.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

Die Preisentwicklung im Überblick

Die heutigen Preisniveaus bei Brent und Gasoil müssen sehr differenziert bewertet werden. Denn während die Rohölnotierungen gestern im Zuge einer sichtbaren Aufhellung der Konjunkturerwartung nach oben schossen, blieb die Produktnotierung Gasoil relativ verhalten.

Gasoil ist die maßgebliche Vorstufe für Heizöl. Da die Wintersaison endet und der Sommer bevorsteht, sinkt die Heizölnachfrage erst einmal erwartungsgemäß und das Produkt verliert an Bedeutung.

Rohöl allerdings ist die Grundlage für alle weiteren Produkte – und damit auch für das Sommerprodukt Benzin und für Treibstoffe von Klimaanlagen. Schon deshalb reagierte die Brent-Notierung gestern sichtbar auf neue Konjunkturzahlen aus den USA, China und sogar der EU, die dafür sprechen, dass der Wirtschaftsmotor 2019 hohe Taktzahlen erreichen könnte – was natürlich auch die Ölnachfrage ankurbelt.

Zum anderen rechnete eine Nachrichtenagentur vor, dass die OPEC im März Öl auf einem Niedrigniveau wie zuletzt vor fünf Jahren gefördert hat. Die Angabe muss Schätzung bleiben, da das Ölkartell aus wettbewerbstaktischen Gründen keine genauen Förderzahlen bekanntgibt. Auch die Monatsberichte bleiben möglichst unkonkret und beruhen auf den Eigenaussagen der Förderländer.

Beide Faktoren reichten jedoch aus, um gestern die Risikofreude der Anleger auch auf dem Rohstoffmarkt anzutreiben. Mehr Risikofreude bedeutet längere Kontrakte mit deutlicher Kaufabsicht. Außerdem lässt sich der Markt stärker von positiven Indikatoren beeinflussen, selbst wenn diese etwas vage sind oder nur einen kurzen Erkenntnishorizont liefern.

Wie fast zu erwarten gewesen war, ist der Eurokurs nach dem neuerlichen Scheitern der Brexit-Abstimmung auf einen Vier-Wochen-Tiefststand gefallen. Allerdings muss dafür vor allem auch die allgemeine Dollarstärke verantwortlich gemacht werden. Dieser Wertverlust ändert deshalb auch nichts an der Tatsache, dass die für den Heizölpreis entscheidende Gasoilnotierung den Aufwärtstrend nur verhalten mitmachte.

Heizöl ist heute teuer, es muss zunächst einmal davon ausgegangen werden, dass die aktuell positive Stimmung noch eine Weile anhält. Gerade angesichts des Endes der Heizsaison ist es eine sinnvolle Entscheidung, sich schnell zum Heizölkauf zu entschließen. So ist der Nachfragedruck geringer und Ihr azyklisches Kaufverhalten macht Sie von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,1206 US-Dollar, am Montag waren es 1,1237 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Montag wurde noch bei 1,1236 US-Dollar festgesetzt.

Zwischenzeitlich hat sich die Gemeinschaftswährung sogar unter 1,12 US-Dollar bewegt und nähert sich damit der Parität, also dem Wechselkurs 1:1 mit dem Dollar. Dieser Zustand resultiert zum einen aus dem Brexit-Chaos, das das Pfund belastet und in seiner Signalwirkung auch den Euro mitzieht. Andererseits gibt es jedoch momentan kein Ankommen gegen den Dollar, der dank positiver Daten vom Immobilienmarkt und aus der Industrie noch einmal an Schwung gewonnen hat.

Dieses Wechselspiel könnte sich in dieser Woche fortsetzen. Sollte sich die Annahme einer möglichen Konjunkturaufhellung allerdings bestätigen, sollte sich dies auch in europäischen Daten niederschlagen und könnte die Gemeinschaftswährung damit vielleicht stärken.

 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • OPEC erreicht Fördertieftstände
  • Konjunktur vor der Wende?

