Ölpreise stabil – weniger aktive US-Ölbohranlagen

16. Januar 2017,

Heizoelpreise sinken 160117

Die neue Woche beginnt mit stabilen Ölpreisen. Es gibt keine Neuigkeiten aus dem OPEC-Lager und der Handel dürfte aufgrund eines Feiertages in den USA relativ dünn bleiben. Der wöchentliche Baker Hughes-Report zu aktiven US-Ölbohranlagen vermeldete erstmals seit Wochen einen gesunkenen Stand.

Ölpreisentwicklung

Heute Morgen sind die Ölpreise etwa auf ihrem Stand von Freitag. Der Martin Luther King-Day in den USA wird zu einem verkürzten Handel führen und Marktteilnehmer könnten sich aufgrund fehlender News seitens der OPEC eher zurückhalten.

Der wöchentliche Baker Hughes-Report zu aktiven US-Ölbohranlagen vermeldete am Freitagabend erstmals seit 11 Wochen einen gesunkenen Stand, allerdings sehen Analysten die Grundtendenz der Produktivität auf dem amerikanischen Markt weiter aufwärtsgerichtet.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner Warenterminbörse ICE:

Der europäische Ölpreis Brent liegt heute Morgen bei 55,53 US-Dollar und damit in etwa gleichauf mit dem Schlusspreis von Freitag (55,45 US-Dollar). Nachdem die vergangene Woche zunächst im Zeichen deutlich fallender Ölpreise gestanden hatte, stabilisierten sich die Kurse zum Wochenende wieder. Noch am vergangenen Dienstag hatte der Preis für Brent bei 53,64 US-Dollar gelegen. ICE Gasoil, der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis, notiert für die Lieferung im Februar aktuell bei 487, 75 US-Dollar und überholte so nur knapp den Schlusspreis von Freitag (487,50 US-Dollar). Noch am vergangenen Dienstag lag dieser ebenfalls nur bei 472,75 US-Dollar.

Die relativ stabilen Ölpreise auf höherem Niveau als vor dem OPEC-Beschlüssen im November haben die USA offenbar dazu veranlasst, ihre Produktivität in der Ölindustrie stetig zu erhöhen. Für die vergangene Berichtswoche vermeldete der Baker Hughes-Report allerdings erstmals seit 11 Wochen eine gesunkene Anzahl an aktiven Bohranlagen.

Der „Rig Count“ lag diesmal bei 659 Bohranlagen, sechs weniger als noch vor einer Woche. Allerdings ist diese kleine Überraschung mit Vorsicht zu genießen, da die Zahl im Jahresvergleich um 9 höher liegt als im vergangenen Januar.

Die enorme Produktivität vor allem der US-Schieferölindustrie könnte im Jahresverlauf einen empfindlichen Keil in die OPEC-Bemühungen zur Preisstabilisierung treiben. Allerdings ist die OPEC demgegenüber nicht ganz machtlos. Sollte die Produktivität durch Erschließung bisher nicht genutzter Ölvorkommen steigen, könnte die OPEC ihrerseits die Förderquoten wieder erhöhen, damit die Preise weiter senken und die Investitionen in die US-Ölindustrie unrentabel machen.

Natürlich darf nicht vergessen werden, dass auch andere Nicht-OPEC-Länder sowie die Mitgliedsstaaten selbst durch steigende Preise dazu veranlasst werden könnten, das Abkommen ganz oder teilweise in den Wind zu schlagen und Förderung sowie Export wieder zu erhöhen.

Schon dieses Dilemma macht es fast unmöglich, verlässliche Aussagen zur Preisentwicklung 2017 zu treffen. Tendenziell geht die Mehrzahl der Experten davon aus, dass sich der Ölpreis irgendwo im Bereich der 55-Dollar-Marke einpendeln könnte, ist aber längst nicht mehr so euphorisch, was das Durchbrechen von 60 Dollar oder mehr betrifft.

Für die Euro- oder Ölpreisentwicklung möglicherweise einflussreiche Wirtschaftsdaten der Woche im Überblick*:

Dienstag, 17.01.2017

  • Weltwirtschaftsforum Davos, Schweiz
  • ZEW Umfrage zur Konjunkturerwartung, Eurozone

Mittwoch, 18.01.2017

  • Weltwirtschaftsforum Davos, Schweiz
  • Verbraucherpreisindex Jahr & Monat, Deutschland
  • Verbraucherpreisindex Jahr & Monat, Eurozone
  • Verbraucherpreisindex Jahr & Monat, USA
  • Industrieproduktion Monat, USA
  • Wöchentlicher Rohöllagerbestand American Petroleum Institute (API)

