Nach Preisrallye zum Wochenstart Ölpreise stabiler

13. Dezember 2017, Peter Dudda

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Nachdem die Ölpreise am Dienstag die höchsten Kursstände seit zweieinhalb Jahres erreichten sorgen Gewinnmitnahmen für eine erste Entspannung an den Märkten. Die Ölpreise sind leicht gefallen. Der Euro hat nachgegeben, aber Aufwärtspotenzial. Heizöl heute günstiger.

Ölpreisentwicklung

Nachrichten über den Ausfall der Forties-Pipeline in der Nordsee sorgten gestern ab Handelsstart für anziehende Kurse. Vor allem die europäische Referenzsorte Brent legte deutlich zu. Insgesamt durchbrachen alle relevanten Kurse ihre 2,5-Jahreshochs.

Zum Nachmittag setzte dann schließlich eine leichte Gegenbewegung ein, die sich zum Großteil auf Gewinnmitnahmen zurückführen lässt. Die Nachrichtenlage gab zumindest keine Möglichkeiten zu einer Preiskorrektur vor.

Begleitet wurden die Gewinnmitnahmeeffekte vom sogenannten Hedging, vor allem durch US-Ölproduzenten. Dabei verkaufen die Förderunternehmen noch nicht gefördertes Öl bereits jetzt und sicherten sich damit ein in jedem Fall attraktives Preisniveau. Auch wenn natürlich die Gefahr besteht, dass die Preise in Zukunft noch höher ausfallen könnten, ist dieses Handelsinstrument ein Garant für Planungssicherheit.

Ein Zeichen setzten die Marktteilnehmer gestern auf jeden Fall: Ein Preisniveau wie es gestern Vormittag vorherrschte, wird scheinbar nicht als mittelfristig dauerhaft haltbar angesehen.

Mit der Veröffentlichung der Berichte der Energy Information Administration (EIA) und des American Petroleum Institute (API) ist die Lage aus Sicht der Händler weiter positiv, entsprechen mit einer preissteigernden Einschätzung unterlegt. Vor allem die EIA prognostiziert für das kommende Jahr eine wachsende Nachfrage. Die daraus resultierende Verknappung von Öl am Weltmarkt würde zu einem höheren Preisniveau als bisher angenommen führen, wenn auch das aktuelle Niveau laut dem Bericht nicht dauerhaft zu halten ist.

Lesen Sie mehr zu den Berichtsergebnissen des API weiter unten in diesem Artikel.

Aktuelle Ölpreise an der Londoner

Der Preis der europäischen Ölsorte Brent notiert am Morgen bei 63,97 US-Dollar. Gestern um die gleiche Zeit war der Kurs mit 65,50 US-Dollar noch deutlich höher. Der Schlusspreis wurde am Dienstag bei 63,34 US-Dollar festgesetzt.

Der maßgebliche Indikator für den inländischen Heizölpreis ist die Produktnotierung ICE Gasoil. Auch hier können Heizölverbraucher aufatmen. Lag der Kurs gestern noch bei 577,25 US-Dollar, sind es heute Morgen mit 571,50 US-Dollar schon etwas weniger. 

Alle Angaben ohne Gewähr. Weitere aktuelle Notierungen finden Sie täglich neu auf unserer Heizölpreisseite.

API vermeldet deutlich gesunkene US-Rohölbestände

Der US-Bestandsbericht des American Petroleum Institute (API) zeichnet diese Woche ein ähnliches Bild wie schon in der vergangenen Berichtswoche. Doch wie immer muss darauf hingewiesen werden, dass die API-Ergebnisse eine relativ unzureichende Datengrundlage besitzen, da sie weder Im- und Exportdaten, noch Produktionsdaten berücksichtigen.

API gilt daher eigentlich nur als Indikator für den Bericht des Department of Energy (DOE), welcher stets einen Tag nach API veröffentlich wird. Letzte Woche konnte DOE die API-Daten in der Tendenz bestätigen, es bleibt abzuwarten wie es in dieser Woche ist.

Doch nun die Zahlen im Überblick: Laut API haben die Rohölbestände um knapp 7,5 Millionen Barrel, in der Annahme einer stabilen Raffinerieauslastung, abgenommen. Destillate, also mehrheitlich Diesel und Heizöl, haben in ihrem Bestand um 1,5 Millionen Barrel zugenommen. Bei Benzinprodukten verhält es sich ähnlich. Hier konnten Aufbauten um 2,3 Millionen Barrel verzeichnet werden.

