Ölpreise: Richtungsweisende OPEC Entscheidung naht

30. November 2016,

Heizoelpreis sinkt 301116

Heute Abend wird sich zeigen, ob die OPEC ein Abkommen zu Reduzierung der Fördermengen zustande bringt. Gestern wurde dies wieder verstärkt bezweifelt, die Ölpreise sanken. Die Heizölpreise starten mit deutlichen Abschlägen. Im Laufe des Tages rechnen wir aber mit steigenden Preisen.

Ölpreisentwicklung

Heute findet in Wien das OPEC Treffen statt, welches die Ölpreisentwicklung der kommenden Tage und Wochen vermutlich entscheidend prägen wird. Heute Abend wird die breite Öffentlichkeit erfahren, ob sich die Kartellmitglieder auf eine Kürzung der Fördermengen einigen konnten oder nicht.

Nachdem gestern bekannt wurde, dass Russland gab bekannt niemanden nach Wien zum OPEC Meeting schicken werde und der Iran eine Kürzung der eigenen Produktion weiter ablehnt, gaben die Ölpreise deutlich nach.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Ein Fass des europäischen Nordseeöls Brent kostet heute Morgen 48,10 US-Dollar. Das sind fast zwei Dollar mehr als gestern Abend, sodass sich für den heutigen Tag eine feste Tendenz der Ölpreise andeutet.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird derzeit mit 438 US-Dollar pro Tonne notiert. Damit wurden die Verluste des Vortages bereits in den Morgenstunden wieder ausgeglichen.

Nach dem Auf- und Ab der Ölpreise seit der OPEC Ankündigung Ende September die Fördermengen reduzieren zu wollen, wird sich heute zeigen, ob das Kartell überhaupt in der Lage ist, ein solche Maßnahme erstmals seit 2008 umzusetzen.

Bei dem heutigen Treffen soll festgelegt werden, welches OPEC-Mitglied wie viel Öl fördern darf. Das im September ausgegebene Ziel ist es, die Ölproduktion des gesamten Kartells auf ein Niveau zwischen 32,5 bis 33,0 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren.

Im Oktober erreichte die Ölproduktion der OPEC mit 33,64 Millionen Barrel pro Tag einen neuen Rekordwert. Das bedeutet, um die untere Grenze von 32,5 Millionen Barrel zu erreichen, müsste die Förderung um über eine Million Barrel gekürzt werden. 

Als größter Produzent hat Saudi-Arabien angeboten mit einer Reduktion von einer halben Million Barrel den Löwenanteil der Kürzung zu übernehmen. Sonderregelungen soll es für Libyen und Nigeria geben, deren Ölproduktion durch Konflikte am Boden liegt.

Wenn diese Länder die eigene Produktion weiter steigern dürfen und können, müssten die verbleibenden Kartellmitglieder als ebenfalls weite mehr als eine halbe Million Barrel weniger produzieren. Effektive Kürzungen haben der Irak und der Iran, zweit- und drittgrößter Ölproduzent innerhalb der OPEC, bisher ausgeschlossen.

Ob es zu einer Einigung kommt und wie diese aussieht, werden wir heute Abend erfahren. Analysten gehen von drei möglichen Szenarien aus. Das erste wäre ein Abkommen mit Minimalkonsens, das keine individuellen Fördermengen regelt, die gesamt Produktion des Kartells aber auf 33 Millionen Barrel deckelt.

Diese Art von Deckelung hat sich in der Vergangenheit als schwer messbar und umsetzbar erwiesen, sodass man bei diesem Szenario nicht mit nachhaltig steigenden Ölpreisen rechnet.

Das zweite Szenario geht von einer Einigung aus, beispielsweise könnte Saudi-Arabien mehr als die angebotene Menge von einer halben Million Barrel vom Markt nehmen. Sollte das Kartell die jeweiligen Fördermengen der einzelnen Mitglieder festlegen und die gesamte Produktion bei den genannten 32,5 Millionen Barrel gedeckelt werden, ist mit einem deutlichen Anstieg der Ölpreise zu rechnen.

Letztendlich könnte das Treffen aber auch ohne Einigung enden. Alle Mitglieder würden weiterhin so viel fördern wie nur möglich um sich Marktanteile zu sichern. Die Ölpreise würden sinken und die OPEC hätte viel Vertrauen am Markt verspielt. Dieses Szenario wird jedoch als am wenigsten wahrscheinlich erachtet.

Offen ist auch, wie sich Russland an einer Maßnahme der OPEC beteiligt. Bisher hat der weltweit größte Produzent lediglich ein Einfrieren der Förderung auf dem aktuellen Rekordniveau in Aussicht gestellt. 

Bei steigenden Ölpreisen würde vermutlich auch die Produktion in den USA sprunghaft steigen, sodass es insgesamt fraglich bleibt, ob die OPEC Maßnahme überhaupt für ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt sorgen kann.  

Entwicklung Eurokurs

Der Eurokurs ist heute wieder deutlich über 1,06 US-Dollar gestiegen. Aktuell ist ein Euro 1,0657 US-Dollar wert und damit über einen Cent mehr als gestern Abend.

Durch die vom künftigen US-Präsidenten Donald Trump angekündigten Steuersenkungen und höheren Staatsausgaben könnten Konjunktur und Inflation in den USA anziehen. Von diesen Erwartungen profitieren die Aktienkurse und auch der Dollar.

Daneben geht man am Finanzmarkt fest davon aus, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins im Dezember erhöhen wird. Durch ein höheres Zinsniveau wird eine Währung für Anleger attraktiver und damit gestärkt. Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, verteuern sich damit wiederum die Importe für die Eurozone.

Heizölpreisentwicklung

Der Heizölpreis sinkt heute Morgen noch einmal. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt 54,5 Cent pro Liter.

Wer sicher gehen will sollte schnell Heizöl kaufen. Im Laufe des Tages und auch in den kommenden Tagen ist mir einer steigenden Tendenz der Heizölpreise zu rechnen.

Wer auf ein Scheitern des OPEC Abkommens spekuliert und damit Recht behält, wird vermutlich günstiger kaufen. Das beinhaltet aber ein recht hohes Risiko.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder  das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.