Ölpreise nach zwischenzeitlichem Tiefstand wieder gestiegen

23. März 2017,

Heizölpreise steigen 230317

Im gestrigen Tagesverlauf sackten die Ölpreise ab, Brent notierte zeitweilig unter der wichtigen 50-Dollar-Marke. Dies nutzten Marktteilnehmer für Käufe, was die Kurse letztendlich wieder stützte. Verantwortlich für die Abwärtsbewegung waren offenbar gestiegene US-Ölbestände.

Ölpreisentwicklung


Auch wenn der Bericht des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen nur die schon bekannten Zahlen des API-Berichts vom Vortag genauer definierte, reichten die gestiegenen Bestände an US-Rohöl gestern aus, um die Ölpreise absacken zu lassen.
Der tiefste Preisstand seit November wurde dann von vielen Marktteilnehmern für Käufe genutzt, was die Kurve wieder nach oben trieb. Letztendlich rangieren die Preise aktuell über Vortagesniveau.


Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:
Der europäische Ölpreis Brent notiert heute Morgen bei 50,82 US-Dollar. Der Schlusspreis von Mittwoch betrug 50,64 US-Dollar. ICE Gasoil der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert aktuell bei 452,00 US-Dollar für die Lieferung im April. Der Schlusspreis am Mittwoch betrug noch 447,00 Dollar, am Dienstag waren es 453,25 Dollar.

 
Auch wenn sich die Preise heute Morgen teilweise kaum von den Vortageswerten unterscheiden, steckt darin eine Menge Bewegung. Gestern Nachmittag fiel der Brent-Preis zwischenzeitlich auf den Stand vor dem OPEC-Deal im November 2016 zurück und rangierte unter 50 Dollar.
Verantwortlich dafür sind laut Experten Reaktionen auf den Bericht des Department of Energy (DOE) zu den US-Ölbeständen. Gerade die Vorräte an Rohöl sind laut DOE noch stärker gestiegen (+5 Mio. Barrel), als es der API-Bericht zuvor schon verkündet hatte (+4,5 Mio. Barrel).
Der Unterschied ist zwar nicht besonders groß, allerdings hatte der Markt nur mit Aufbauten von 2,1 Mio. Barrel gerechnet. Außerdem sind die Rohölvorräte jetzt insgesamt auf einem Rekordhoch – und schickten damit Verkaufssignale in den Markt.
Aus dem DOE-Bericht geht außerdem hervor, dass der Rohölimport gestiegen ist, während die Nachfrage nach Benzin oder Destillaten auf dem amerikanischen Markt gesunken ist. Dass sich trotz sinkender Nachfrage Bestandsabbauten bei Benzin und Destillaten ergeben, hätte insgesamt verhindert, dass die Verkaufssignale durch den DOE-Bericht noch stärker ausgefallen seien, so Analysten. 
Auch die Tatsache, dass ein Teil der Bestandsaufbauten bei Rohöl nicht auf eine erhöhte Produktion, sondern auf einen höheren Import zurückzuführen sind, hätte letztendlich noch stärkere Abwärtsbewegungen bei den Ölpreisen verhindert.
Wenn aber der Ölpreis fällt, profitieren Marktteilnehmer von günstigeren Kaufpreisen und das haben gestern offenbar viele genutzt. Durch vermehrte Käufe konnten sich die Ölpreise wieder stabilisieren, weshalb sie heute Morgen leicht über dem Vortagesniveau rangieren.
Dieses kurzfristige Auf und Ab der Ölpreise ist ein Indiz für die Unsicherheit, die aktuell auf dem Ölmarkt herrscht. Solange aus dem OPEC-Lager keine stützenden Meldungen kommen (und diese kommen momentan nicht), wird jedes Signal, das auf einen Anstieg des globalen Ölangebots hindeutet, sofort mit eindeutigen Marktreaktionen beantwortet.
Die USA sind dabei aktuell der einzige Lieferant wirklich fundierter Nachrichten zur Ölindustrie, die wie im Falle von DOE und API auch mit Zahlen unterfüttert sind. Und diese Zahlen sprechen dafür, dass die USA ein klares und immer stärker werdendes Gegengewicht zu den OPEC-Bemühungen ist.


Entwicklung Eurokurs

Auch die Europäische Gemeinschaftswährung bewegt sich um eine wichtige Marke herum – in diesem Fall allerdings nach oben. Momentan steht der Euro bei 1,0780 US-Dollar und bewegte sich gestern zwischenzeitlich deutlich über der 1,08-Grenze. Die EZB legte den Referenzpreis gestern auf 1,0807 US-Dollar fest.
Der aktuelle Höhenflug lässt manche Analysten inzwischen sogar hoffen, dass es mit der Gemeinschaftswährung noch weiter aufwärts gehen könnte und die Parität mit dem US-Dollar damit erst einmal vom Tisch wäre. Reich rechnerisch besteht dafür Potential, allerdings lässt sich die Realität in den seltensten Fällen etwas vorrechnen.
Heute stehen erst einmal zwei wichtige Termine in den USA auf dem Programm: Die Chefin der US-Notenbank Fed, Janet Yellen, wird öffentlich sprechen. Ihre Aussagen (etwa zur Leitzinsanhebung) hatten in der Vergangenheit sehr häufig dem Dollar Auftrieb gegeben. Andererseits wird heute im Repräsentantenhaus darüber entschieden, ob es zur Aufhebung der Gesundheitsreform Obamacare kommen wird. 
Sollte dieses zentrale Anliegen des Präsidenten Donald Trump scheitern (und der Ausgang der Abstimmung ist bisher ungewiss), würde dies die momentane Regierung in arge Glaubwürdigkeitsschwierigkeiten bringen, wie Experten festhalten. Denn bisher hat Trump keine seiner Wahlversprechen, die dem Dollar Auftrieb gegeben hatten, eingelöst.

 
Heizölpreisentwicklung

Mit den im Endeffekt stabilisierten Ölpreisen und dem momentanen Stand des Euro ergeben sich für inländische Verbraucher heute Morgen gestiegene Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 55,56 Cent pro Liter Heizöl. Am Mittwoch waren es noch 55,36 Cent. 
Jetzt ist dennoch ein guter Zeitpunkt, sich das Preisniveau zu sichern und eine Heizöllieferung auszulösen – insbesondere, wenn sich Ihr Tank leert. Auf weiter fallende Preise zu spekulieren ist aus jetziger Sicht ein Wagnis, denn es stehen in nächster Zeit viele wichtige Entscheidungen, Wahlen und Termine an, die Auswirkungen auf die Öl- und auch die Devisenmärkte haben werden. 
Die Richtung ist zwar unklar, aber mit dem baldigen Heizölkauf können sich unsere Kunden zurücklehnen und den kurz- und mittelfristigen Preisveränderungen gelassen entgegensehen. Mit einer rechtzeitigen Bestellung sichern Sie sich gute Preise sowie eine schnelle Auffüllung Ihres Vorrats an Heizöl.
Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl Ratenkauf  oder heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.
Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.