 

OPEC fördert laut Schätzungen im März erneut weit unter den vereinbarten Quoten

Im Dezember hatte die OPEC+Gruppe Förderbegenzungen von 1,2 Mio. B/T beschlossen, Saudi-Arabien wollte dazu 500.000 B/T beitragen und die eigene Produktion auf rund 10,3 Mio. B/T senken. Laut Schätzungen lag das tatsächliche Förderniveau der Saudis im März nur noch bei 9,8 Mio. B/T, insgesamt sei die Förderung der OPEC+Gruppe auf 30,4 Mio. B/T gesunken. Damit hat die Gruppe einmal mehr die Werte von Januar und Februar unterboten.

Aus diesen Zahlen geht hervor, dass gerade Saudi-Arabien momentan alles dafür tut, um den Ölpreis künstlich hochzuhalten. Insgesamt liege die Erfüllung der beschlossenen Förderquoten bei 130 Prozent. All dies müssen Konjunktive bleiben, da das Kartell keine verlässlichen Förderzahlen veröffentlicht.

Dennoch ist unverkennbar, dass die Förderkürzungen Erfolg zeigen und Anleger fragen sich nun, wieviel noch hinzu kommt, ob der Deal über das aktuelle Ende im Juni verlängert wird – und in welcher Form. Fakt ist, dass Saudi-Arabien das Produktionsland ist, das am meisten von sehr hohen Ölpreisen profitiert – und das diese Preise braucht. Die Effektivität der Ölquellen sinkt, der Haushalt ist vollständig vom Öl abhängig und verschlingt aufgrund der dynastischen Verflechtungen des Königshauses Milliarden.

Trotzdem: Der Tenor auch unter den anderen Mitgliedern scheint zu lauten, dass eine Verlängerung wünschenswert sei, auch wenn Teilnehmer wie Russland zaudern, in welchem Umfang und Zeitraum dies geschehen soll. Hingegen haben sich Dealmitglieder wie Kasachstan und Oman nun eingeschaltet und tragen vorerst ebenfalls einen erheblichen Teil zur Kürzung bei.

Da, wie wir gestern berichteten, die US-Ölindustrie etwas an Schwung verliert und zudem die Konjunktur wieder anzuziehen scheint, haben die Kürzungen natürlich noch stärkere Auswirkungen auf die Versorgungslage, die Schätzungen werden deshalb umso deutlicher vom Markt aufgenommen.

Mehr Konjunktur als erwartet?

Nicht nur China, sondern auch die USA und Europa warteten am Wochenende und Wochenbeginn mit überraschend positiven Konjunkturdaten auf. Diese Überraschung schlug sich direkt in den Aktienmärkten und Ölpreisen nieder. Bisher sind es zwar nur kleine Leuchtfeuer, doch etwa allein die Aussicht auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China treibt offensichtlich die Nachfrage in allen entscheidenden Volkswirtschaften wieder an.

Und wenn diese Nachfrage steigt, wird mehr produziert, was wiederum mehr Öl verbraucht. Gleichzeitig – und auch hier spielen die USA wieder eine Rolle – sorgt das Abbremsen der US-Ölflut für einen noch größeren Effekt, weil der Rohstoff knapper zu werden scheint.

Es wäre natürlich fahrlässig, aus ein paar Daten gleich einen Trend abzuleiten, zumal die wichtigsten wirtschaftlichen und diplomatischen Brandherde noch längst nicht gelöscht sind. Doch der Blick auf die Kurse offenbart, dass das Vertrauen in die Wirtschaftsentwicklung wieder steigt – vorerst bis zum nächsten Gegenargument.

 

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 69,73 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es 69,20 Cent.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Peter Dudda - Autor

Der Ölmarkt und der Euro-Dollar-Kurs bestimmen Ihren Heizölpreis. Die Märkte bieten täglich Überraschungen. Wir liefern Ihnen die Hintergrundinformationen.

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