Ölpreise steigen und ziehen Heizölpreis mit

14. November 2019, Felix Schmidt

Ölpreise und Heizölpreis steigen 14.11.19

Sowohl die EIA als auch die OPEC sehen aktuell für das kommende Jahr eine leichte Verbesserung der Nachfrage und den Einfluss der Handelszölle schwinden. Das drückt sich in helleren Prognosen für 2020 aus, die dem Markt gestern etwas Anschub gaben. Heizöl ist heute teurer.

Ölpreisentwicklung – Wichtiges auf einen Blick

  • OPEC-Generalsekretär deutet andere Prognosen für 2020 an
  • API: Leichter Rückgang der US-Ölbestände, Zunahme der Produkte
  • EIA-Monatsbericht: 2020 etwas mehr Öl und etwas mehr Nachfrage
  • Brent bei 62,76 US-Dollar / ICE-Gasoil bei 580,00 US-Dollar
  • Euro bei 1,0995 US-Dollar
     

Heizölpreisentwicklung

  • Heizölpreis bei 67,27 Euro / 100L

Eine 3.000 Liter Standard-Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 67,27 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch lag der Heizölpreis bei 66,27 Cent pro Liter Heizöl.
 

Wesentliche Einflussfaktoren auf die aktuelle Ölpreisentwicklung

Saudi-Arabien erhöht Dezemberpreise und bereitet Börsengang vor
USA und China treiben Handelsgespräche voran
China steigert Rohölimporte

Brexit ungeklärt
IEA-Jahresbericht

Kasachstan steigert Rohölförderung
Indiens Ölnachfrage im September gesunken

 

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der Kurs der europäischen Referenzölsorte Brent notierte am Morgen bei 62,76 US-Dollar. Der Vergleichswert von Mittwoch betrug 61,77 US-Dollar, der Schlusspreis wurde bei 62,54 US-Dollar festgesetzt.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 580,00 US-Dollar. Der Vergleichswert am Mittwoch lag bei 569,25 US-Dollar, der Schlusspreis bei 575,25 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung der letzten 30 Tage Stand: 14.11.2019 // Alle Angaben ohne Gewähr

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.
 

Die Preisentwicklung im Überblick

Wie wir gestern berichteten, zieht sich der Markt von seiner positiven Einstellung zu einer baldigen Beilegung des Handelsstreits zwischen China und den USA zurück. Doch offizielle Prognoseberichte und die OPEC sehen das offenbar etwas anders.

Einerseits meldete der Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA) gestern, dass die Nachfrage 2020 im etwa gleichen Umfang wie die weltweite Produktion steigen könne.

Damit wird zwar das Angebot insgesamt nicht knapper, doch die minimale Aufwärtskorrektur der Nachfrageentwicklung liefert bereits ein Signal, dass die Statistiker an einen Abbau der Handelsbeschränkungen glauben. Zuletzt hieß es immer wieder, dass die allgemeinen Nachfrageentwicklungsprognosen noch weiter gesenkt werden könnten.

Weitaus deutlicher wurde gestern OPEC-Generalsekretär Barkindo, der andeutete, dass die OPEC einerseits von einem Nachfrageplus ausgehe und andererseits die US-Ölwirtschaft an Schwung verlieren könne. Damit stellt sich das Ölkartell gegen praktisch alle anderen Prognosen, die der US-Ölindustrie auch 2020 ein stetiges Wachstum bescheinigen.

Die OPEC-Aussagen hatten gestern einen sichtbaren Einfluss auf die Ölpreise, weil sie besonders nahelegen, dass die Beilegung der Handelsstreitigkeiten für die Berechnungen weitaus stärker eine Rolle spielen, als der Markt gerade zu glauben bereit ist. Den OPEC-Annahmen zur US-Ölwirtschaft wird von anderen großen Energieagenturen jedoch weiterhin vehement widersprochen.

Denn nicht zuletzt die EIA sieht kein Ende des Produktionswachstums und korrigierte hier die Vorhersagen noch einmal um 0,1 Mio. B/T im Vergleich zum Vormonat nach oben.

Es ist davon auszugehen, dass die OPEC mit den Äußerungen des Generalsekretärs nach Begründungen sucht, warum es keinen Sinn ergibt, auf neuerliche Anhebungen der Kürzungsquoten im Dezember zu spekulieren.

Werden diese Spekulationen schon jetzt gedämpft, wäre die Preisenttäuschung abgewendet, die sich im Dezember ohne neue Kürzungen unweigerlich einstellen würde. Deutlich fallende Ölpreise kann sich das Kartell in keiner Weise leisten, will aber auch nicht die eigene Wettbewerbsfähigkeit mit weiteren Kürzungen gefährden – so der aktuelle Stand.

Die US-Ölbestandsdaten laut API waren etwas unentschieden. Zwar gab es Abbauten bei Rohöl, doch gleichzeitig auch eine Zunahme der Produkte.

Im Vergleich zum Vorabend hat sich der Euro nur leicht nach unten bewegt, befeuert aber die Preiszuwächse von Öl für die Preisbildung bei Heizöl. Dieses ist heute teurer, doch die Ausgangslage für inländische Heizölkäufer hat sich nicht verändert: Am besten ist es, sich zum moderaten Preisniveau schnell von allen Veränderungen unabhängig zu machen. Insbesondere, wenn es nun eine leichte Kehrtwende bei den Prognosen gibt.
 

Entwicklung Eurokurs

Zum Tagesstart kostete der Euro 1,0995 US-Dollar, am Mittwoch waren es 1,1013 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Mittwoch wurde bei 1,1006 US-Dollar festgesetzt.

Rein rechnerisch könnten heutige Wirtschaftszahlen aus der Eurozone bestätigen, dass die Welt in einer Rezession steckt. Auf technischer Ebene wird diese durch zwei aufeinanderfolgende Quartale mit sinkender Wirtschaftsleistung definiert.

Die zuletzt freundlichen Konjunkturerwartungen sprechen zwar gegen diese Einschätzung, doch dürfte die Rückschau erst einmal ein anderes Bild zeichnen. Es ist davon auszugehen, dass der Euro durch diese technische Feststellung etwas leiden könnte. Die Frage ist aber, inwiefern die Devisenhändler auch die sich leicht aufhellende Stimmung in ihre Kalkulation mit einbeziehen werden.
 

Im Detail: Einflussfaktoren am Markt und in der Politik

  • API: Produktaufbauten überwiegen Einschätzung zu Rohöl

Der leichte Rückgang der US-Rohölbestände laut API wird zwar „überraschend“ genannt, wurde aber bereits in dieser Woche mehrfach einkalkuliert und kann deswegen auch nicht wirklich so genannt werden.

API-Bericht-US-Ölmarkt-Kalenderwoche-46-141119 // Alle Angaben ohne Gewähr

Viel wichtiger sind die breit angelegten Produktaufbauten, die insbesondere bei Benzin unerwartet waren. Die Frage ist nun, wie es zu dieser Verteilung kommt. Die US-Nachfrage ist dabei ein vermutbarer Faktor, doch wird sich dies erst bestätigen oder widerlegen, wenn heute Nachmittag die Zahlen und Begründungen des DOE-Berichts vorliegen.

 

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Felix Schmidt – Autor

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