Ölpreise stagnieren auf hohem Niveau

20. Dezember 2016,

Heizoelpreise steigen 201216

Vor den Feiertagen schwankt der Markt zwischen Kauflaune und Abwarten: Die Ölpreise stagnieren auf hohem Niveau. Es beginnt das Rechnen, ob die geplanten Produktionskürzungen von OPEC- und Nicht-OPEC-Ländern im nächsten Jahr von vermeldeten Produktionssteigerungen anderer Länder aufgehoben werden.

Ölpreisentwicklung

Der Dienstag beginnt im Zeichen recht stabiler Ölpreise, nachdem es im Verlaufe des Montags an Nachrichten fehlte, die einen signifikanten Einfluss auf den Trend gehabt hätten. Im Laufe des Tages werden bisher leicht nachlassende Preise erwartet.

Während die Investmentbank Goldman Sachs am Freitag verkündet hatte, dass die Ölpreise im II. Quartal 2017 für Brent und WTI steigen könnten und die eigenen Analysen empfindlich nach oben korrigierte, kündigte Libyen Produktionssteigerungen an, die einen Teil der geplanten Kürzungen wieder aufheben könnte.

Angesichts der zu erwartenden steigenden Aktivität bei der US-Ölproduktion für 2017 gehen Analysten der US-amerikanischen Bank JP Morgan inzwischen davon aus, dass die zweite Jahreshälfte 2017 wieder im Zeichen der Überversorgung stehen könnte.

Diese gegenläufigen Analysen scheinen dazu geführt zu haben, dass der Markt zunächst abwartet und zu rechnen beginnt, welche Kürzungen von welchen Steigerungen aufgehoben werden könnten.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt am Morgen bei 55,02 US-Dollar pro Barrel was in etwa dem Schlusspreis von gestern entspricht (54,92 US-Dollar). ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert bei 487 US-Dollar pro Tonne für die Lieferung im Januar und entspricht damit dem vorherigen Schlusspreis.

Aktuell schauen Marktteilnehmer auf die ölproduzierenden Akteure und scheinen zu versuchen, Kürzungen und Produktionssteigerungen für 2017 gegeneinander aufzuwiegen – was zu einem ruhigen Marktverhalten führt.

Russland als Nicht-OPEC-Land hatte vermeldet, dass alle Öl-Unternehmen des Landes der geplanten Produktionskürzung für 2017 zugestimmt hätten. Auch Kuwait als wichtiges OPEC-Mitglied kündigte Exportkürzungen an, Saudi-Arabien will sogar mehr kürzen als angekündigt.

Gleichzeitig wird Libyen, wenn auch mit Verzögerung, zwei Ölfelder wieder in Betrieb nehmen, die zusammen mehr als 450.000 Barrel/Tag produzieren und die geplante Produktion des Staates auf bis zu 1,1 Mio. B/T im Jahr 2017 anheben könnten. Diese Fördermenge würde die Kürzungen Saudi-Arabiens fast vollständig aufheben. Daneben kündigte der Irak Exportsteigerungen an.

Auch die sich abzeichnende Produktivitätssteigerung der US-Ölproduktion wird als abschwächender Faktor für das Bestreben der OPEC betrachtet, den Ölpreis dauerhaft zu steigern und auf hohem Niveau zu stabilisieren.

Im Laufe des Tages wird der wöchentliche Bericht des American Petroleum Institute (API) zum Rohöllagerbestand erwartet. Der freitägliche Baker-Hughes-Report, der wöchentlich die Zahlen aktiver Bohranlagen auf US-amerikanischem Boden vermeldet, hatte in seinen letzten Berichten kontinuierlich steigende Zahlen angegeben.

Diese gegenläufigen Daten führen dazu, dass sich die Analysten in ihren Prognosen für den Ölpreis 2017 uneins sind: 
Die Investmentbank Goldman Sachs korrigierte ihre Preisvorhersage nach oben und geht nun davon aus, dass der Preis für WTI im II. Quartal 2017 auf 57,5 Dollar steigen könne, bei Brent steht die Zahl 58 Dollar pro Barrel im Raum (statt bisher 51,5).

Die US-amerikanische Bank JP Morgan hingegen gewichtet die geplanten Exportsteigerungen Libyens sowie die US-Produktion stärker und geht davon aus, dass die zweite Jahreshälfte 2017 im Zeichen der Überversorgung stehen könnte.

Entwicklung Eurokurs

Aktuell verliert der Eurokurs wieder, wenn auch leicht. Heute Morgen liegt er bei 1,036 US-Dollar.  Er war bereits zur Eröffnung hinter dem Referenzkurs der Europäische Zentralbank (EZB) von gestern (1,0422) zurückgeblieben.

Ein Grund dafür sind immer noch die Auswirkungen der Ankündigung der US-Notenbank Fed vom vergangenen Mittwoch, den Leitzins nicht nur dieses Jahr anzuheben, sondern 2017 sogar schneller und öfter nach oben zu korrigieren. Dieser wichtige Marktimpuls wurde von einer Rede Janet Yellens, Chefin der Fed, in Baltimore unterfüttert, die sich überaus optimistisch zur Entwicklung des amerikanischen Arbeitsmarktes äußerste und damit auf eine starke Konjunkturerwartung für die USA verwies.

Dagegen konnte auch die Meldung nicht ankommen, dass die Produzentenpreise in Deutschland zum ersten Mal seit drei Jahren gestiegen sind. Sie lagen im November um 0,1 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats. Als führendes EU-Land können Preisindikationen aus Deutschland ein wichtiges Signal für den europäischen Markt und die Konjunktur darstellen.

Die endgültige Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der USA durch die Wahlmänner sowie der fürchterliche Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin zeigten scheinbar bisher keine Auswirkungen auf die Kurse.

Die Deutschlandzentrale der TOTAL befindet sich in Berlin, unweit entfernt vom Ort des Anschlages. Wir nehmen zutiefst Anteil an der Trauer der Opfer sowie deren Familien und Freunde.

Heizölpreisentwicklung

Die Heizölpreise pendeln zwar nur bei der Nachkommastelle des Cent-Betrages, erreichen heute dennoch ein neues Jahreshoch.  Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet am Morgen im bundesweiten Durchschnitt rund 61,26 Cent pro Liter Heizöl.

Auch wenn zu erwarten ist, dass es über die kommenden Feiertage stabil und ruhig auf dem Markt zugeht, raten wir unseren Kunden dennoch zum baldigen Heizölkauf. Denn grundsätzlich sind aktuell fallende Preise eher unwahrscheinlich und die Feiertage sorgen dafür, dass kurzfristige Liefertermine knapp werden.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder  das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.