Donnerstag, 19.01.2017

  • Weltwirtschaftsforum Davos, Schweiz
  • Leistungsbilanz Eurozone
  • EZB-Zinssatzentscheidung
  • EZB-Pressekonferenz
  • Wöchentlicher Report EIA Rohöl Lagerbestand, USA

Freitag, 20.01.2017

  • Weltwirtschaftsforum Davos, Schweiz
  • Baker Hughes Wochenreport (Anzahl aktive US-Bohranlagen)
  • Fed-Vorsitzende Janet Yellen gibt Statement ab
  • Erzeugerpreisindex, Deutschland

*Termine ohne Gewähr

Am Freitag, 20.01.2017, wird Donald Trump außerdem zum 45. US-Präsidenten vereidigt.

Entwicklung Eurokurs

Der Euro hat sich heute Morgen gegenüber dem EZB-Referenzkurs von Freitag (1,0661 US-Dollar) kaum verändert, liegt aber momentan ganz knapp unter der 1,06-Marke. Aktuell notiert er bei 1,0584 US-Dollar mit leicht fallender Tendenz.

In der vergangenen Woche hatte die Gemeinschaftswährung von der inhaltsarmen ersten Pressekonferenz des designierten US-Präsidenten Donald Trump profitiert, die den Dollar zunächst in Bedrängnis brachte.

Ereignisreiche Woche für die Devisenmärkte

Der Startkurs in dieser Woche lag noch bei 1.0617 US-Dollar, aktuell ist die Tendenz jedoch leicht fallend. Es könnte insgesamt eine turbulente Woche an den Devisenmärkten werden, da wichtige Konjunkturdaten aus den USA, der Eurozone und den einzelnen Mitgliedsstaaten erwartet werden.

Außerdem will die Europäische Zentralbank am kommenden Donnerstag eine neue Zinssatzentscheidung treffen. Zwar gehen Beobachter davon aus, dass es bei einer Nullrunde bleibt, doch hatten die Statements in der Vergangenheit jedes Mal für Bewegung im Eurokurs gesorgt.

Genauso Einfluss könnte das Statement von Janet Yellen, Vorsitzende der US-Notenbank Fed, am Mittwoch haben. Alle Augen richten sich außerdem mit Spannung auf Freitag, wenn Donald Trump zum US-Präsidenten vereidigt wird und damit ab diesem Zeitpunkt die wirtschaftlichen und monetären Geschicke der USA entscheidend mit beeinflusst.

Auch die Entwicklung des Britischen Pfunds darf nicht außer Acht gelassen werden. Die Währung hatte über das Wochenende abermals stark nachgelassen, als Meldungen zum weiterhin überaus harten Brexit-Kurs bekannt wurden. Die Bemühungen Großbritanniens, aus der Eurogemeinschaft auszutreten, haben natürlich Einfluss auf den gesamten Euroraum und damit auch auf den Euro selbst.

Das Weltwirtschaftsforum im Schweizer Davos wird zwar keine Entscheidungen liefern, doch werden die Statements der Teilnehmer, wie etwa EZB-Präsident Mario Draghi, immer wieder mit Spannung erwartet und hatten bisher immer wieder Einfluss auf die Kurse.

Da Öl grundsätzlich in Dollar gehandelt wird, hat ein steigender (oder fallender) Dollarkurs stets Einfluss auf die Preise. Ist der Euro im Vergleich zum Dollar schwach, müssen europäische Käufer unabhängig von der tatsächlichen Preisentwicklung an den Ölmärkten also stets mehr (auch für Heizöl) zahlen, als wenn der Euro im Gegensatz zum Dollar gewinnt.

Heizölpreisentwicklung

Verbraucher profitieren von aktuell leicht gefallenen Heizölpreisen. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostete im bundesweiten Durchschnitt rund 59,78 Cent pro Liter Heizöl. Am Freitag waren es noch 60,09 Cent pro Liter.

Wir raten unseren Kunden dazu, sich das aktuelle Preisniveau schnell zunutze zu machen und sich zum Heizölkauf zu entscheiden – insbesondere, wenn sich der Tank leert. Auch wenn das Jahr 2017 in Sachen Ölpreis unvorhersehbar ist, sind langfristig fallende Preise weiterhin eher unwahrscheinlich und es könnte sich enorm lohnen, sich begehrte Liefertermine in den nächsten Tagen direkt zu sichern, bevor belastbare OPEC-Zahlen für einen deutlichen Preisanstieg sorgen könnten.

Bedenken Sie außerdem, dass es aufgrund der winterlichen Straßenverhältnisse und einer hohen Nachfrage etwas länger mit der Lieferung dauern kann und bestellen Sie rechtzeitig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekonto nutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.