Ölpreise pendeln auf hohem Niveau

27. April 2018, Nicola Bergau

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Nach einer intensiven Woche war es gestern ruhig. Die libysche Pipeline produziert wieder auf Normalniveau, die Weltbank korrigiert Ölpreisprognosen nach oben. Zwischen diesen Meldungen schwankten die Ölkurse. Der Euro steht so tief wie im Januar. Wir erklären, was das für den Heizölpreis bedeutet.

Ölpreisentwicklung

In einer Woche, wie sie hinter den Märkten liegt, muss der Donnerstagsverlauf der Ölkurse schon als außergewöhnlich ruhig bezeichnet werden. Nur kleinere Meldungen brachten Schwung in die Kurse:

Die von Rebellen in Libyen angegriffene Pipeline (wir berichteten) ist repariert und transportiert nun langsam wieder Öl auf Normalniveau. Auf der anderen Seite hat die Weltbank ihre Preisprognosen für Öl nach oben korrigiert – folgt damit allerdings nur einem Trend, den schon andere wichtige Analysten öffentlich ausgesprochen haben.

Folgerichtig blieben die Ölpreise gestern in einer relativ engen Spanne, allerdings setzte sich – nicht weiter verwunderlich – die preissteigernde Stimmung erneut durch. So stiegen die Ölpreise unterm Strich, auch wenn sie hinter ihren Tagesniveaus zurückblieben.

Der Euro hat sich indes deutlich bewegt – und zwar nach unten und auf einen Tiefstand, wie er zuletzt im Januar festgehalten werden musste. Auslöser war die EZB-Zinssitzung bzw. das Festhalten der Zentralbank an ihrer lockeren Geldpolitik auch angesichts eingetrübter Konjunkturdaten.

Gerade der deutliche Abschwung des Eurokurses sorgt heute dafür, dass die Heizölpreise wiederum gestiegen sind.
 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 74,45 US-Dollar. Der Vergleichswert von Donnerstagmorgen betrug noch 74,43 US-Dollar, der Schlusspreis für Donnerstag wurde bei 74,74 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 654,50 US-Dollar. Der Vergleichswert am Donnerstagmorgen lag bei 653,00 US-Dollar, während der Schlusspreis am Donnerstag bei 657,75 US-Dollar stand.
 

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 27.04.2018

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Bundeskanzlerin Merkel auf Staatsbesuch in den USA

Nachdem Frankreichs Präsident Macron seinen Staatsbesuch in Washington abschloss, weilt nun Kanzlerin Merkel ebenfalls in den USA. Beide arbeiten daran, die dortige Regierung doch noch davon zu überzeugen, am Stichtag, dem 12. Mai, keine neuen Sanktionen gegen den Iran zu unterzeichnen.

Auf der Agenda stehen außerdem die Strafzölle. Von diesen ist Europa nur noch bis zum 1. Mai ausgenommen. Ob diese Frist verlängert wird, ist fraglich. Das Treffen steht insgesamt also unter einem eher angespannten Stern, da die Beziehungen zwischen Deutschland und den USA seit Trumps Amtsantritt immer weiter abgekühlt sind.
 

In aller Kürze: Was für die Ölpreisentwicklung heute noch wichtig ist

  • Die Angriffe jemenitischer Houthi-Rebellen auf Einrichtungen und Anlagen der saudi-arabischen Ölgesellschaft Aramco gehen weiter. Bisher wurden Schäden vereitelt, allerdings steigt auch hier die Gefahr, dass es zu erheblichen Produktionsausfällen kommen könnte.

  • Nordkoreas Diktator Kim Jong Un ist zu einem historischen Gipfel mit Südkoreas Moon Jae-in zusammenkommen – symbolträchtig in der DMZ, der demilitarisierten Zone zwischen beiden Ländern. Dieser Gipfel könnte ein erstes Zeichen dafür sein, dass Nordkorea aus seiner Isolation heraus kommt. Noch ist das Treffen zwischen Nordkorea und USA nicht in trockenen Tüchern, doch zeigt sich zumindest die Bereitschaft des Staates, sich mit der westlichen Welt an einen Tisch zu setzen.

Fazit – Wie geht es mit den (Heiz-)Ölpreisen weiter?

Selbst wenn es Meldungen gibt, die für eine Preisentspannung sprechen könnten, so werden diese vom Markt momentan weitestgehend ignoriert. Zu groß sind die gesammelten Faktoren, die für weitere Preissteigerungen sprechen. Diese sind praktisch sämtlich politischer Natur und damit nur wenig vordergründigen Marktmechanismen unterworfen. Deshalb gibt es hier auch keine rechnerisch fundierten Aussagen, die eine Prognose stützen könnten.
 

Entwicklung Eurokurs

Der Morgenwert des Eurokurses betrug 1,2106 US-Dollar und befindet sich damit auf einem Niveau wie zuletzt im Januar. Die EZB hatte den Referenzpreis für Donnerstag bei 1,2168 US-Dollar festgeschrieben.

Die Europäische Zentralbank ist es auch, die diesen negativen Trend ausgelöst hat. Sie hält an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest, Präsident Draghi machte in einer Rede danach aber gleichzeitig auch deutlich, dass die EZB sehr wohl die sich zuletzt immer weiter eintrübende Stimmung im europäischen Wirtschaftsraum registriert. Diese „Anerkennung von höchster Stelle“ ist es auch, die den Anlegern Sorgen bereitet. Denn bisher hatte die EZB in Sachen Konjunktur immer noch sehr zuversichtlich geklungen, trotz erster Indikatoren für eine Eintrübung.
 

Heizölpreisentwicklung

Die Rechnung trägt heute Morgen wiederum für Heizölkäufer ungünstige Vorzeichen: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,58 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es 66,91 Cent.

Den nächsten Kurveneinschlag bei den Heizölpreisen können wir im hoch agilen Marktumfeld momentan nicht voraussagen. Darum ist es die wirtschaftlich beste Entscheidung, wenn Sie sich heute zum Heizölkauf entschließen. So sichern Sie sich möglicherweise das beste Preisniveau der nächsten Tage und machen sich von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.