Ölpreise stagnieren weiter – Euro stabil

10. Oktober 2017, Peter Dudda

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Nach dem Preiseinbruch vom Freitag konnten sich die Ölpreise ohne nennenswerte Ausschläge vorerst stabilisieren. OPEC kündigt „außergewöhnliche“ Maßnahmen an. Saudi Arabien kürzt Ölexporte in die USA. Euro stabil über der Marke von 1,17 US-Dollar. Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Zum Ende der vergangenen Handelswoche sorgten vor allem Gewinnmitnahmen für starke Kurseinbrüche an den Handelsplätzen. Obwohl die Ausgangslage vor allem aufgrund des Hurrikan-bedingten Produktionsstillstands im Golf von Mexiko eher preistreibend war, setzte sich die Kursentwicklung nach unten auch am Montag vorerst weiter fort.

Hurrikan Nate hatte zwar zu Evakuierungen von Hochsee-Ölplattformen und Raffinerieabschaltungen in der US-Golfregion geführt, doch hinterließ der Sturm keine nennenswerten Schäden. Bereits am Sonntag konnten einige Anlagen wieder in Betrieb genommen werden. Auch die Meldung aus Kreisen der OPEC, „außergewöhnliche“ Maßnahmen für eine weitere Ölmengen- und Ölpreisstabilisierung ergreifen zu wollen, wurde von den Marktteilnehmer vorerst als Schaumschlägerei aufgenommen. Die Kurse sackten so im weiteren Tagesverlauf weiter ab.

Erst die Meldung über weiterer Exportkürzungen Saudi Arabiens sorgte wieder für Aufwind. Saudi Arabien hatte in diesem Jahr immer wieder die Exporte, vor allem in die USA, zurückgefahren. Auch wenn diese Nachricht die Preise gestern wieder stabilisierte, sollte sie doch auch nur ein Strohfeuer sein. Schließlich ist Saudi Arabien nicht die einzige Ölexport-Nation in der Region und es kann davon ausgegangen werden, dass schnell andere Länder wie der Irak oder die Iran die nicht exportierten Mengen kompensieren.  

Alles in allem schlossen die relevanten Kurse in der Nähe ihrer Tagesstarts. Richtig Bewegung könnte durch den heute Abend erwarteten Monatsreport der EIA (Energy Information Administration) kommen, dem in den nächsten Tagen wiederum weitere Marktdaten der OPEC und der Internationalen Energie Agentur (IEA) folgen werden.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäischen Ölpreis Brent notiert zum Dienstagmorgen bei 55,84 US-Dollar und damit auf nahezu dem gleichen Niveau wie zum Wochenbeginn. Der Schlusspreis zum Montag lag bei 55,79 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, steht am Dienstagmorgen bei 520,00 US-Dollar, mehr als 17 US-Dollar weniger als noch zum Handelsstart am Freitag. Für unsere Heizölkunden wie auch schon gestern eine allemal eine gute Nachricht.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen und Informationen zu regionalen Heizölpreisen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

OPEC kündigt Zeit für „außergewöhnliche“ Maßnahmen an

Es ist mittlerweile bald ein Jahr her, als sich die Mitglieder der OPEC (Organisation erdölexportierender Länder) und weitere Partnerstaaten auf ein Förderbeschränkungsabkommen geeinigt haben. Das Abkommen wurde quasi aus der Not heraus geboren, denn Öl war am Weltmarkt zu diesem Zeitpunkt im Überfluss vorhanden und die Preise entsprechend niedrig.

Vor allem die USA trugen großen Anteil an dieser Kehrtwende im traditionellen Ölmarktgefüge. Mit der Technologie der Schieferölförderung („Fracking“) konnten die US-Produzenten plötzlich Ölquellen erschließen, die sonst für immer versiegt geblieben wären. In der Folge wechselte die USA die Seiten: Die größte Volkswirtschaft der Welt wandelte sich von der Ölimportnation zur Ölexportnation.

Das Überangebot sorgte in der Folge für ein andauerndes niedriges Preisniveau, was die Staatshaushalte der Ölfördernationen entsprechend belastete. Die Quotierung der Förderung sollte die Ölbestände auf das sogenannte Fünf-Jahres-Durchschnittsniveau senken und die Ölpreise damit stabilisieren.

Nachdem die Maßnahmen ihre ersten Wirkungen entfalteten, war der Zeitraum des Abkommens auch eigentlich schon wieder vorbei, denn das Abkommen war nur auf eine Dauer von sechs Monaten ausgelegt – zu wenig Zeit um ein ausgewogenes und stabiles Marktumfeld herzustellen. Nach mehr oder weniger zähen Verhandlungen konnte das Abkommen Ende Mai diesen Jahres um weitere neun Monate, bis Ende März 2018, verlängert werden – und schon jetzt beginnen die Spekulationen, Debatten und Bekundungen über die Zeit danach.

