Ölpreise weiter gestiegen – Euro unter Druck

30. Oktober 2017, Peter Dudda

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Steigende Ölpreise und ein schwacher Euro sorgten zum Ende der letzten Woche für steigende Heizölpreise. Am Freitag zogen die Kurse an den Ölbörsen weiter an. In der Konsequenz müssen sich Heizölverbraucher auch am Montag auf weiter gestiegene Heizölpreise einstellen.

Ölpreisentwicklung

Nachdem die Kurse an den Handelsplätzen zum späten Handel am Donnerstag nur noch die Richtung nach oben kannten, stellte sich zum Handel am Freitag vorerst eine leicht gegenläufige Tendenz ein. Die Nachrichtenlage gab allerdings keine konkreten Vorgaben, weder in die eine, noch in die andere Richtung vor. So sorgten vor allem vereinzelte Verkäufe mit dem Ziel von Gewinnmitnahmen im Laufe des Vormittags für leichte Verluste.

Mit der Veröffentlichung von US-Wirtschaftszahlen konnte diese Entwicklung allerdings wieder begrenzt werden. Vor allem die aktuelle Entwicklung des US-Bruttoinlandsprodukts stützte die Kurse, denn ein positives BIP verspricht eine stärkere Öl-Nachfrage.

Zum späten Handel drehten die Kurse ohne erkennbare Impulse plötzlich nach oben und zogen mit einem kräftigen Satz durch weitere Aufkäufe deutlich an. Die europäische Rohölsorte Brent durchbrach dabei die 60-US-Dollar-Marke und erreichte den höchsten Stand seit Mitte 2015. Die amerikanische Rohölsorte WTI konnte ein neues 8-Monatshoch verbuchen. Der Kurs für den maßgeblichen Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, stieg zwar, allerdings deutlich verhaltender als Brent und WTI und konnte damit sein September-Hoch nicht überflügeln.

Alle relevanten Notierungen beendeten die Handelswoche mit deutlichen Gewinnen. In Kombination mit dem zuletzt schwächer gewordenen Euro, müssen sich inländische Heizölkunden auch für den Wochenstart auf höhere Heizölpreise einstellen.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Freitagmorgen bei 60,47 US-Dollar. Zum Start am Freitag waren es noch 59,40 US-Dollar,  zum Tagesstart am Donnerstag mit 58,37 US-Dollar. Der Schlusspreis am Freitag lag bei 60,44 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ist ebenfalls abermals teurer geworden. Der Kurs stand am Morgen bei 549,50 US-Dollar für die Lieferung im November, der Schlusspreis am Freitag betrug 548,75 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

US-Bohranlagen nehmen wieder zu

Der Baker Hughes Report veröffentlicht Woche für Woche die aktuelle Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen. In den vergangenen zwei Monaten nahm die Anzahl stetig ab, zuletzt konnte drei Wochen keine Zunahme registriert werden. In der aktuellen Berichtswoche hat die Anzahl der aktiven Anlagen wieder um eine, auf nunmehr 737 Anlagen zugenommen. Der Höchststand lag in diesem Jahr bei 768 Anlagen.

Mit Blick auf das aktuelle Preisniveau könnte die Fördertätigkeit in der nächsten Woche wieder zunehmen, was die Preise wieder entsprechend unter Druck setzen würde.

Entwicklung Eurokurs

Die Europäische Gemeinschaftswährung musste bereits am Donnerstag erhebliche Verluste hinnehmen. Am Freitag stabilisierte sich der Euro auf seinem neuen Niveau um die 1,16-US-Dollar, allerdings nachdem er mit 1,1575 US-Dollar den tiefsten Stand seit Juli diesen Jahres erreichte. Zum Start in die neue Handelswoche steht der Euro bei 1,1604 US-Dollar, zum Handelsschluss am Freitag lag der Kurs noch bei 1,1609 US-Dollar. Der Referenzpreis der EZB für Freitag liegt bei 1,1605 US-Dollar.

Grund für den Kurseinbruch waren vergangene Woche die jüngsten Beschlüsse der Europäischen Zentralbank (EZB). Sie gab zwar bekannt, sich von ihrer bisherigen sehr lockeren Geldpolitik abzuwenden, doch entgegen der Erwartungen an den Devisenmärkten soll das nur sehr langsam geschehen. So wird der umstrittene Staats-Anleihenkauf zwar auf ein monatliches Volumen von 30 Milliarden Euro halbiert, dafür aber noch um weitere 9 Monate fortgeführt. Auch eine Option für eine Weiterführung der Maßnahme über den September des nächsten Jahres hinaus liegt auf dem Tisch.

Weiterer Druck auf die Gemeinschaftswährung ist weiter aus dem südwestlichen Teil der Eurozone zu vernehmen. Die spanische Regierung hatte am Wochenende die Absetzung der katalonischen Regionalregierung verkündet. Die daraus resultierenden innenpolitischen Instabilitäten, sorgen auch für Druck auf die Devisenmärkte.

Heizölpreisentwicklung

Auch heute gibt es für unsere Heizölkunden nichts zu beschönigen: Ein weiterhin schwacher Euro und stark gestiegene Ölpreise bedeuten in der Konsequenz deutlich höhere Heizölpreise.

Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet zum Wochenstart im bundesweiten Durchschnitt rund 60,52 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 59,83 Cent.

Auch wenn der Preis heute hoch ist, kann das trotzdem ein guter Zeitpunkt für den Heizölkauf sein – vor allem dann, wenn sich der Tank leert und keine Zeit mehr ist die weitere Entwicklung abzuwarten und auf Risiko zu setzen.

Wenn Sie heute den Heizölkauf auf den Weg bringen, sichern Sie sich möglicherweise immer noch das beste Preisniveau der nächsten Tage und können sich außerdem von allen weiteren Entwicklungen unabhängig machen.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.

Wir wünschen unseren Kunden einen schönen Feiertag. Am Mittwoch folgen an dieser Stelle wieder aktuelle News rund um die Heizpreisentwicklung.