In der Konsequenz betrachten die Märkte die Zahlen mit Wohlwollen. Insbesondere die Bestandsabbauten sind stützend für die Kurse. Die Bestandsaufbauten bei den Produktkategorien spielen nur eine untergeordnete Rolle, da sie aufgrund der saisonalen Wirtschaftsabschwächung nicht ungewöhnliches sind.

Entwicklung Eurokurs

Die europäische Gemeinschaftswährung ist gestern unter Druck geraten und startet heute mit 1,1738 US-Dollar in den Handel. Gestern zur gleichen Zeit waren es noch 1,1774 US-Dollar, der Schlusspreis vom Dienstag lag bei 1,1740 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzpreis am Dienstag auf 1,1766 US-Dollar fest.

Der Kursverlust des Euro ist gestern vor allem durch US-Amerikanische Konjunkturdaten zu begründen, welche dem Dollar einigen Auftrieb verliehen. Heute sieht die Lage indes schon wieder ganz anders aus und es könnte eine Gegenbewegung einsetzen. Erste Anzeichen sind bereits am heutigen Mittwochmorgen an der steigenden Kursbewegung abzulesen.  

Als Grund gilt der Sieg des Demokraten Doug Jones bei der Senatsnachwahl im US-Bundesstaat Alabama. Die Senatsmehrheit der Republikaner gerät damit weiter unter Druck und beschneidet damit die absolute Regierungsfähigkeit Trumps. Initiativen der aktuellen US-Administration könnten sich in der Zukunft schwerer gestalten, da die Republikaner im Senat nur noch über eine Mehrheit von einer Stimme verfügen. Diese Unsicherheit wird von der US-Wirtschaft äußerst kritisch betrachtet.

Heizölpreisentwicklung

Ein schwacher Euro am Dienstag und leicht nachgebende Ölpreise sorgen heute in der Konsequenz für leicht gesunkene Heizölpreise. Eine 3.000 Liter Standard Lieferung kostet aktuell im bundesweiten Durchschnitt rund 62,67 Cent pro Liter Heizöl. Am Dienstag waren es noch 63,07 Cent.

Wenn Sie sich jetzt zum Heizölkauf entscheiden, ist dies eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung, vor allem angesichts der aktuell undurchsichtigen Marktlage, vor allem hinsichtlich des Ausfalls eines großen Teils der Nordsee-Ölförderung. Aber auch die Weltpolitik sollte nicht außer Acht gelassen werden: Sollte sich der Konflikt im Nahen Osten weiter zuspitzen, könnten die Ölpreise schon sehr bald weiter steigen.  

Zwar gibt es kaum Möglichkeiten, die Entwicklung für den Rest der Woche vorherzusagen, doch ruhig wird es sicher nicht bleiben. Vor allem die heute Abend anstehenden US-Bestandsdaten des DOE könnten die Kurse wieder steigen lassen – vorausgesetzt sie bestätigen die API-Vorgaben. Außerdem sollten Sie die kommenden Feiertage nicht außer Acht lassen. Zudem haben die vergangenen Monate gezeigt, dass immer wieder Unvorhergesehenes alle Prognosen über den Haufen werfen kann.

Mit dem heutigen Kauf sichern Sie sich daher ein gefälliges Preisniveau und machen sich von allen weiteren Entwicklungen und Unwägbarkeiten vollkommen unabhängig.

Wenn Sie monatliche Zahlungsarten wie den Heizöl-Ratenkauf oder das heiz&SPAR Wärmekontonutzen wollen, sollten Sie mehr Zeit bis zur Lieferung einplanen. Die Bearbeitungszeit kann durch den Postweg bis zu zwei Wochen in Anspruch nehmen. Ein fixer Liefertermin kann erst nach Freigabe der Finanzierung durch die Bank bzw. Eingang des unterschriebenen Vertrages abgestimmt werden.

Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen unseren Service für eine regelmäßige Preisbenachrichtigung zu nutzen oder einen Heizöl-Wunschpreis anzulegen. So können Sie von Preisrückgängen profitieren und günstiger Heizöl bestellen.