Ölpreise und Euro zum Wochenstart stabiler

19. Juni 2017,

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Der Euro ist nach dem Wahlerfolg des proeuropäischen Parteibündnisses „La Republique en Marche“ bei der französischen Parlamentswahl im Aufwind. Libyen steigert Ölproduktion. US-Bohranlagen nehmen weiter zu.

Ölpreisentwicklung

Zum Ende der letzten Handelswoche standen die Ölpreise weiter unter Druck. Die Ölpreise wurden dabei vor allem von drei Meldungen beeinflusst: Unerwartet hohe Bestände an Rohöl und Ölprodukten im US-Markt, Steigerung der Produktionsmenge Libyens und Nigeria und die Zunahme der OPEC-Exporte im Monat Juni. Diese Meldungen stützen zwei für den Ölpreis richtungsweisende Entwicklungen. Zum einem verfehlen die Förderkürzungen der OPEC nach wie vor ihre preissteigernde Auswirkung  auf die Ölpreise, zum anderen sorgt die ungewöhnlich schwache Nachfrage im US-Markt für Verunsicherung. In der Folge setzten die Preise zur Wochenmitte zu einer erneuten Talfahrt an.

Auch am Freitag konnten keine für die Märkte positiven Nachrichten entgegengesetzt werden. Da es auch keine neuen negativen Meldungen gab, blieben die Preise an den Öl-Börsen trotz leichter Ausschläge entsprechend stabil.  

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Die europäische Rohölsorte Brent notiert zum Wochenbeginn bei 47,25 US-Dollar und damit leicht schwächer wie zum Handelsschluss am Freitag (47,37 US-Dollar). Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, ICE Gasoil, liegt heute Morgen bei 423,25 US-Dollar für die Lieferung im Juli. Der Schlusspreis für Freitag lag auf dem gleichen Niveau (423,00 US-Dollar).

OPEC-Ziele in weiter Ferne

Die Ölpreise sind in den letzten Jahren erheblich eingebrochen. Die Gründe dafür sind vielfältig und unterliegen vielen Faktoren. Einer der wichtigsten Gründe ist dabei ganz klar die Überproduktion von Rohöl. Seit 2014 gibt es einfach zu viel Öl am Weltmarkt, dem keine entsprechende Nachfrage gegenübersteht. Ausgelöst wurde dieser Öl-Boom vor allem durch die Produktionszunahme der USA.

Die Öl-Industrie in dem Land profitiert seit einigen Jahren von verschiedenen Methoden zur sogenannten Schieferölförderung. Diese Techniken ermöglichen unter der Zunahme von chemischen Substanzen ein Aufbrechen von Gesteinsschichten um damit das dort eingelagerte schwarze Gold freizugeben. Die USA entwickelten sich in Folge dieses Technologiesprungs vom Öl-Importeur zu einem der größten Öl-Exporteuren und brachten damit das ursprüngliche Gefüge am Öl-Markt gehörig ins Wanken.

Besonders die  Staaten der Organisation der erdölexportierenden Länder (OPEC), welche meist einen Großteil ihrer staatlichen Finanzen durch den Verkauf von Öl generieren, mussten erhebliche Verluste hinnehmen. Um die Preise zu stabilisieren einigten sich die Mitglieder der OPEC, aber auch weitere Staaten wie Russland, Ende 2016 auf eine Beschränkung ihrer Fördermengen. Das Abkommen wurde Ende Mai für weitere neun Monate, also bis zum März des nächsten Jahres verlängert.

In der ersten Phase des Abkommens konnten tatsächlich preissteigernde Auswirkungen durch die Fördermengenbeschränkung erzielt werden. Doch die Preissteigerung sorgte auch dafür, dass die USA ihre Produktion weiter ausbauen konnte, da die aufwendige Förderung des Schieferöls mit steigendem Preis an Rentabilität zunimmt.

Das führt in der Folge zu einem Ausgleich der OPEC-Beschränkungen und die OPEC-Staaten sehen sich einem schier unlösbaren Problem gegenüber. Beschränken sie ihre Mengen weiter, ziehen die USA mit einem Produktionsausbau nach. Beschränken sie ihre Mengen nicht, schaden sie zwar der US-Ölförderung, doch letztlich auch sich selbst, da mit einem erheblichen Preiseinbruch zu rechnen wäre.

Aktuell schafft die OPEC es nicht, ihr Angebot soweit wie Ende Mai beschlossen zu verknappen. Der Grund dafür liegt vor allem in Libyen und Nigeria. Beide Staaten sind zwar Mitglieder der OPEC, aufgrund ihrer wirtschaftlichen und politischen Lage jedoch von den Förderbeschränkungen ausgenommen. Das Ziel die Bestände am Weltmarkt schnell zu senken, liegt damit in weiter Ferne. An den Märkten hat diese Entwicklung vor allem eine Auswirkung: Das Vertrauen in die nachhaltige Wirkung in das OPEC-Abkommen sinkt weiter.

Entwicklung Eurokurs

Zum Ende der letzten Woche hat der Euro deutlich nachgegeben. Nach der Anhebung des Leitzinses der US-Notenbank FED am Mittwochabend und der damit einhergehenden Verkündung einer restriktiveren Geldpolitik, konnte der US-Dollar in Folge deutlich zulegen.

Mit dem erfolgreichen Wahlausgang der Partei „La Republique en Marche“ bei der französischen Parlamentswahl konnte der Euro zum Wochenstart wieder gestützt werden. Im Zusammenhang mit der Meldung über schwache Konjunkturdaten im US-Markt wurde am Morgen die Marke von 1,12 US-Dollar wieder überschritten.

Zum heutigen Handelsbeginn liegt der Kurs bei 1,1199 US-Dollar, am Freitag waren es zum Handelsschluss noch 1,1198 US-Dollar.

Heizölpreisentwicklung

Die leichten Kursnachlässe an den Öl-Börsen werden durch den stärkeren Euro ausgeglichen. Das bedeutet im Vergleich zur Vorwoche stabile, dennoch günstige Heizölpreise. Am Morgen kostet eine 3.000 Liter Standard Lieferung im bundesweiten Durchschnitt rund 52,89 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 52,94 Cent.

Es ist weiterhin unmöglich, eine definitive Aussage zur Preisentwicklung auf den Märkten zu treffen. Darum ist es ratsam, sich jetzt für den Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere bei einem fast leeren Tank. Wenn Sie jetzt kaufen, sichern Sie sich ein gutes Preisniveau.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.