Ölpreise gestiegen – Erste Abnehmer bestätigen OPEC-Angaben

12. Januar 2017,

Heizoelpreise steigen 120117

Nach der deutlichen Abwärtsbewegung der vergangenen Tage zeigen sich die Ölpreise heute Morgen fester und sind schon im gestrigen Tagesverlauf gestiegen. Erste Raffinerien und Abnehmer haben die Beteuerungen vieler OPEC-Länder, Kürzungen bei Kunden angemeldet zu haben, bestätigt.

Ölpreisentwicklung

Heute Morgen sind die Ölpreise wieder gestiegen. Wie angespannt der Markt auf Bestätigungen der OPEC-Ankündigungen zu gesenkten Förderquoten wartet, zeigte sich im gestrigen Tagesverlauf an Reaktionen auf Meldungen von asiatischen Raffinerien: Diese vermeldeten, dass Saudi-Arabien tatsächlich Lieferkürzungen für Februar von 20 bis 30% angekündigt habe.
Dieses positive Signal verfehlte offenbar seine Wirkung nicht und so hatte der wöchentliche Bericht des Department of Energy (DOE) zu gestiegenen Öl-Bestandsdaten scheinbar kaum Einfluss auf die Märkte.
Der Eurokurs legte indes nach der detailarmen ersten Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump zu, nachdem er im Tagesverlauf erheblichen Schwankungen ausgesetzt gewesen war.


Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der europäische Ölpreis Brent liegt heute Morgen bei 55,19 US-Dollar und damit im Bereich des wieder gestiegenen Schlusspreises von Mittwoch (55,10 US-Dollar). Dies ist dennoch eine sichtbare Veränderung gegenüber dem Schlusspreis von Dienstag (53,64 US-Dollar). ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert aktuell bei 484,00 US-Dollar und überholte ebenfalls den bereits gestiegenen Schlusspreis von Mittwoch (482,00 US-Dollar). Der Schlusspreis von Dienstag lag noch bei deutlich geringeren 472,75 US-Dollar. Experten erwarten für den heutigen Tag zunächst weitere Preisanstiege.


Jedes positive Signal für die Erfüllung der OPEC-Fördersenkungen scheint vom Markt momentan sofort aufgenommen zu werden. Erste Raffinerien aus Asien haben sich zu Wort gemeldet und bestätigen damit aus Kundensicht, was die OPEC zum Jahresstart immer wieder beteuert hat. Saudi-Arabien soll bei seinen Kunden tatsächlich für den Februar eine Lieferkürzung von 20 bis 30% angekündigt haben. Auch diesen Meldungen fehlt es zwar bisher an handfesten Daten, doch sind sie ein wichtiges Puzzlesteinchen für den Markt, der zuletzt ernste Zweifel an der Erfüllung der Fördersenkungen hatte – und diese wohl auch noch weiter hegen wird, solange es keine Zahlen von der OPEC gibt.

DOE-Bericht scheint keine Auswirkung zu haben
Der wöchentliche Bericht des Department of Energy (DOE) zu den Öl-Bestandsdaten vermeldete unterdes erhebliche Bestandsaufbauten bei Rohöl sowie Ölprodukten und eine gestiegene Raffinerieauslastung. Doch diese Nachrichten, die eine positive Preisentwicklung in den letzten Wochen immer wieder torpediert hatten, blieben diesmal scheinbar wirkungslos, so Analysten.
Zwar seien die Rohölbestände um 4,1 Mio. Barrel gestiegen, die Destillate (als Vorstufe für verschiedene Ölprodukte wie Heizöl) legten mit 8,4 Mio. Barrel unerwartet stark zu und die Verarbeitung sei so hoch wie noch nie seit Beginn der Berichte im Jahr 1982. Allerdings müsste man diese Zahlen im Lichte des Jahreswechsels betrachten: Der DOE-Bericht berechnet auch Ölimporte mit ein (im Gegensatz zum API-Bericht), die aus Bilanzgründen vom Dezember in den Januar verschoben worden seien. 
Das verzerre die Zahlen. Gleichzeitig spreche die hohe Raffinerieauslastung von etwa 93,6 Prozent dafür, dass die Nachfrage nach Ölprodukten ebenfalls hoch ist, wenn diese Aussage auch mit Vorsicht zu genießen sei. Eine hohe Nachfrage wiederum begünstigt einen Preisanstieg bei Öl und Ölprodukten und somit auch beim Heizöl.


