Ölpreise setzen Aufwärtstrend fort!

9. Juni 2016,

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Nach dem Durchbrechen der Schlüsselmarke von 50 US-Dollar setzen die Ölpreise ihren Aufwärtsbewegung fort. Neben den Produktionsausfällen wird der Ölpreis zusätzlich durch eine hohe globale Nachfrage gestärkt. Der Heizölpreis steigt erneut und liegt nur noch knapp unter der 54 Cent pro Liter Heizöl.

Ölpreisentwicklung

Die Ölpreise setzen ihren seit dem Beginn der Woche neu begonnenen Aufwärtstrend fort. Grund sind Ausfälle auf der Angebotsseite, insbesondere die weiterhin kritische Lage in Nigeria.

Zusätzlich wird der Ölpreis durch eine hohe globale Nachfrage gestärkt. Dabei bestimmen nicht nur die größten Öl-Importländer USA und China diesen Trend. Aufgrund des schwachen Dollarkurses zeigen auch die Marktteilnehmer aus dem Euroraum ein größeres Interesse.

Preisdrückende Faktoren wie eine steigende kanadische Angebotsmenge oder eine anhaltend hohe Förderung der OPEC ohne Produktionsobergrenze unterliegen den Faktoren, die den Ölpreis weiter ansteigen lassen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird aktuell für über 52,50 US-Dollar je Barrel gehandelt. Das ist ein Preisanstieg von mehr als einem US-Dollar gegenüber gestern. Das amerikanische Pendant WTI liegt bei rund 51,40 US-Dollar je Barrel. Auch diese Sorte hat einen ähnlichen Anstieg vollzogen und ist damit auf einem so hohen Stand, wie zuletzt im Juli 2015.

Auch ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, hat ein neues Hoch  erreicht. Mit rund 470 US-Dollar liegt die Notierung auf dem höchsten Stand seit Mitte Oktober des letzten Jahres.

Gestern Nachmittag wurden die US-Ölbestandsveränderung vom DOE, dem Departement of Energy der USA, veröffentlicht. Diese weisen aus, dass in den USA aufgrund von gestiegenen Raffinerieauslastungen die Rohölbestände abnahmen und die Produktvorräte zunahmen.

Die Betreiber bereiten sich damit auf die Sommernachfrage vor. Diese ist in den USA wegen höheren Berufsverkehr und Transportaufkommen, aber auch infolge von ansteigendem Reise- und Freizeitverkehr, in der Regel höher ist als zu anderen Jahreszeiten.

Gleichzeitig könnte die Zunahme der Produktvorräte in den USA aber auch als preisdrückend interpretiert werden. Jedoch liegt die derzeitige Nachfrage immer noch über der des Vorjahres. Das wiederum gleicht die Erwartung einer möglichen Preissenkung wieder aus.

Auch die Nachfrage aus China präsentiert sich in 2016 bisher erstaunlich fest. In den letzten fünf Monaten stiegen die Rohölimporte unerwartet kräftig um 16 Prozent. Das ist allerdings nicht durch einen gestiegenen Treibstoffverbrauch begründet, sondern zum großen Teil mit der Anhebung der strategischen Reserven des Landes.

Ein weiterer Faktor, der den Preis stützt, sind die andauernden Produktionsausfälle Nigerias. Die Regierung zeigt sich dort zwar zunehmend optimistisch die Kontrolle wieder zu erlangen, jedoch zeigt sich bislang kein Besserungspotential.

Die für die Anschläge verantwortliche militante Gruppe „Rächer des Niger Deltas“ verweigert weiterhin jegliche Verhandlung und setzte erst gestern ihre Angriffe auf Ölpipelines fort. Derweil hat Nigerias Ölproduktion ein Niveau von etwa einer Million Barrel pro Tag erreicht. Das letzte Mal war das Land vor 27 Jahren auf einem derart niedrigen Stand.

Entwicklung Eurokurs

Ohne große Einflüsse aus der Eurozone selbst, profitiert der Eurokurs derzeit von der schwindenden Erwartung einer baldigen US-Zinsanhebung. Aktuell wird ein Euro damit für rund 1,136 US-Dollar gehandelt.

Gestern gelang es dem Euro sogar kurzzeitig wieder die 1,14 US-Dollar Marke zu überschreiten. Damit ist der Euro/Dollar Wechselkurs ungefähr auf dem Stand von vor einem Monat.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird, vergünstigt ein steigender Eurokurs die Importe für den Euroraum.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten Durchschnitt 53,97 Euro pro 100 Liter Heizöl. Nach derzeitigem Stand ist es kurzfristig betrachtet für uns sehr wahrscheinlich, dass sich der Heizölpreis oberhalb der 50 Cent hält und sich womöglich sogar den 60 Cent annähert.

Unsere Empfehlung lautet: Wer in den nächsten Wochen Heizöl benötig, sollte in den kommenden Tagen genau beobachten, ob der Ölpreis sich oberhalb der 50 US-Dollar Marke hält oder wieder nachgibt.

Wer sicher gehen will, sollte jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf Preisrückgänge in der zweiten Jahreshälfte zu spekulieren. Diese sind durchaus möglich, auch im Vorjahr folgte auf einen starken Anstieg der Ölpreise in der ersten Jahreshälfte, eine deutliche Gegenbewegung in der zweiten Jahreshälfte.

Es gilt nicht als sicher, dass sich Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt bereits in diesem Jahr ausgleichen werden.
Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.