Ölpreise wieder etwas stabiler

27. Juni 2016,

Heizoelpreis-steigt-27-06-2016

Die Entscheidung für einen Austritt Großbritanniens schockte am Freitag die Finanz- und Rohölmärkte und ließ den Ölpreis fallen. Auch der Wert des Euro ist vor dem Wochenende so stark gesunken, wie zuletzt Anfang Januar diesen Jahres. Zum Beginn dieser Woche scheint sich beides wieder leicht zu stabilisieren. Der Heizölpreis steigt im Zuge dessen leicht an.

Ölpreisentwicklung

Am Freitag dominierte der Brexit das Marktgeschehen und führte erwartungsgemäß zu einem starken Preiseinbruch an den Ölbörsen.

Zum Beginn dieser Woche scheint der Fall des Ölpreises zwar vorerst gestoppt, jedoch versuchen Marktteilnehmer nun in naher Zukunft herauszufinden, was der Brexit für den Handel am Ölmarkt bedeutet.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis-Index Brent wird momentan für rund 48,50 US-Dollar je Barrel gehandelt und ist bereits von Donnerstag auf Freitag um fast 2 US-Dollar gefallen.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, wird derzeit für rund 436 US-Dollar je Barrel.

Zum ersten Mal seit drei Wochen ist die Gesamtsumme der US-Ölbohranlagen am letzten Freitag gesunken. Allerdings steigt die Anzahl der Förderanlagen der wichtigsten Schieferölfelder weiter an.

Diese Inbetriebnahme von neuen Anlagen zeigt, dass die Produktion in diesen Regionen beim aktuellen Niveau um die 50 US-Dollar je Barrel bereits wieder rentabel ist.

Einige Analysten gehen demnach davon aus, dass der US-Ölproduktionsrückgang damit vorerst ausgebremst ist, weil die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen als Signal für die künftige Entwicklung der US Ölförderung betrachtet wird.

In dieser Woche wird vermutlich aber weiterhin der Brexit der hauptsächlich entscheidende Faktor für den Ölpreis sein.

Marktteilnehmer werden infolgedessen auf neue Meldung warten und beobachten, wie sich die Stimmung entwickelt.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Montag, 27.06.2016

  • Rede des Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi

Dienstag, 28.06.2016

  • Vorabschätzung US-Ölbestandsdaten American Petroleum Institute (API)

Mittwoch, 29.06.2016

  • Offizielle US-Ölbestandsdaten Department of Energy (DOE)

Freitag, 01.07.2016

  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)

*Termine ohne Gewähr

Entwicklung Eurokurs

Am Freitagmorgen stand das Ergebnis der Brexit Abstimmung fest und knapp 52% der Briten entschieden sich für einen Austritt aus der EU. Das beeinflusst jedoch nicht nur den Wechselkurs des Pfund, der nach dem Referendum um fast acht Prozent gefallen ist. Auch der Eurokurs musste Verluste von rund drei Cent hinnehmen.

Aktuell kostet ein Euro nur noch rund 1,104 US- Dollar. Damit ist der Eurokurs derzeit so schwach, wie zuletzt Anfang März.

Derzeit gibt es kaum Indikatoren, die wieder für einen steigenden Eurokurs sprechen. Sowohl die Stimmung an den Finanzmärkten nach der Brexit Entscheidung, aber auch die erwartete US-Leitzinserhöhung Anfang Herbst deuten beide eher auf einen zukünftig stärken US-Dollar hin.

Da Öl grundsätzlich in US-Dollar gehandelt hat, verteuert ein steigender Dollarkurs die Importe für den Euroraum.

Heizölpreisentwicklung

Eine 3.000 Liter Standard Heizöl-Lieferung kostet im bundesweiten aktuell rund 52,17 Cent pro Liter Heizöl.

Unsere Empfehlung lautet aktuell: Wer in den nächsten Wochen Heizöl benötig, sollte in den kommenden Tagen genau beobachten, ob der Ölpreis unter der 50 US-Dollar Marke bleibt oder sich wieder ansteigt.

Wer sicher gehen will, sollte jetzt bereits Heizöl kaufen. Auch der Kauf einer kleineren Menge kann sich lohnen, um auf weitere Preisrückgänge in der zweiten Jahreshälfte zu spekulieren. Diese sind durchaus möglich. Auch im Vorjahr folgte auf einen starken Anstieg der Ölpreise in der ersten Jahreshälfte, eine deutliche Gegenbewegung in der zweiten Jahreshälfte.

Wir empfehlen Ihnen in jedem Fall, unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.