Iran und Irak im Fokus: Der Unterschied zwischen Förderung und Export
Iran und Irak, zwei wichtige Mitglieder der OPEC, hatten zuletzt die Hoffnungen auf Preisanstiege bei Öl fraglich gemacht, weil Iran in den letzten Monaten 13 Mio. Barrel aus seinen Öllagerbeständen verkauft hat und auch Irak auf Rekordniveau exportiert.
Damit zeigt sich auch, dass gesenkte Förderquoten, ganz gleich in welcher Höhe sie umgesetzt werden, nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer Senkung des Überangebots an Öl auf dem Weltmarkt sind. Die in den letzten Monaten gestiegenen Ölpreise seien für viele Länder ein starker Anreiz, bisher unangetastete Vorräte zu veräußern und Wettbewerbsvorteile durch hohe Exportanteile zu generieren, so Experten.
Auch die gesteigerte Produktivität der Ölindustrie in den USA ist weiterhin ein starkes Gegengewicht zu den angestrebten Kürzungen von OPEC und einigen Nicht-OPEC-Ländern. Es bleibt also solange ein Fragezeichen vor der Ölpreisentwicklung, bis Analysten eine solide Datenbasis zu Kürzungen, Exportanteilen und Öl-Angebot haben.


Entwicklung Eurokurs

Nach einem turbulenten gestrigen Tag stieg der Eurokurs heute Morgen auf sein erstes Jahreshoch und hat mit einer aktuellen Notierung von 1,0633 US-Dollar den Schlusspreis von Mittwoch (1,0503 US-Dollar) deutlich überholt. Gestern war der Euro zwischenzeitlich sogar unter die 1,05-Marke gefallen.
Wer von der ersten Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump detaillierte Aussagen zur künftigen Handelspolitik erwartet hatte, wurde enttäuscht – und scheinbar wurde der Dollar im Vorfeld von diesen Hoffnungen beflügelt. Noch kurz vor der Ansprache Trumps ließ der Euro im Vergleich zum Dollar deutlich nach, machte aber unmittelbar danach eine Kehrtwende auf sein bisheriges Jahreshoch. 
Die Aussagen Trumps bezogen sich hauptsächlich auf die Person Trump sowie die Beziehungen zum Nachbarland Mexiko. Die Wahl Donald Trumps hatte für eine positive Entwicklung des Dollarkurses gesorgt, weil Trump als konservativ gilt und für Maßnahmen steht, die den Dollar stärken könnten.
Da Öl grundsätzlich in Dollar gehandelt wird, hat ein steigender (oder fallender) Dollarkurs stets Einfluss auf die Preise. Ist der Euro im Vergleich zum Dollar schwach, müssen europäische Käufer unabhängig von der tatsächlichen Preisentwicklung an den Ölmärkten also stets mehr (auch für Heizöl) zahlen, als wenn der Euro im Gegensatz zum Dollar gewinnt.


Heizölpreisentwicklung

Verbraucher müssen sich heute Morgen auf gestiegene Heizölpreise einstellen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostete im bundesweiten Durchschnitt rund 60,04 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 59,14 Cent pro Liter.
Wir raten unseren Kunden dennoch dazu, sich das aktuelle Preisniveau schnell zunutze zu machen und sich zum Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Auch wenn das Jahr 2017 in Sachen Ölpreis unvorhersehbar ist, sind langfristig fallende Preise weiterhin eher unwahrscheinlich und es könnte sich enorm lohnen, sich die begehrten Liefertermine in den nächsten Tagen direkt zu sichern, bevor belastbare OPEC-Zahlen für einen deutlichen Preisanstieg sorgen könnten. 
Bedenken Sie außerdem, dass es aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse und einer hohen Nachfrage etwas länger mit der Lieferung dauern kann und bestellen Sie rechtzeitig.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen