Ölpreise ohne klare Impulse

18. Juli 2016,

Heizoelpreis-steigt-18-07-2016

Seit Anfang des Monats wechseln die Ölpreise fast täglich ihre Richtung. Obwohl seit Mitte letzter Woche ein leichter Anstieg andauert, lässt sich davon noch keine eindeutige Tendenz ableiten. Viele für den Öl- und Heizölpreis relevante Faktoren heben sich derzeit gegenseitig auf. Der Heizölpreis steigt zum Wochenstart auf 49 Cent pro Liter Heizöl.

Ölpreisentwicklung

In den letzten Wochen wachsen die Treibstoffvorräte immer weiter an und könnten in Zukunft damit ein Problem für den Rohöl-Markt darstellen.

Bereits seit einiger Zeit sprechen Marktteilnehmer zunehmend auch von einer Überversorgung mit Produkten (Benzin, Diesel, Heizöl). Dennoch sind die Ölpreise zum Wochenstart heute fest.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird momentan für rund 47,70 US-Dollar je Barrel gehandelt. Das ist ein Anstieg von mehr als einem US-Dollar gegenüber Mitte letzter Woche.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird aktuell für rund 413 US-Dollar je Barrel gehandelt.

Experten gehen aktuell davon aus, dass die Überversorgung aus dem Rohölbereich auf den Produktbereich umgewälzt wird, weil die Raffinerieauslastungen in verschiedenen Ländern derzeit so hoch sind.

Viele Länder hatten sich zum Beginn der Sommersaison auf eine stärkere Nachfrage eingestellt, die bisher jedoch im erwarteten Umfang ausgeblieben ist. Meldungen über diesen Umstand besonders aus den USA oder aus China gehörten in der letzten Woche zu den Hauptfaktoren, die den Ölpreis gedrückt haben.

Zusätzlich zu der momentanen Überversorgung spricht auch die steigende Anzahl der US-Ölbohranlagen für einen sinkenden Ölpreis. In den letzten sieben Wochen ist diese Anzahl bereits sechs Mal gestiegen und viele Marktteilnehmer gehen deshalb von einer mittelfristigen Erholung der US-Ölproduktion aus.

Die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen gilt als ein wichtiger Indikator für die langfristige Produktionsentwicklung  in den USA. Ein Rückgang der US-Ölförderung gilt wiederum als wichtiger Faktor um Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Ein Ereignis, dass am Wochenende für Aufregung sorgte, war ein Militärputschversuch in der Türkei, der in der Nacht von Freitag auf Samstag stattfand. Obwohl die Türkei kein signifikanter Ölproduzent ist, hat das Land jedoch eine wichtige Bedeutung als Transitland.

Infolgedessen war kurzzeitig ein geringer Anstieg des Ölpreises an den noch handelnden Börsen zu verzeichnen. Allerdings ist spätestens jetzt nach dem Wochenende klar, dass Folgen für den Ölpreis ausbleiben sollten.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 19.07.2016

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)

Mittwoch, 20.07.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)
  • Verschiedene Wirtschaftsdaten aus Deutschland und der Eurozone

Donnerstag, 21.07.2016

  • Leitzinssatzentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB)

Freitag, 22.07.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr


Entwicklung Eurokurs

Hauptsächlich aufgrund von starken Konjunkturdaten der USA ist der Eurokurs am Freitagnachmittag um rund einen Cent gefallen.

Damit startet der Wechselkurs heute wie auch schon vor einer Woche relativ schwach. Derzeit kostet ein Euro nur rund 1,105 US-Dollar.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, bedeutet ein fallender Eurokurs, dass die Importe für den Euroraum teurer werden.

Auch von der Zinssatzentscheidung, welche die EZB diese Woche am Donnerstag treffen wird, erwarten Marktteilnehmer keinen Auftrieb für den Euro, weil der Leitzins nach aktuellen Annahmen bei null Prozent verbleiben wird.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis für eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung liegt heute Morgen im bundesweiten Durchschnitt bei 49,03 Euro pro 100 Liter Heizöl.

Unsere Empfehlung lautet aktuell: Wer bald Heizöl benötig, sollte in den kommenden Tagen genau beobachten, ob der Ölpreis weiterhin unter der 50 US-Dollar Marke bleibt oder wieder ansteigt.

Wer sicher gehen will, sollte daher jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf weitere Preisrückgänge im Herbst zu spekulieren.

Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.