Dass die Maßnahmen der Förderkürzungen zu einer Preisstabilisierung und zu einer Verringerung des Ölangebots führen, scheint unbestritten. Lediglich über die Höhe des tatsächlichen Einflusses der Förderkürzungen lässt sich trefflich streiten. Andererseits weiß aber auch kein Analyst mit Zuverlässigkeit zu sagen, welche Auswirkungen die Aussetzung des Abkommens auf die Märkte hätte.

In diesem Sinne sind die mächtigsten Mitglieder des Kartells, allen voran Saudi Arabien, aber auch das Abkommensmitglied Russland, schon jetzt bemüht ihre Bekundungen zu einer Verlängerung des Abkommens „medienwirksam“ oder eher „ölmarktwirksam“ zu streuen. So äußerte sich bereits vergangene Woche der russische Staatspräsident Vladimir Putin über die Notwendigkeit der Fortführung der geregelten Förderquotierung über den März 2018 hinaus.

Die Äußerung von Putin zu diesem Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr, so fand doch am letzten Donnerstag in Moskau ein Treffen zwischen Vertretern Saudi Arabiens und Russlands zum Thema statt. Im Gespräch soll neben der reinen Verlängerung des Abkommens auch eine Ausweitung der Kürzungsquoten sein. Einig sei man sich vor allem in einem Punkt: Der Welt-Ölmarkt bewegt sich auf ein Gleichgewicht zu und eine Aussetzung des Abkommens würde diese hart erarbeitete Stabilität schnell wieder zu Nichte machen.

Der OPEC-Generalsekretär  Mohammad Barkindo kündigte indes „außergewöhnliche“ Schritte an, allerdings ohne dabei konkret zu werden. Analysten vermuten dahinter nicht nur eine mengenmäßige Auswirkung des Abkommens, sondern auch die Einbeziehung weiterer Ölförderstaaten.

Eins steht jetzt schon fest: Umso näher der März des nächsten Jahres rückt, umso mehr werden sich die Meldungen zum Thema überwerfen. Inwieweit die Märkte diesen „Nebelkerzen“ ohne konkrete Maßnahmen weiter Beachtung schenken werden, wird abzuwarten sein.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro startet mit 1,1741 US-Dollar in den zweiten Tag dieser Handelswoche. Das entspricht nahezu dem gleichen Niveau von gestern Morgen. Die EZB legte den Referenzkurs für Montag auf 1,1746 US-Dollar fest.

Nach der Talfahrt zum Ende der vergangenen Woche scheint sich die Gemeinschaftswährung wieder stabilisiert zu haben. Starke US-Konjunkturdaten setzten den Euro zum Donnerstag kurzzeitig unter Druck und ließen den Kurs kurzzeitig auf unter 1,17 US-Dollar fallen. In dieser Woche sollte der Euro den meisten Gegenwind aus der Eurozone bekommen. Morgen wird die katalanische Regionalregierung ihre Entscheidung bekanntgeben, ob sie die Unabhängigkeit der Region ausrufen wird oder nicht. Den Euro könnte diese Uneinigkeit im spanischen Staat erheblich belasten. Relevante Marktdaten werden für heute indes nicht erwartet.

Heizölpreisentwicklung

Die Rechnung für Heizölverbraucher bleibt heute einfach: Stark gefallene Ölpreise im Vergleich zur Vorwoche und ein stabiler Euro sorgen für fallende Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 57,07 Cent pro Liter Heizöl. Am Montag waren es noch 57,22 Cent, vor etwas mehr als einer Woche noch fast 60 Cent.

Gerade mit Blick nach Spanien und den damit verbundenen Gefahren für den Euro sollten Sie das günstige Preisniveau von heute zum Heizölkauf nutzen. Weiterhin bleibt es fraglich, ob die Abwärtsbewegung bei den Ölpreisen tatsächlich nachhaltig ist. Die Markdaten der großen drei Berichte der nächsten Tage könnten Bewegung in die Märkte bringen.

Die Vergangenheit hat allzu oft gezeigt, dass sich die Markteilnehmer bei fallenden Ölpreisen an jede noch so kleine Nachricht klammern, die steigende Ölpreise versprechen könnte. Gerade wenn sich Ihr Tank zum Start der Heizsaison leert, sollten Sie sich das aktuelle Preisniveau zu nutzen machen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.