Ölpreise geben weiter nach: Dennoch Indizien für nächste Preisanstiege

3. November 2017, Nicola Bergau

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Gestern ließen die Ölpreise weiter nach, weil es an Impulsen für die Gegenrichtung fehlte. Dennoch sprechen Preissteigerungen für saudisches Öl und ein niedriger Benzinbestand in US-Häfen für erneute Preisanstiege. Der Euro konnte nach Fed-Personalie in den USA leicht zulegen. Heizöl günstiger.

Ölpreisentwicklung

Der Markt sicherte sich gestern aufgrund fehlender Impulse weiterhin Gewinne, sodass die Preise für Öl weiterhin nachgaben. Dass diese Tendenz jedoch eher eine kurzfristige Angelegenheit ist, zeigen verschiedene Indizien.

Saudi-Arabien hat die Preise für Öllieferungen im Dezember erhöht. Außerdem gingen gerade die Benzinnotierungen zum Tagesende wieder nach oben. Dies erklärt sich mit einem extrem niedrigen Bestand an Benzin in US-amerikanischen Häfen.

Mit der Ernennung von Jerome Powell zum neuen Chef der US-Notenbank Fed hatte der Dollar gestern Einbußen hinnehmen müssen, was den Euro stützte. Heizöl ist heute billiger.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent notierte am Morgen bei 60,88 US-Dollar, was über dem gestrigen Tagesstart liegt. Der Schlusspreis für Donnerstag betrug günstigere 60,62 US-Dollar.

ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, stand am Morgen bei 546,00 US-Dollar. Hier beginnt der heutige Tag unter dem gestrigen Tagesstart von 549,50 US-Dollar. Der Schlusspreis für Donnerstag betrug 544,50 US-Dollar.

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

An diesen Zahlen lässt sich die gestrige Entwicklung recht gut ablesen: Erst ging es mit den Preisen nach unten, bevor sie zum heutigen Morgen wieder drehten. Fehlte es dem Markt zunächst an Impulsen, was ihn zu Gewinnmitnahmen veranlasste, gab es zum Tagesende mehrere Meldungen, die der Entwicklung Einhalt geboten.

Saudi-Arabien verlangt mehr für Dezember-Öl

Saudi-Arabien ist die größte Macht der OPEC und stärkster Verfechter des Kürzungsdeals. Darum sind handfeste News aus dieser Ecke auch immer ein Signal für den Markt, wie es um die Kürzungsbemühungen steht. Das Land hat gestern die Preise für seine Öllieferungen im Dezember erhöht. Das spricht dafür, dass die Kürzungen zumindest von dieser Seite weiter rigoros umgesetzt werden, um die bisherigen Stabilisierungserfolge durch eine Angebotsbegrenzung nicht zu gefährden.

Wenig Benzin in US-Häfen

Die größten Auswirkungen auf die Börsenkurse hatte gestern die Neuigkeit, dass der Bestand an Benzin im New Yorker Hafen extrem niedrig ist. Das trieb zunächst die Benzinnotierungen an der New Yorker Börse NYMEX nach oben, was sich unmittelbar auch auf den Preis für die amerikanische Ölsorte WTI auswirkte. In einer typischen Kettenreaktion griff diese Entwicklung dann auch auf das Londoner Pendant ICE über und zog die europäische Variante ICE Gasoil mit nach oben, wovon wiederum letztendlich auch die Notierung für Brent betroffen ist.

Der niedrige Benzinbestand spricht für die schon mehrfach statistisch unterlegte Annahme, dass die Nachfrage in den USA nach Öl und Ölprodukten weitaus höher ist als bisher angenommen. Auch die Exporttätigkeit ist gestiegen. Zurückzuführen ist dies auf eine sehr agile US-Wirtschaft.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro notierte am Morgen bei 1,1646 US-Dollar, minimal über dem Niveau des gestrigen Morgens. Der Referenzpreis der EZB für Donnerstag lag bei 1,1645 US-Dollar.

Diese feste Tendenz der Gemeinschaftswährung beruht auf der Nachricht aus den USA, dass Jerome Powell zum Nachfolger von Janet Yellen als Chef der US-Notenbank Fed ernannt werden soll. Die Enttäuschung der Anleger bezieht sich auf die Einschätzung, dass Powell (im Gegensatz zu Yellen) den bisher lockeren Geldkurs unterstützt. Im Februar 2018 kommt es zum Personalwechsel an der Spitze der amerikanischen Federal Reserve.

Heute Nachmittag dürften noch Arbeitsmarktzahlen aus den USA eine Rolle spielen, während aus der europäischen Wirtschaft kaum Impulse für die Devisenmärkte erwartet werden.

Heizölpreisentwicklung

Heizölkunden können heute Morgen weiterhin etwas aufatmen: Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 60,74 Cent pro Liter Heizöl. Am Donnerstag waren es noch 60,81 Cent.

Wie lange dieses Preisniveau anhält, ist weiterhin mehr als fraglich. Deswegen ist heute wohlmöglich der beste Zeitpunkt der nächsten Tage, um sich zum Heizölkauf zu entscheiden. Denn global gesehen sind die Nachfrageentwicklung und das sinkende Angebot aktuell ausschlaggebender als Momentaufnahmen einzelner Märkte.

Wenn Sie heute Morgen den Kauf auslösen, stehen die Chancen gut, dass Sie sich das gefälligste Preisniveau der nächsten Zeit sichern. Außerdem machen Sie sich so von allen weiteren Entwicklungen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.